Bildung grenzenlos: Wie Absolventinnen und Absolventen Deutscher Auslandsschulen Wirtschaft und Gesellschaft stärken

Im Rahmen der WDA-Tagung 2025 wurde deutlich, dass Deutsche Auslandsschulen weit mehr sind als Bildungseinrichtungen im Ausland: Sie stellen einen wichtigen Baustein für die Fachkräftesicherung, wirtschaftliche Innovationskraft und die internationale Vernetzung Deutschlands dar. Dabei wird ihr Potenzial oft unterschätzt. Auf dem Podium "Wirtschaft und Gesellschaft – Weltweit ausbilden: Wie Auslandsschulen Wirtschaft und Gesellschaft stärken" diskutierten dazu Matthias Graf von Kielmansegg, Indra Hadeler, Prof. Dr. Axel Plünnecke und Tuğçe Sena Ormancı unter der Moderation von WDA-Vorstandsmitglied Florian Dehne.

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Podiumsdiskussion Wirtschaft und Gesellschaft – Weltweit ausbilden: Wie Auslandsschulen Wirtschaft und Gesellschaft stärken auf der WDA-Tagung 2025 in Berlin. Foto: WDA / Jan Michalko.

Deutsche Auslandsschulen werden heute oft als integraler Teil von „Team Deutschland“ verstanden, das heißt als ein globales Netzwerk, das maßgeblich zur deutschen Innovations- und Fachkräftebasis beiträgt. Trotz herausragender Ausbildungsqualität und hoher interkultureller Kompetenz ihrer Absolventinnen und Absolventen bleiben viele Chancen ungenutzt – sowohl vonseiten der Politik als auch der Wirtschaft. Als „Innovationsschnellboote“ bringen sie junge Talente mit einem besonderen Blick für internationale Zusammenhänge hervor. Gerade ihre Fähigkeit, exzellente Bildung mit interkultureller Vielfalt und lokaler Vernetzung zu verbinden, macht sie einzigartig und wertvoll. Viele Absolventinnen und Absolventen bringen neben einer herausragenden schulischen Ausbildung auch vielfältige MINT-Kompetenzen mit, die in der deutschen Wirtschaft dringend gebraucht werden.

Deutschland, Berlin. WDA-Symposium im Change Hub Berlin. 06.06.2025 Photo Jan Michalko
Matthias Graf von Kielmansegg spricht über den Wert der Deutschen Auslandsschulen für Wirtschaft und Gesellschaft, u.a. als Innovationsschnellboote. Fotos: WDA / Jan Michalko.

Bildung weltweit denken – Fachkräfte gezielt fördern

Die Bedeutung der Auslandsschulen wird auch im Kontext der Fachkräftesicherung betont. Es wird empfohlen, bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stärker auf Drittstaaten zu setzen und die vorhandenen Netzwerke und Infrastrukturen der Auslandsschulen zu nutzen, um die Talente frühzeitig zu begleiten und auf den Weg nach Deutschland vorzubereiten. Dies reicht über die reine Vermittlung von Bildung hinaus und umfasst auch soziale Begleitung, Beratung und die Schaffung von Brücken zwischen Herkunfts- und Zielländern.

Deutschland, Berlin. WDA-Symposium im Change Hub Berlin. 06.06.2025 Photo Jan Michalko
„Wir brauchen MINT-Fachkräfte ohne Ende“, unterstreicht Indra Hadeler.

Globale Bildung als strategische Ressource für Deutschland

Die Herausforderungen für diese jungen Menschen bestehen oft auch im Übergang nach Deutschland. Obwohl viele von ihnen über einen ausgezeichneten Abschluss verfügen, stoßen sie auf Hürden bei der Finanzierung ihres Studiums und der Integration in das deutsche Sozialsystem. Die aktuelle Stipendienlage ist unzureichend: Es gibt nur wenige Fördermöglichkeiten, etwa durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die jedoch nicht ausreichen. Die fehlende finanzielle Unterstützung, etwa durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG), macht es vielen schwer, die Chance auf ein Studium in Deutschland zu ergreifen. Das bedeutet, dass ein großes Potenzial an hochqualifizierten Fachkräften verloren geht, weil diese Talente sich aus finanziellen oder bürokratischen Gründen anderswo orientieren müssen.

Deutschland, Berlin. WDA-Symposium im Change Hub Berlin. 06.06.2025 Photo Jan Michalko
Tugce Sena Ormanci, Alumna des renommierten Istanbul Erkek Lisesi: „Meine Schule hat mein Leben komplett verändert. Es hat mir gezeigt, dass die Welt viel größer ist, als ich gedacht habe.“ Foto: WDA / Jan Michalko.

Eine engere Verzahnung von Bildung, Politik und Wirtschaft könnte dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. So ließe sich der internationale Bildungsweg für viele nicht nur denkbar, sondern auch gangbar machen – und langfristig Fachkräfte gewinnen, die Deutschland in einer globalisierten Welt stärken.

Die Teilnehmenden am Podium Wirtschaft und Gesellschaft – Weltweit ausbilden: Wie Auslandsschulen Wirtschaft und Gesellschaft stärken waren: Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer Vodafone Stiftung Deutschland gemeinnützige GmbH; Indra Hadeler, Geschäftsführerin Bildung und Internationale Beziehungen Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.; Prof. Dr. Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation, Migration Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.; Tuğçe Sena Ormancı, Alumna Istanbul Erkek Lisesi; Moderation: Florian Dehne, Vorstandsmitglied / Vorstand WDA / Deutsche Schule Melbourne.

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