Podiumsdiskussion auf der WDA-Tagung 2025 in Berlin. Foto: WDA / Jan Michalko.
Finanzierungsdruck und gesetzlicher Rahmen
Deutsche Auslandsschulen sind keine profitorientierten Einrichtungen. Freie, gemeinnützige Träger gründen und führen die Schulen wirtschaftlich eigenständig. Bund und Länder unterstützen sie im Rahmen ihrer öffentlichen Verantwortung – rechtlich abgesichert durch das Auslandsschulgesetz von 2014. Dieses bildet ein starkes Fundament mit Planungssicherheit, steht jedoch angesichts wachsender Herausforderungen unter Veränderungsdruck. Obwohl der Masterplan, der zu Jahresende 2024 beschlossen wurde, die Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen anerkennt, ist er durch erheblichen Veränderungsdruck für das Auslandsschulgesetz geprägt. Besonders deutlich wurden auf dem Podium die Auswirkungen der aktuellen Kürzungen: Viele Schulen müssen ihre Haushalte kurzfristig weiter anpassen, obwohl sie sich im Durchschnitt bereits zu 70 Prozent selbst tragen. Die fördernden Stellen machten deutlich, dass trotz der angespannten Lage die Sicherung der Personalstruktur Vorrang habe.

Perspektiven, Engagement und politische Signale
Die Diskussion zeigte auch, wie viele Akteure sich auf unterschiedlichen Ebenen für die Deutschen Auslandsschulen einsetzen – von ehrenamtlich tätigen Vorständen und weiterem Management der Schulen wie Schul- und Verwaltungsleitungen über Vertreter der Bundesländer bis zu politischen Gremien. Ziel ist es, das Netz aus 136 Schulen weltweit zukunftssicher aufzustellen. Dabei wurde deutlich: In einer Zeit geopolitischer und finanzieller Unsicherheit ist eine stabile und verlässliche Förderung entscheidend. Die Berliner Erklärung, die auf der Tagung verabschiedet wurde, unterstreicht dieses Anliegen. Sie fordert eine langfristige, planbare und partnerschaftliche Unterstützung. Überdies wurden auch strukturelle Fragen diskutiert: Wie können Fördermechanismen verbessert, Standortentscheidungen transparent gestaltet und das Auslandsschulgesetz weiterentwickelt werden, ohne seine Schutzfunktion zu verlieren?
Die Teilnehmenden an dem Podium Förderstellen – Aktuelles von den fördernden Stellen waren Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA); Oliver Bientzle, Referatsleiter – Referat 605 (Förderung von Deutsch als Fremdsprache und Auslandsschulen) Auswärtiges Amt; Yvonne Büscher, Stellvertretende Referatsleiterin Referat II C – Auslandsschulwesen, Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK); Jochen Schnack, Mitglied des Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA), Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule und Berufsbildung; Moderation: Heilke Daun, Vorsitzende WDA / Deutsche Höhere Privatschule Windhoek.
Weitere Informationen