WDA im Austausch mit dem Bundeskanzleramt zum Thema Migration und Fachkräfte

WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel hat sich am 3. April 2023 mit zwei Vertreterinnen des Bundeskanzleramts zum Thema Migration und Fachkräfte ausgetauscht. Das Thema Fachkräfte spielt für die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen eine wichtige Rolle: Die 135 Auslandsschulen bilden mit ihren Absolventinnen und Absolventen besondere Potenziale für die vernetzte Arbeitswelt von morgen aus. In dem Gespräch wurden die Möglichkeiten zur Ausschöpfung der Potenziale besprochen und die Perspektiven auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ausgetauscht.

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Die beiden Mitarbeitenden sind im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, tätig. In den Büroräumen des WDA tauschten sie sich mit Thilo Klingebiel, WDA-Geschäftsführer, aus. Mittelpunkt des Gesprächs waren der aktuelle Stand zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz und die Rolle der Deutschen Auslandsschulen.

Vorhandene Strukturen und Potentiale nutzen

Im Gespräch mit den beiden Mitarbeitenden des Bundeskanzleramts legte Klingebiel die wichtigsten Positionen und Erfahrungswerte des WDA dar. Die Absolventen Deutscher Auslandsschulen haben ein bedeutendes Potenzial für die deutsche Wirtschaft. Sie sprechen Deutsch, sind mit der deutschen Kultur vertraut und hoch qualifiziert. Dies unterstreicht auch eine von der Bertelsmann Stiftung geförderte Studie des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen (vgl. www.auslandsschulnetz.de/publicvalue). Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind weitverbreitet: Technik und Ingenieurwissenschaften ist unter den Absolventen die beliebteste Fachrichtung; auch Medizin/Gesundheitswesen und Naturwissenschaften/Mathematik werden häufig genannt.
Beide Seiten tauschten sich dazu aus, wie dieses Potenzial an hervorragend ausgebildeten, mehrsprachigen und die deutsche Kultur lebenden Schülern aktiv gefördert und die Bindung an Deutschland weiter verbessert werden kann. Klingebiel wies dabei auf die WDA-Stellungnahmen zur Fachkräftethematik hin, die über die letzten Jahre in die politische Diskussion Eingang fanden. Er hob besonders das letzte WDA-Papier dazu hervor.

Aktuelle WDA-Stellungnahme zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben Mitte Februar 2023 den Entwurf eines Gesetzes sowie einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt. Das Ziel dabei ist es, die qualifizierte Zuwanderung von Fachkräften zu vereinfachen, um den Fach- und Arbeitskräftebedarf in Deutschland zu sichern. Der WDA wurde als Vertreter der Schulträger Deutscher Auslandsschulen in die Verbändeanhörung einbezogen und tritt dafür ein, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Potenziale der Absolventinnen und Absolventen bestmöglich nutzen zu können. Im März 2023 hat der WDA dazu die WDA-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt, die unter anderem folgende Notwendigkeiten unterstreicht:

  1. In allen Verfahren soll das Kriterium „Verfügt über Abschluss nach Auslandsschulgesetzes §2, Abs. 2“ als Vorteil für die Einwanderung gewertet werden.
  2. Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung soll erweiterte Grundlagen für die Stärkung von Schüleraustausch und Betriebspraktika von Schülerinnen und Schülern Deutscher Auslandsschulen gemäß § 2 ASchulG schaffen. Der WDA unterstreicht, dass die Dauer des Praktikums bis zu 3 Monate betragen können sollte.
  3. Die Zustimmungsfreiheit bei der Visumerstellung für Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsschulen ist zentral und muss erhalten bleiben. Diese vereinfachten Verfahren sollten nicht nur für alle Schülerinnen und Schüler mit Abschlüssen gemäß § 2 ASchulG gelten, sondern auch für Schüleraustausche und Betriebspraktika.
  4. Die Einrichtung zentraler Ausländerbehörden wird vom WDA weiterhin als notwendig angesehen, um eine Gleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen sowie effiziente Verfahren zu gewährleisten.

WDA vernetzt sich mit Politik

Der WDA tauscht sich regelmäßig mit zuständigen Politikern zum Thema Fachkräfte aus, zuletzt Ende März mit Vertretern der SPD-Büros von Rasha Nasr und Hakan Demir. Durch regelmäßigen Austausch kann sichergestellt werden, dass die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen durch den WDA angemessen vertreten wird.

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