MdB Nancy Faeser (rechts unten im Bild) sprach zum ersten Mal mit dem WDA, mit Heilke Daun, WDA-Vorstandsvorsitzende (rechts oben im Bild), Walter Brand, WDA-Vorstandsmitglied (Bildmitte oben), Ludwig Johannsen, stv. Vorstandsvorsitzender (links unten im Bild) und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel, oben links im Bild. Foto: WDA
Faeser ist Rechtsanwältin und war von 2021 bis 2025 deutsche Bundesministerin des Innern und für Heimat. Seit 2025 ist sie Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis 180: Main-Taunus. Im Deutschen Bundestag ist Faeser unter anderem ordentliches Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Ausschuss für Kultur und Medien.
Die 55-jährige Faeser ist eng mit ihrer Region in Hessen verbunden, da sie 30 Jahre im Main-Taunus-Kreis kommunalpolitisch aktiv war. Dabei legte sie den Fokus auch auf die Bildungspolitik.
AKBP-Akteure und Auslandsschulen stärken
Frau Faeser verbindet mit der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) die Kraft, „Menschen zusammenzuführen und das gegenseitige Verständnis zu stärken“, um ein positives Deutschlandbild zu prägen. Das sagte sie am 16. September 2025 bei einer Veranstaltung im Goethe-Institut Berlin. Eine Aufstockung der Gelder, auch für die Deutschen Auslandsschulen, sei entscheidend für die Stärkung der Demokratie von unten. Zudem betonte sie die Notwendigkeit, AKBP-Akteure, wie die Deutschen Auslandsschulen stärker, in gesamtstaatliche Strategien wie die Fachkräftestrategie einzubinden.
In dem aktuellen Gespräch mit dem WDA am 10. Oktober 2025 unterstrich Faeser ihre Sichtweise, dass Außen- und Innenpolitik noch enger verzahnt werden müssten. Die ehemalige Innenministerin gehört aktuell dem Auswärtigen Ausschuss im Bundestag an. Der Auswärtige Ausschuss begleitet die auswärtige Regierungspolitik, darunter die Deutschen Auslandsschulen.
Dass sich Außen- und Innenpolitik nicht trennen ließen, betonte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bei der Botschafterkonferenz im September in Berlin. Der WDA war dabei durch WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel vertreten.
Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages hat zudem am 16. Oktober 2025 den Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik konstituiert. Nancy Faeser ist auch Mitglied in diesem Ausschuss.
Die Deutschen Auslandsschulen sind Teil einer zukunftsorientierten Außenpolitik und tragen wesentlich zu den internationalen Beziehungen und zur Innovationsfähigkeit Deutschlands bei. Mit ihrer Soft Power stärken sie die geopolitische Resilienz.
Förderung verbessern, Nachhaltigkeit schaffen
Der WDA als Interessenvertreter der freien gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen setzt sich dafür ein, dass die Leistungen und Wertbeiträge der Deutschen Auslandsschulen auch in Deutschland angemessen wahrgenommen werden. Dafür gibt es umfassende Belege, wie die Studie der Bertelsmann Stiftung zur Fachkräftethematik und den Kurzbericht des IW Köln. Auch der Triple win, also der Gewinn für die Absolventinnen und Absolventen, das Sitzland und Deutschland, ist offiziell belegt.
In seiner Entschließung aus 2019 würdigt der Deutsche Bundestag die Auslandsschulen als „erstrangigen Wirtschaftsfaktor“ – für Deutschland und das Sitzland. Die derzeit über 85. 000 Schülerinnen und Schüler der Deutschen Auslandsschulen seien „in besonderem Maße qualifiziert“ sind, „an deutschen Hochschulen zu studieren, eine duale Berufsausbildung zu absolvieren sowie einen Teil des Berufslebens oder das gesamte Berufsleben in Deutschland zu verbringen”, heißt es weiter in der Entschließung.
Allerdings zeigt die aktuelle WDA-Umfrage unter seinen Mitgliedern besorgniserregende Ergebnisse: Über 40 % der befragten Auslandsschulen sind in schlechter wirtschaftlicher Lage. Der Schulfonds – die Förderung für die Deutschen Auslandsschulen – wächst zwar wieder, dennoch bleibt die Situation herausfordernd. Eine auskömmliche und nachhaltige Förderung ist daher essenziell.
Faeser ist neue Ansprechpartnerin für den WDA, da sich die Ausschussmitglieder nach der Bundestagswahl geändert haben. Aktuell konstituieren sich die Unterausschüsse noch. Ein Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (UAKBP), darunter würden die Deutschen Auslandsschulen fallen, soll bald eingesetzt werden.
Der weitere Austausch mit Frau Faeser wurde vereinbart.
Weitere Informationen
- Über Nancy Faeser
- Bundestags-Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik konstituiert
- WDA-Umfrage: über 40 % der befragten Auslandsschulen in schlechter wirtschaftlicher Lage
- WDA beim Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt
- Berichte des WDA zum Thema Haushalt
- Schulfonds 2026 – fast 10 Mio. Euro mehr für die Deutschen Auslandsschulen
- Der Weg zum Bundeshaushalt 2026
- Positionspapier des WDA für die 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages
- Berliner Erklärung: Deutsche Auslandsschulen so wertvoll wie
- Studien zum Wertbeitrag der Deutschen Auslandsschulen
- IW unterstreicht Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen für Fachkräftesicherung
- Merz bei der Botschafterkonferenz: Warum sich Außen- und Innenpolitik nicht trennen lassen
- Zukunft der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik — Perspektiven für die Deutschen Auslandsschulen