WDA im Doppeltreffen mit den SPD-Politikern Bettina Lugk und Michael Müller

Der WDA traf am 26. Januar mit den beiden SPD-Politikern und MdBs Bettina Lugk und Michael Müller zusammen. Kernthemen waren die Förderung der Deutschen Auslandsschulen - besonders in Anbetracht der aktuellen Einsparungspläne zu den Prozessbegleiterstellen - und die Fachkräftegewinnung. WDA-Vorstandsvorsitzende Friederike Gribkowsky und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel wiesen nachdrücklich auf die Bedarfe der Deutschen Auslandsschulen hin und machten zugleich den Beitrag der Deutschen Auslandsschulen zur Gewinnung von Fachkräften deutlich.

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Bettina Lugk und Michael Müller von der SPD (im Bild unten) haben mit Friederike Gribkowsky und Thilo Klingebiel (im Bild oben) über kritische Themen der Deutschen Auslandsschulen gesprochen. Foto: WDA

Lugk und Müller sind beide im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) – Lugk als ordentliches Mitglied und Müller als Obmann für die SPD-Fraktion. Dieser Ausschuss beschäftigt sich auch mit den Deutschen Auslandsschulen, deren Stärkung der Bundestag regelmäßig fordert. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Müller, hat etwa zu Ende letzten Jahres auf einer Delegationsreise in Ägypten auch Schulen besucht, „um die Zusammenarbeit im Bildungsbereich auszubauen“. Frau Lugk ist mit den Deutschen Auslandsschulen auch vertraut, da sie viele Jahre Mitarbeiterin von Ulla Schmidt, dem WDA-Ehrenmitglied, war. Die beiden Politiker sind daher wichtige Ansprechpartner für den WDA, der im Gespräch besonders auf die aktuellen finanziellen Herausforderungen der Deutschen Auslandsschulen hinwies.

Die Deutschen Auslandsschulen fördern

Gribkowsky nannte den Abbau der wichtigen Prozessbegleiterstellen an den Deutschen Auslandsschulen als aktuell große Herausforderung für die Deutschen Auslandsschulen. Dadurch wären das Qualitätsmanagement und die strategische Weiterentwicklung der Schulen ernsthaft gefährdet und auch die Reduktion der regionalen Fortbildung hätte negative Auswirkungen. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamts für auswärtige Angelegenheiten informierte die Auslandsschulen in der letzten Woche über diese Entscheidung, Grund: zukünftige Einsparungsmaßnahmen. Diese Begründung hat zu einer großen Verunsicherung bei den gemeinnützigen Schulträgern geführt, die auf eine planbare Finanzierung angewiesen sind. Die Unterstützung der fördernden Stellen wie des Auswärtigen Amtes sei ein Katalysator für die Eigeneinnahmen der gemeinnützigen Schulträger und damit für die Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen, die den Großteil ihrer Finanzierung selbst erwirtschaften. Klingebiel wies zusätzlich auf die letzten Befragungsergebnisse im Rahmen des Auslandsschulkompasses hin, wonach sich die Corona-Situation in Teilen der Welt zwar entspannt hat, sich jedoch wieder mehr Schulen in ihrer Existenz bedroht sehen. Dabei verschärft die Energiekrise die finanziellen Sorgen zum Teil dramatisch.

Fachkräfte aus dem Ausland

WDA-Geschäftsführer Klingebiel unterstrich das Potenzial der Deutschen Auslandsschulen im Hinblick auf die Fachkräftethematik und erinnerte an die Debatte des Bundestags zur AKBP letzte Woche: Dabei nannten zahlreiche Politikerinnen und Politiker die tragende Rolle der Deutschen Auslandsschulen. Auch Bettina Lugk, SPD, äußerte sich in der Bundestagsdebatte zum Fachkräftemangel und dass die Deutschen Auslandsschulen dazu beitragen würden, Fachkräfte für die heimischen Betriebe zu gewinnen, sie für Deutschland zu begeistern. Dabei ist das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG), das am 1. März 2020 in Kraft trat, zentral. Es soll zur Stärkung der qualifizierten Zuwanderung aus dem Ausland beitragen. Gribkowsky sagte in diesem Zusammenhang, dass Arbeitgeber in Deutschland kontinuierlich auf den Mangel an Nachwuchskräften hinwiesen. Hier würden die Deutschen Auslandsschulen einen wichtigen Beitrag leisten, dem Fachkräftemangel mit ihren hervorragend ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen entgegenzuwirken.

Beide Seiten vereinbarten den weiteren Austausch zum Thema.

Was die Deutschen Auslandsschulen benötigen

Der WDA vertritt die Interessen der Schulträger der Deutschen Auslandsschulen in der politischen Diskussion. Dabei bringt der Verband beharrlich die abgestimmten WDA-Positionen in die politischen Diskussionen ein. Im Gespräch mit Müller und Lugk machte der Weltverband den Bedarf der Deutscher Auslandsschulen wieder sichtbar, damit es weiterhin international hochwertige Bildungsangebote gibt:

  • eine Erhöhung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um Kostensteigerungen insbesondere durch Gehaltsanpassungen auffangen zu können
  • einen Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der Coronapandemie und multiplen Krisen
  • zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen

Links und weitere Informationen:

Ulla Schmidt – Ehrenmitglied des WDA: https://www.auslandsschulnetz.de/ulla-schmidt-wird-ehrenmitglied-des-wda/WDA-Auslandsschulkompass zeigt finanzielle Sorgen der Schulen

Bundestag debattiert Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik: https://www.auslandsschulnetz.de/bundestag-debattiert-auswaertige-kultur-und-bildungspolitik/

Kennlerntreffen mit Fachkräfte-Expertin Vanessa Ahuja von der Bundesagentur für Arbeit: https://www.auslandsschulnetz.de/kennlerntreffen-mit-fachkraefte-expertin-vanessa-ahuja-von-der-bundesagentur-fuer-arbeit/

IW unterstreicht Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen für Fachkräftesicherung: https://www.auslandsschulnetz.de/iw-unterstreicht-bedeutung-der-deutschen-auslandsschulen-fuer-fachkraeftesicherung/

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