Allianzstellungnahme „Nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen priorisieren“ von WDA, Lehrerverbänden und Beiräten

Das Auswärtige Amt hat angekündigt, dass erhebliche Einschnitte in der Förderung der Deutschen Auslandsschulen bevorstehen. Zu Anfang des Jahres wurden bereits deutliche Reduzierungen beim Qualitätsmanagement der Deutschen Auslandsschulen vorgenommen. Der WDA verstärkte umgehend die Interessenvertretung weiter und führte betreffende Gespräche mit dem Auswärtigen Amt und Mitgliedern des Bundestages. Zudem gelang WDA, Lehrerverbänden und Beiräten ein enger Schulterschluss und die Gründung einer Allianz, als dessen erstes, wegweisendes Ergebnis heute die gemeinsame Allianzstellungnahme veröffentlicht wird.

Allianzstellungnahme "Nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen priorisieren" von WDA, Lehrerverbänden und Beiräten cover

Angesichts der Einsparungsmaßnahmen, die zu Jahresanfang durch das Auswärtige Amt bekannt gegeben wurden, vereinbarten WDA, Lehrerverbände und Beiräte eine stärkere Bündelung der Kräfte. Ziel dabei ist, die Bedarfe der Deutschen Auslandsschulen noch wirksamer kommunizieren und die Qualität der Schulen erhalten zu können. Denn die Einsparungen gefährden die Entwicklung und Qualität der Deutschen Auslandsschulen grundlegend und stehen dem im Koalitionsvertrag geäußerten Willen der Bundesregierung entgegen, die Deutschen Auslandsschulen stärken und weiter entwickeln zu wollen.

Einsparungen erfordern Koordination von WDA, Lehrerverbänden und Beiräten

Im Rahmen der international angesehenen Bildungsmesse didacta am 8. März 2023 diskutierte der WDA erstmalig mit dem Direktorenbeirat, dem Vorständebeirat und dem Verwaltungsleiterbeirat der Deutschen Auslandsschulen sowie den Lehrerverbänden die aktuellen Entwicklungen. Nach dem Auftaktgespräch im Februar brachten erstmalig auch die Arbeitsgemeinschaft der Auslandslehrerinnen und -lehrer (GEW AGAL), der Verband Deutscher Lehrer im Ausland (VDLiA) und der Deutsche Philologenverband ihre Perspektiven ein. Im Zentrum des durch den WDA organisierten Gesprächs stand der Informationsaustausch und die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit angesichts der durch das Auswärtige Amt angekündigten Sparmaßnahmen bei den Deutschen Auslandsschulen. Auf Initiative des WDA wurde eine Allianz gegründet, mit dem Ziel, eine gemeinsame Stellungnahme zu verfassen und den Weltkongress als Kampagnenmeilenstein zu befördern. 

Beispiellose Bündelung der Kräfte durch Allianz

Durch das breite Netz an Partnern erhält die Stellungnahme eine besondere Bedeutung, denn sie spiegelt die Bedarfe der Deutschen Auslandsschulen aus verschiedenen Perspektiven wider. Der Allianz gehören der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA), der Arbeitskreis der Auslandslehrer der GEW (AGAL), der Verband Deutscher Lehrer im Ausland (VDLiA), der Philologenverband, der Vorständebeirat, der Schulleitungsbeirat sowie der Verwaltungsleiterbeirat an. Die Allianz folgt dem Vorbild der erfolgreichen Allianz, die bei der Übernahme des Versorgungszuschlags für Ortslehrkräfte wesentlich war. Die Allianz ist sich einig, dass angesichts der oben geschilderten Entwicklungen eine weitere Bündelung der Kräfte notwendig ist, um die Bedarfe der Deutschen Auslandsschulen noch wirksamer kommunizieren und die Qualität der Schulen erhalten zu können.

Grundlage ist Stellungnahme zur laufenden Legislaturperiode

Die aktuelle Allianzstellungnahme "Nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen priorisieren" wurde auf der Grundlage der mit den WDA-Mitgliedern abgestimmten Stellungnahme zur laufenden Legislaturperiode erarbeitet. Dann erfolgte die Abstimmung mit den Allianzpartnern und die weitere Schärfung. Das Dokument stellt den Wert der DAS dar und erläutert konkret, was die DAS benötigen. Diese Auflistung ist zentral, um die konkreten Bedarfe in der Interessenvertretung zu erläutern. Die übergeordneten Themen sind:

  1. Erhöhung und Verstetigung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um die Kostensteigerungen auffangen zu können, die sich automatisch aus dem Auslandsschulgesetz ergeben
  2. Ein Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der globalen Krise
  3. Zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen

Letztere werden insbesondere benötigt, um Inklusion und Sozialermäßigungen zu verbessern, frühkindliche Bildung zu fördern, Deutsche Auslandsschulen zu digitalisieren, die berufliche Bildung zu entwickeln, DAS mit dem Abschluss International Baccalaureate mit Schwerpunkt Deutsch (GIB) besser zu fördern sowie die Attraktivität für Lehrkräfte und Schulleitungen zu steigern. Ferner verweist die Stellungnahme auf die Entschließung des Bundestages (2019), nach der eine ausreichende Förderung von Schulen in Krisengebieten und die Verhinderung der “Zweiklassengesellschaft” zwischen DAS mit gesetzlichen Anspruch und freiwillig geförderten gefordert wird.

Die Allianzstellungnahme wurde vom WDA mit den Allianzpartnern erarbeitet und abgestimmt und danach den WDA-Mitgliedern vorgelegt. Mit der heutigen Veröffentlichung wird das Papier nun offiziell auch für die Interessenvertretung herangezogen.

Allianzstellungnahme wichtige Grundlage für Weltkongress

Ferner wird am Abend des 19.06.2023 der Weltkongress Deutscher Auslandsschulen unter anderem durch Thomas Erndl, stellv. Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und WDA-Schirmherr, eröffnet. Die Allianzstellungnahme ist damit eine Grundlage für die Zukunftskonferenz, die anlässlich des Kongresses die Mitarbeit aller Zielgruppen an der Zukunft der Deutschen Auslandsschulen ermöglicht. Als Ergebnis des Weltkongresses Deutscher Auslandsschulen wird eine gemeinsame Abschlusserklärung veröffentlicht, die die unterschiedlichen Themenbereiche widerspiegelt und auf den Perspektiven aller Zielgruppen aufbaut.

Helpdesk