WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel (links) gratuliert im Namen der Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschueln DAAD-Generalsekretär Kai Sicks persönlich auf der Feier zu 100 Jahren DAAD. Foto: WDA.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat am 6. Mai, mit rund 500 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im Berliner Humboldt Forum sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in seiner Festrede die Arbeit der weltweit größten Organisation für internationalen Wissenschaftsaustausch.
Vom Klassenzimmer zur Bühne: DAAD-Stipendiaten und Absolventen der Auslandsschulen über ihren Weg
Nach den Ansprachen des Bundespräsidenten und des DAAD-Präsidenten diskutierten in einer Talkrunde aktuelle und ehemalige DAAD-Geförderte mit einem Vertreter des Außenministeriums.
Zwei Absolventinnen der Deutschen Auslandsschulen waren vor Ort dabei und sprachen auf der Bühne:
Jana Nguyenová, DAAD-Stipendiatin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, besuchte das Gymnázium Matyáše Lercha, eine tschechische Schule mit einem deutschsprachigen Zweig. Sherif Rizkallah, DAAD-Alumnus, ZDF, Fernsehjournalist und -moderator, besuchte die Deutsche Evangelische Oberschule in Kairo. Sie berichteten über Ihren Lebensweg und was Ihnen das DAAD-Stipendium für diesen Weg bedeutet hat.
Der WDA nahm an der Feier teil, da die beiden Institutionen durch die langjährige Partnerschaft und die enge Zusammenarbeit verbunden sind. Beide Mittler arbeiten bereits seit geraumer Zeit zusammen, unter anderem im Rahmen der BetreuungsInitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen (BIDS), die einen regelmäßigen Austausch fördert. Beide Seiten teilen die Ansicht, dass das Potenzial der Absolventinnen und Absolventen Deutscher Auslandsschulen bestmöglich genutzt werden sollte, um dem aktuellen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Synergien in Zeiten von Ressourcenengpässen noch gezielter zu nutzen. In diesem Kontext wird auch die Bedeutung der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik für die Förderung des internationalen Austauschs betont.
Kein folkloristischer Klotz am Bein der Bundesregierung
In einem Interview im Tagesspiegel vom 6. Mai 2025 sprach DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee über aktuelle Herausforderungen im internationalen Austausch und seine Erwartungen an die neue Bundesregierung. “Auf Willy Brandt geht der Satz zurück, dass die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik die dritte Säule der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland sei. Wir sind also kein folkloristischer Klotz am Bein der Bundesregierung, sondern eine Institution mit einer Mission, bei der jeder Euro sehr gut angelegt ist, weil er den Interessen Deutschlands dient”, so Mukherjee.
Auch die Deutschen Auslandsschulen setzen die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik nachhaltig um. Deutsche Auslandsschulen prägen Bildungsbiografien, wie kein anderer Schultyp Auslandsschulwesen. Von der Kinderkrippe bis zur Hochschulqualifikation bieten sie Schulbildung, die weit über einen Sprachkurs hinausgeht. Schülerinnen und Schüler Deutscher Auslandsschulen lernen in ihrer Schullaufbahn nicht nur die Sprache, sondern leben und verinnerlichen ganzheitlich eine besondere Lehr- und Lernkultur wie auch die Kultur Deutschlands. Die 136 anerkannten Deutschen Auslandsschulen haben damit ein Alleinstellungsmerkmal im Netzwerk der Partnerschulen, den sogenannten PASCH-Schulen.
Austausch für zivilisierten Umgang über Grenzen hinweg
DAAD-Präsident Professor Dr. Joybrato Mukherjee dankte den Förderern, Partnern und Beschäftigten des DAAD für ihr Engagement. „Das Jubiläum ist für den DAAD nicht nur Anlass zum Rückblick, sondern gerade auch Auftrag für die Zukunft. In einer Welt im Umbruch gilt es, im Kooperationsraum Wissenschaft planetare Verantwortung wahrzunehmen und mit Nachdruck alle Möglichkeiten des Austausches und der Zusammenarbeit zu nutzen und zu gestalten. Dabei steht der DAAD im Lichte seiner Geschichte auf einem festen Wertefundament“, so Mukherjee.
Im Jahr 1925 wurde der DAAD aus einer studentischen Initiative heraus gegründet, um Studierenden an deutschen Hochschulen einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Heute, 100 Jahre später, ist der DAAD als Verein der deutschen Hochschulen und ihrer Studierendenschaften die weltweit größte Organisation zur Förderung des internationalen akademischen Austauschs.
Auch der WDA betrachtet die Deutschen Auslandsschulen und deren Absolventinnen und Absolventen als wesentliche Brückenbauer, die mit ihrer interkulturellen Kompetenz und globalen Vernetzung einen entscheidenden Beitrag zur Förderung des internationalen Dialogs leisten.
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