WDA im Gespräch mit SPD zur Fachkräfte-Politik

WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel hat sich am 28. März 2023 mit den Büros von Rasha Nasr und Hakan Demir von der SPD-Bundestagsfraktion über die Rahmenbedingungen der Fachkräftemigration ausgetauscht. Die beiden MdB gehören Ausschüssen und Arbeitsgruppen an, in denen derzeit die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes diskutiert wird. Im Gespräch mit dem WDA ging es um den aktuellen Stand der Reform und den Beitrag der Deutschen Auslandsschulen zur Fachkräftesituation.

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Wichtige Ansprechpartner für gerechte Bildung: Hakan Demir und Rasha Nasr von der Bundesfraktion der SPD. Foto: Hakan Demir, Rasha Nasr

Für den WDA als Vertreter der Schulträger der Deutschen Auslandsschulen ist es ein zentrales Anliegen, dass auch die Auslandsschulen einbezogen werden, wenn es in der deutschen Politik um gerechte Bildung und Fachkräftegewinnung geht.

Zentrale Positionen des WDA aufnehmen

Im Gespräch mit den Büros von Hakan Demir und Rasha Nasr von der SPD-Bundestagsfraktion fasste WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel noch einmal die zentralen Positionen und Erfahrungswerte des WDA für diese beiden großen Themen zusammen. Ebenso ging es darum, die Perspektive der beiden Gesprächspartner Rahmann und Jäger aufzunehmen: Wie können die Deutschen Auslandsschulen möglicherweise noch besser zur Fachkräfteeinwanderung beitragen? Wie können die Absolventinnen und Absolventen sowie die derzeitigen Lernenden der Auslandsschulen bei der Weiterentwicklung von Gesetzen stärker berücksichtigt werden? Welche Vorgaben bremsen die Einwanderung von Fachkräften aus, die nicht in Deutschland den Schulabschluss gemacht haben?

WDA-Stellungnahme zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben Mitte Februar 2023 den Entwurf eines Gesetzes sowie einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt. Das Ziel dabei ist es, die qualifizierte Zuwanderung von Fachkräften zu vereinfachen, um den Fach- und Arbeitskräftebedarf in Deutschland zu sichern. Der WDA wurde als Vertreter der Schulträger Deutscher Auslandsschulen in die Verbändeanhörung einbezogen und tritt dafür ein, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Potenziale der Absolventinnen und Absolventen bestmöglich nutzen zu können. Im März 2023 hat der WDA dazu die WDA-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt, die unter anderem folgende Notwendigkeiten unterstreicht:

  1. In allen Verfahren soll das Kriterium „Verfügt über Abschluss nach Auslandsschulgesetzes §2, Abs. 2“ als Vorteil für die Einwanderung gewertet werden.
  2. Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung soll erweiterte Grundlagen für die Stärkung von Schüleraustausch und Betriebspraktika von Schülerinnen und Schülern Deutscher Auslandsschulen gemäß § 2 ASchulG schaffen. Der WDA unterstreicht, dass die Dauer des Praktikums bis zu 3 Monate betragen können sollte.
  3. Die Zustimmungsfreiheit bei der Visumerstellung für Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsschulen ist zentral und muss erhalten bleiben. Diese vereinfachten Verfahren sollten nicht nur für alle Schülerinnen und Schüler mit Abschlüssen gemäß § 2 ASchulG gelten, sondern auch für Schüleraustausche und Betriebspraktika.
  4. Die Einrichtung zentraler Ausländerbehörden wird vom WDA weiterhin als notwendig angesehen, um eine Gleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen sowie effiziente Verfahren zu gewährleisten.

Im Gespräch bleiben mit dem Netzwerk

Mit den Büros von Demir und Nasr hat der WDA versierte Fachleute in seinem Netzwerk, die sich gut mit Ausländerbehörden, Visa-Vergabe, der Anerkennung von Abschlüssen aus anderen Ländern oder Rahmenbedingungen für Praktika auskennen.

Die 1992 in Dresden geborene Rasha Nasr ist stellvertretende Sprecherin in zwei wichtigen Arbeitsgruppen: der AG Arbeit und Soziales (seit Januar 2022) und der AG Migration und Integration (seit April 2022). Außerdem ist sie Mitglied im Ausschuss für Soziales. Sie engagiert sich für die Gleichstellung von Frauen und beschäftigt sich intensiv mit Asylpolitik und Fachkräfteeinwanderung. Neben dem fachlichen hat sie auch einen biografischen Zugang zum Thema, weil sie als Kind syrischer Eltern in einem sächsischen Dorf aufgewachsen ist.
Der 1984 in der Türkei geborene Hakan Demir schreibt auf seiner eigenen Website: „Ich komme selbst aus einer migrantischen Arbeiterfamilie und hatte es – wie viele Kinder heute in Neukölln – nicht immer leicht in der Schule. Und auch wenn ich die Möglichkeit hatte, meinen Weg zu finden, hängt der eigene Bildungserfolg immer noch zu sehr von der sozialen Herkunft der Eltern ab.” Mit Berlin-Neukölln hat er einen vielfältig-internationalen Wahlkreis, im Bundestag gehört Demir unter anderem dem Innenausschuss an.

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