Staatsminister Krichbaum (Bildmitte) spricht mit Schülerinnen und Schülern sowie Vertreterinnen und Vertreter der DS Mailand wie dem Vorstandsvorsitzenden Walter Brand (links von Herrn Krichbaum). Foto: Deutsche Schule Mailand.
Politisches Interesse trifft auf engagierte Schülerfragen
Nur zwei Wochen nach dem Besuch des Bundesbankpräsidenten Dr. Joachim Nagel empfing die Deutsche Schule Mailand erneut einen hochrangigen Gast am 30. Juni 2025: Gunther Krichbaum, Staatsminister für Europa. Mehr als 20 Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Mailand (DS Mailand) kamen trotz Ferienbeginns in die Schule, um mit dem Staatsminister ins Gespräch zu kommen.
In einer offenen Gesprächsrunde standen Fragen rund um Europa im Zentrum: politische Biografien, Herausforderungen für die EU, die Schuldenbremse oder das Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen. Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler zeugten von politischem Interesse und hoher Reflexionsfähigkeit. Gunther Krichbaum antwortete differenziert und würdigte ausdrücklich das Niveau des Austauschs an der DS Mailand.
Deutsche Auslandsschulen zwischen Bildungsauftrag und Finanzierungsrealität
Im anschließenden Gespräch mit dem Vorstand, der Schulleitung und den Konsulinnen wurde die besondere Rolle Deutscher Auslandsschulen umfassend thematisiert: als Vermittler deutscher Sprache, Kultur und Werte, als sozial offene Lernorte, als Teil eines globalen Bildungsnetzwerks und als Institutionen mit hoher Eigenleistung durch privatrechtliche Trägerschaft und Schulgelder.
Ein zentrales Thema war die strukturelle Finanzierung. Walter Brand, Vorstandsvorsitzender der DS Mailand sowie Vorstandsmitglied im Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) seit Juni 2025, betonte insbesondere die Problematik kurzfristiger Förderentscheidungen, die Dringlichkeit eines verlässlich und auskömmlich ausgestatteten Schulfonds sowie die Notwendigkeit, die Finanzierung der Personalkosten für vermittelte Lehrkräfte dauerhaft außerhalb dieses Fonds zu sichern. Die aktuelle Wettbewerbssituation im internationalen Kontext – etwa im Vergleich zu französischen Auslandsschulen – sowie Fragen der sozialen Durchlässigkeit stießen bei Staatsminister Krichbaum auf besonderes Interesse.
Auch die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und das globale Netzwerk wurde betont.
Zum Abschluss bedankten sich Herr Brand, die Vertreterinnen und Vertreter der Schule sowie die Schülerschaft herzlich bei Herrn Krichbaum für seinen Besuch und sein Interesse an den Auslandsschulen. „Dieser Besuch war mehr als ein Termin im Kalender – er war ein Brückenschlag zwischen Bildungsrealität und Politik. Wir sind dankbar für den Besuch von Herrn Krichbaum, bei dem wir zeigen konnten, wie viel Herzblut und Verantwortung in unserer Arbeit steckt. Ich bin zuversichtlich, dass dieser Tag einen Impuls gesetzt hat für die nachhaltige Förderung der Deutschen Auslandsschulen, der weiterwirkt“, so Walter Brand.
Die Deutsche Schule Mailand ist eine deutsch-italienische Begegnungsschule und seit fast 140 Jahren fest in der Mailänder-Gesellschaft etabliert. Sie ist Teil des weltweiten Netzes von 136 Deutschen Auslandsschulen, die auch mit der Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland die deutsche Sprache und Kultur fördern.
Schulbesuche als Brücke zwischen Politik und Bildungswelt
Immer wieder finden Besuche hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland an Deutschen Auslandsschulen statt – sie sind sichtbare Zeichen der Wertschätzung und des politischen und gesellschaftlichen Dialogs. Die Schulbesuche machen die wertvolle Arbeit und die wichtige Rolle der Auslandsschulen noch greifbarer: Die Schulen erhalten durch solche Begegnungen die Gelegenheit, ihre Erfolge, aber auch ihre Herausforderungen direkt und authentisch zu vermitteln.
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