Vorstand und Geschäftsführung des WDA im Gespräch mit WDA Schirmherr Thomas Erndl (Bildmitte, unten) und Referent Herr Fuss (im Bild unten, rechts) zur Unterstützung der Deutschen Auslandsschulen. Bild: WDA
Der CDU/CSU-Politiker Thomas Erndl ist seit 2020 ist Schirmherr des WDA und tritt verstärkt für die Interessen der Deutschen Auslandsschulen ein. Immer wieder bringt er die Stimme der Deutschen Auslandsschulen ein, auch heute, am 11. September 2024, im Rahmen einer Bundestagssitzung. In dieser Sitzung stehen u.a. Themen des Auswärtigen Amtes auf der Agenda und auch Thomas Erndl wird dazu sprechen.
Struktur der Finanzierung als Herausforderung
Während des Treffens mit dem WDA betonte Thomas Erndl die hohe Relevanz der Auslandsschulen für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Deutschlands. Er hob hervor, dass diese Einrichtungen nicht nur als Bildungsstätten dienen, sondern auch als Brückenbauer zwischen Deutschland und der Welt agieren. Die Finanzierung der Auslandsschulen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da sie sowohl staatliche Mittel als auch Eigenfinanzierung benötigen. Als Problem wurde die Struktur der Förderung besprochen. Der Schulfonds ist ungefähr gleich hoch wie zuvor, jedoch verdrängt die steigende gesetzliche Förderung die freiwillige Förderung, die der überwiegende Teil der Deutschen Auslandsschulen erhält, teilweise ausschließlich.
Erndl betonte, dass eine verlässliche finanzielle Unterstützung seitens des Bundes notwendig sei, um die hohe Qualität des Unterrichts langfristig zu gewährleisten. Der WDA machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass die aktuellen und geplanten Haushaltsmittel viel zu gering sind, um den wachsenden Bedarf der Schulen zu decken. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und steigenden Kosten, beispielsweise durch Inflation oder notwendige Investitionen in die digitale Ausstattung, setzen die Schulen zusätzlich unter Druck. Zudem hätten die Einsparungen und deren Auswirkungen auch Einfluss auf das Deutschlandbild, so Erndl.
Was die Deutschen Auslandsschulen benötigen
Der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 vom 17. Juli zeigt die geplante Förderung der Deutschen Auslandsschulen im nächsten Jahr. Der Schulfonds sinkt insgesamt leicht um 1,5 %. Bei der gesetzlichen Förderung ist ein Anstieg zu verzeichnen, während die freiwillige Förderung um über 65 % sinkt.
In dem Gespräch verwies der WDA auf notwendigen Maßnahmen auf der Grundlage seiner letzten Stellungnahmen und die darin übergeordnet formulierten Erwartungen:
- Erhöhung und Verstetigung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um die Kostensteigerungen auffangen zu können, die sich automatisch aus dem Auslandsschulgesetz ergeben
- Ein Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der globalen Krisen
- Zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen
Im Austausch mit Thomas Erndl
Thomas Erndl äußerte seine Zuversicht, dass die Herausforderungen gemeinsam bewältigt werden können. Er versprach, sich auch weiterhin für die Belange der Auslandsschulen einzusetzen und im Bundestag für deren finanzielle Sicherstellung zu werben. Der WDA bedankte sich für die kontinuierliche Unterstützung und betonte, wie wichtig der direkte Austausch mit politischen Entscheidungsträgern und besonders auch dem WDA-Schirmherrn sei, um die Interessen der Auslandsschulen wirksam zu vertreten.
Der WDA wurde im Gespräch von Heilke Daun, WDA-Vorstandsvorsitzende, ihrem Stellvertreter, Ludwig Johannsen, Vorstandsmitglied Ann Katrin Petersen Ramírez und Geschäftsführer Thilo Klingebiel, vertreten.
Weitere Informationen
- Interview mit Thomas Erndl, Schirmherr des WDA
- WDA-Auslandsschulkompass
- Positionspapier: Athener Erklärung als gemeinsame Abschlusserklärung des 6. Weltkongresses Deutscher Auslandsschulen
- Positionspapier: Die neue Allianz und ihre Stellungnahme vom Juni 2023