WDA im Gespräch mit Susanne Hierl (CDU/CSU) zu Finanzierung

Am 4. September 2024 fand ein Gespräch mit Susanne Hierl (CDU/CSU) statt, bei dem der Haushalt 2025 sowie das Verhältnis von freiwilliger und gesetzlicher Förderung der Deutschen Auslandsschulen im Mittelpunkt standen. Betont wurde auch die Bedeutung der heimkehrenden Lehrkräfte, die mit ihren vielfältigen Erfahrungen aus dem Ausland als wertvolle Bereicherung für das Inland gelten.

WDA im Gespräch mit Susanne Hierl (CDU/CSU) zu Finanzierung cover

Die Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Susanne Hierl, (rechts unten) hat sich mit Heilke Daun, WDA-Vorstandsvorsitzende (links unten), Ludwig Johannsen, stellv. WDA-Vorstandsvorsitzender (links oben) und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel (Mitte oben) ausgetauscht; Frau Schürmann (rechts oben) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro Fr. Hierl.

Am 4. September 2024 traf sich der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA), mit Susanne Hierl, um die aktuellen haushälterischen Themen zu besprechen. Seit 2021 ist Hierl Mitglied im Deutschen Bundestag (MdB). Sie ist ordentliches Mitglied im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (UAKBP) und hat weitere Mitgliedschaften und Ämter im Bundestag.

Verlässliche und auskömmliche Förderung ist zentral

Hauptinhalt des Gesprächs war der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 vom 17. Juli. Dieser zeigt die geplante Förderung im nächsten Jahr: Der Schulfonds sinkt insgesamt leicht um 1,5 %. Bei der gesetzlichen Förderung ist ein Anstieg zu verzeichnen, während die freiwillige Förderung um über 65 % sinkt.
Im Rahmen der Diskussion mit Susanne Hierl wurde besonders auf das Verhältnis zwischen freiwilliger und gesetzlicher Förderung eingegangen. Der WDA betonte, dass es entscheidend sei, hier eine sinnvolle Balance zu finden. Es sei unerlässlich, die freiwillige Förderung neben der gesetzlichen zu stärken. Die freien gemeinnützigen Träger der Deutschen Auslandsschulen machen sich große Sorgen wegen des angekündigten Wegfalls der freiwilligen Förderung. Dies würde sich direkt auf die Einnahmen der Schulen auswirken. Eine Erhöhung der Schulgebühren wäre keine befriedigende Lösung, denn das hätte in vielen Fällen einen Rückgang der Schülerinnen- und Schülerzahlen zur Folge, was weitere finanzielle Einbußen bringen würde. Die Schulen sind, wenn auch in unterschiedlicher Weise, in dieser Abwärtsspirale gefangen. Auch wenn die Deutschen Auslandsschulen zu fast Dreiviertel ihre Mittel selbst erwirtschaften müssen und in Zeiten der Krisen flexibel agieren, sind sie auf die Förderung als Deutschland als wichtiger Katalysator angewiesen.

Zum Hintergrund: Trotz Auslandsschulgesetz haben dabei immer noch 21 % der Schulen keinen Anspruch auf Förderung und werden freiwillig über Zuwendungen gefördert. Auch bei den gesetzlich geförderten Schulen bleibt die zusätzliche freiwillige Förderung die Regel. Die Deutschen Auslandsschulen sind keine profitorientierten Schulen. Sie werden von Schulvereinen oder Stiftungen getragen und müssen etwa 72 Prozent ihrer Mittel selbst erwirtschaften. Auch die Schulvorstände arbeiten ehrenamtlich und bringen unentgeltlich strategischen Input ein.

Heimkehrende Lehrkräfte: ein Geschenk

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Wertschätzung von Lehrkräften, die aus dem Ausland zurückkehren. Diese heimkehrenden Lehrkräfte bringen wertvolle Erfahrungen mit, insbesondere im Umgang mit kultureller und pädagogischer Vielfalt. Sie werden als Schatz für das Inland gesehen, da sie durch ihre Erfahrungen innovative Ansätze und neue Perspektiven in die Bildungssysteme einbringen. Ihre Rückkehr wird als Chance verstanden, das Bildungsniveau im Inland durch die Integration von Vielfalt und neuen Lernmethoden nachhaltig zu steigern. Heimkehrende Lehrer seien Geschenk, so Hierl.
Susanne Hierl hat etwa während ihrer Dienstreise nach Istanbul im Herbst letzten Jahres im Auftrag der CDU/CSU Fraktion mehrere Deutsche Auslandsschulen besucht.

Im Austausch mit Susanne Hierl

Es finden regelmäßig Gespräche mit Susanne Hierl statt. Sie erkennt die Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen an, ob beim Thema Fachkräfte, positives Deutschlandbild oder Erfolg heimkehrender Lehrkräfte.

An dem Gespräch am 4. September wurde Susanne Hierl von Frau Schürmann, wissenschaftlicher Mitarbeiterin, begleitet. Vonseiten des nahmen WDA Heilke Daun, Vorstandsvorsitzende, Ludwig Johannsen, stellv. Vorstandsvorsitzender und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel teil.

Der WDA bringt das Thema der freiwilligen Förderung kontinuierlich in die Interessenvertretung ein, in Einzelgesprächen, in Positionspapieren aber auch zum Beispiel auf der letzten WDA-Tagung war es zentrales Thema. Susanne Hierl sprach dazu auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion.

WDA und Susanne Hierl vereinbarten wie bisher in Austausch zu bleiben zum Wohle der Deutschen Auslandsschulen.

Weitere Informationen

Interview mit MdB Susanne Hierl: Deutsche Auslandsschulen stärker in Fachkräftestrategie einbinden

WDA-Auslandsschulkompass

WDR-Positionspapiere

Helpdesk