Michael Müller (Mitte) und Andreas Larem (rechts daneben) wurden während ihres Besuchs an der Deutschen Schule Taipei von Schulleiter Andreas Hilsbos (rechts außen) begleitet. Foto: Deutsche Schule Taipei.
Die Delegation aus Deutschland wurde von dem Leitungsteam des Sekundarcampus der Deutschen Schule Taipei, darunter Schulleiter Andreas Hilsbos, empfangen. Michael Müller, ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, ist Obmann im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (UAKBP). Zusammen mit Andreas Larem, ordentliches Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, erfolgte der Besuch, während in Deutschland die Haushaltsverhandlungen laufen. Die finanzielle Förderung auch für die Deutschen Auslandsschulen im nächsten Jahr ist weiterhin nicht endgültig entschieden und erhöht die Bedeutung des Besuchs.
Deutschen Schule Taipei – Bildung, Kultur und politische Herausforderungen
Die Deutsche Schule Taipei, eine Sektion der Taipei European School, bietet einen einzigartigen Bildungsweg, der deutsche und internationale Standards miteinander vereint. Im Einklang mit dem Gastland Taiwan vermittelt die 1990 gegründete Schule mit der Auszeichnung Exzellente Deutsche Auslandsschule nicht nur die deutsche Sprache und Kultur, sondern fördert auch das kritische Denken sowie die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven zu verstehen und zu hinterfragen. Diese Philosophie spiegelt sich im Leitbild der Schule wider, das auf Menschlichkeit, Demokratie und Fairness basiert.
Während des Besuchs sprachen die Abgeordneten mit der Schulleitung, die auf die aktuellen finanziellen Herausforderungen hinwies. Insbesondere die Unsicherheit durch späte Budgetentscheidungen in Deutschland wirkt sich auf die Planbarkeit der Schule aus. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Schule ihrem Leitbild treu und bietet weiterhin Abschlüsse an, die sowohl in Deutschland als auch international anerkannt sind.
Der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 vom 17. Juli zeigt die geplante Förderung der Deutschen Auslandsschulen im nächsten Jahr. Laut des Entwurfs soll die finanzielle Förderung für die Deutschen Auslandsschulen dramatisch sinken.
Schulbesuche machen wertvolle Arbeit der Schulen sichtbar
Für deutsche Politikerinnen und Politiker machen Schulbesuche die wertvolle Arbeit und die wichtige Rolle der Auslandsschulen noch greifbarer. Die Schulen haben so die Möglichkeit, ihre Erfolge, aber auch Herausforderungen vor Ort zu zeigen, wie nun in Taipei. Der Besuch der Abgeordneten stellte hierbei eine Gelegenheit dar, die Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen im Rahmen der deutschen Außenkultur- und Bildungspolitik zu verdeutlichen.
Immer wieder besuchen Abgeordnete bei Auslandsaufenthalten auch die Deutschen Auslandsschulen. Müller und Larem besuchten letztes Jahr die Deutsche Europäische Schule Manila auf den Philippinen.
Zuletzt besuchte auch etwa Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die DSB Kairo.
Ungefilterter Einblick in die Gedanken und Wünsche junger Menschen
Ein besonderer Höhepunkt des Besuchs war der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 bis 12. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, den Politikern Fragen zu innen- und außenpolitischen Themen zu stellen. In einer lebhaften Diskussion wurden Themen wie die Legalisierung von Cannabis sowie die Bedeutung demokratischer Werte in der heutigen Welt erörtert. Dieser offene Austausch veranschaulicht das Ziel der Schule, selbstbewusste, wissbegierige und kritische junge Menschen heranzubilden, die in der Lage sind, sich aktiv an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen.
Michael Müller hob die Wichtigkeit solcher Begegnungen hervor. Sie ermöglichten einen ungefilterten Einblick in die Gedanken und Wünsche junger Menschen, was für den politischen Dialog zwischen Deutschland und Taiwan von unschätzbarem Wert sei.
Deutsche Auslandsschulen tragen zur Verbindung von Kulturen bei
Deutsche Auslandsschulen wie die in Taipei leisten durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Bildungslandschaft und zur Verbindung von Kulturen. Sie bilden zukünftige Fachkräfte aus, die nicht nur mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut sind, sondern auch eine globale Perspektive einbringen – ein entscheidender Faktor in der globalisierten Welt von heute.
Der WDA steht in kontinuierlichem Austausch mit der Politik und vertritt die Interessen der freien Schulträger im politischen Berlin. Das funktioniert umso besser, wenn auch MdB und andere Delegierte während der Gespräche Schulen, Menschen und Projekte konkret vor Augen haben. Mit den Schulleitungen und weiteren wichtigen Akteuren vor Ort stimmt sich die WDA-Geschäftsführung regelmäßig ab.
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