Ungarisches Bildungszentrum erweitert sich: neue Grundschule in Debrecen

Mitte November 2022 wurde die Deutsche Grundschule Debrecen als neuer Standort des Ungarischen Bildungszentrums Baja eingeweiht. Hier werden in den kommenden Jahren mehr und mehr Kinder unterrichtet. Das hilft nicht nur den Familien mit Arbeitsplätzen bei BMW in Debrecen, es belebt auch die Region.

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Für die Deutsche Grundschule Debrecen ist 2022 das Jahr, in dem alles beginnt: Im August wurde dem Ungarischen Bildungszentrum Baja (UBZ) das renovierte Schulgebäude übergeben, im September startete der erste Jahrgang.

Bei der nachgeholten Eröffnungsfeier am 15. November gab es zum Herbst passende Lieder, Tänze und Gedichte, vorgeführt von den Kindern, von Eltern und von Lehrerinnen und Lehrern. Zum Abschluss spielte die Band des UBZ unter der Leitung von Zoltán Illés. Peter Stübler, der deutschen Direktor des UBZ, Terézia Szauter, die Hauptdirektorin des UBZ und Miklós Egri, der Kuratoriumsvorsitzende der Gemeinnützigen Stiftung, die als Träger des UBZ fungiert, thematisierten noch einmal die Entstehungsgeschichte der neuen Schule: Sie freuten sich, dass nach mehr als drei Jahren Vorbereitungszeit nun der erste Jahrgang starten konnte. Sie bedankten sich bei Nadine Steenfadt, der Leiterin der neuen Einrichtung, und bei allen, die zum Entstehen der Schule beigetragen haben.

Während der Feier sprachen auch drei wichtige Partner aus der Politik: Julia Gross, die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn, József Lebanov, der Abteilungsleiter für Bildungsstrategie des Staatssekretariats für öffentliche Bildung des Innenministeriums und Lajos Barcsa, Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Debrecen. Lajos Kósa, ein Parlamentsabgeordneter für Debrecen hatte schon im Sommer betont: Es sei gut zu sehen, dass mit den deutschen Investitionen in Ungarn auch immer mehr deutsche Fachkräfte ins Land kommen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt habe die Einrichtung einer deutschen Schule zu einer Notwendigkeit gemacht. Die Führungskräfte, die in die Stadt ziehen, ist, würden oft zuerst fragen, ob es in der Stadt auch eine deutschsprachige Schule für ihre Kinder gebe.

Großes Interesse von Firmen wie BMW

Nicht von ungefähr also war auch Réka Jenei, die Kommunikationsleiterin der BMW Group, zur Eröffnungsfeier eingeladen. Momentan ist im BMW-Werk Debrecen nur ein kleines Kernteam im Einsatz, das die Aktivitäten und Planungen verwaltet. In den nächsten Jahren sollen in Ungarns zweitgrößter Stadt jedoch bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeit finden, damit dort bis zu 150.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden können. Für das deutsche Automobil-Unternehmen ist die Deutsche Grundschule Debrecen deshalb besonders interessant. Der neue Standort ist damit ein Beispiel im Kleinen für eine Botschaft, die der WDA in den vergangenen Monaten kontinuierlich in die Politik getragen hat: Die deutsche Wirtschaft braucht die Deutschen Auslandsschulen! (siehe auch unten: verlinkte Stellungnahme)

Eine Fotomontage aus der Planungsphase, die zeigen soll: In der Deutschen Grundschule Debrecen ist Platz für Kinder mit diversen Hintergründen. Bild: UBZ

Neuer Standort in bewährtem Bildungsnetzwerk

Das mit modernen Räumlichkeiten und Geräten ausgestattete Schulgebäude wurde Ende August 2022 von der Stadt an das Ungarische Bildungszentrum Baja übergeben, das seit 2006 als Deutsche Auslandsschule anerkannt ist. An seinen Standorten lernen insgesamt rund 1.000 Schülerinnen von der ersten bis zur 12. Klasse. Es ist zugleich eine der größten Bildungseinrichtungen der deutschen Minderheit in Ungarn. Schon während der zentralen Eröffnungsfeier des UBZ-Schuljahres 2022/2023 waren die Erstklässler in Debrecen mit warmen Worten begrüßt worden. Nun wurde die offizielle Einschulungs- und Eröffnungsfeier vor Ort in Debrecen nachgeholt.

Ermöglicht wurde die Eröffnung der Grundschule im Stadtteil Vénkerti von Debrecen durch die Renovierung eines früheren Schulgebäudes. Dafür konnte das Ungarische Bildungszentrum auf staatlichen Fördermittel von etwa einer Milliarde Forint (umgerechnet ca. 2,3 Mio. Euro) zurückgreifen. Zur aktuell noch kleinen Gruppe von Erstklässlern sollen im Laufe des Schuljahres weitere deutschsprachige Schüler hinzukommen. Die Klassengrößen sollen ab dem Schuljahr 2023/24 kontinuierlich steigen.

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