Dr. Andreas Görgen: für den Dienst an Deutschen Auslandsschulen werben

Mit diesem Wunsch eröffnete der Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt die Schulleitertagung am 7. Januar 2020 in Berlin. Der WDA knüpfte erste Kontakte zum neu gewählten Direktorenbeirat, der Vertretung der Schulleitungen.

Dr. Andreas Görgen, Abteilungsleiter Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, stärkte den Auslandsschulen bei der Personalsuche den Rücken. Foto: WDA

Eröffnet wurde die Tagung von Dr. Andreas Görgen, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt. Er lud die Teilnehmer zu einem Blick jenseits des Tagesgeschäfts ein. Die Schulleiterinnen und Schulleiter sollten sich fragen, wie Bildungspolitik in zehn Jahren aussieht. Bei der Personalgewinnung stärkte er den Auslandsschulen den Rücken. Er warb dafür, dass die Bundesländer auch weiter verbeamtete Lehrer für den Auslandsschuldienst freistellen sollen.

Verenkotte: Auslandsschulen stehen für kritisches Denken

Christoph Verenkotte, Präsident des Bundesverwaltungsamts, berichtete über die laufenden Arbeiten zur Stärkung der Dachmarke „Deutsche Auslandsschule“. Zur Vorbereitung der Markenkampagne hatte die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen eine Umfrage unter Deutschen Auslandsschulen durchgeführt. Darin wurde nach den Werten verbunden, die mit einer Deutschen Auslandsschule verbunden werden. Auf Platz eins landete „kritisches Denken“. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen ist Teil des Bundesverwaltungsamts.

Er bestätigte, dass die Personalversorgung der Auslandsschulen weiter eine Herausforderung bleibt. Er bedankte sich bei den Bundesländern für die weiter erfolgenden Freistellungen von Lehrern, trotz spürbarem Lehrermangel im Inland. Nichtsdestotrotz müssten die Auslandsschulen auch weiter aktiv selbst um Lehrkräfte werben. Er verwies auf den Gemeinschaftsstand „Deutsche Auslandsschulen“ auf der Bildungsmesse didacta vom 24. bis 28. März 2020 in Stuttgart. Wie im Vorjahr werden sich dort wieder rund 70 Schulen präsentieren. Für ihn sei die didacta eines der erfolgreichsten Foren zur Personalgewinnung überhaupt.

Michallik: endgültige Lösung beim Versorgungszuschlag in greifbarer Nähe

Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK), lobte den Stellenwert der Deutschen Auslandsschulen. Sie seien ein Pfund, mit dem Deutschland wuchern könne. Er hob besonders die Einigung beim Versorgungszuschlag im gerade verabschiedeten Bundeshaushalt 2020 hervor (der WDA berichtete). Jetzt folgten die konkreten Verhandlungen zur praktischen Umsetzung in dieser Frage. Für die Deutschen Auslandsschulen sind im Haushalt 2020 zusätzliche 7 Mio. Euro zur Sicherung der Pensionsrückstellungen eingestellt. Damit ist der Weg frei für die Vereinbarung von Bund und Ländern, dass der Versorgungszuschlag ab dem Schuljahr 2020/21 für beurlaubte Lehrerinnen und Lehrer je hälftig von Bund und Ländern übernommen werden kann. Er sei sehr zuversichtlich, dass es nun bis zum Herbst 2020 tatsächlich zu dieser Einigung zwischen Bund und Ländern kommen werde.

Diese Einschätzung teilte Burghard Ahnfeldt, Referatsleiter für das Auslandsschulwesen in der Kultusministerkonferenz. Er teilte mit, dass sich die Finanzminister der Länder auf ihrer Finanzministerkonferenz Ende Januar mit dem Thema beschäftigen werden. Auch er rechnet mit einer endgültigen Entscheidung bis September 2020.

Michallik hob außerdem noch einmal die aktualisierten KMK-Beschlüsse zum gemischtsprachigen International Baccalaureate hervor (der WDA berichtete). Hier hatte der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) immer wieder auf eine Aktualisierung gedrängt. Der WDA hatte dazu eigens einen runden Tisch gegründet, bei dem sich in den letzten Jahren die maßgeblichen Akteure regelmäßig trafen. Die Aktualisierung der Beschlüsse schafft Alleinstellungsmerkmale für die Schulen mit GIB-Abschluss und erleichtert deren Absolventen nochmals den Hochschulzugang in Deutschland.

Kemmerling: hohe Beteiligung an Evaluation des Auslandsschulgesetzes

Guido Kemmerling, Leiter des Referats „Auslandsschulen und Sport“ im Auswärtigen Amt, berichtete von der aktuell laufenden Evaluation des Auslandsschulgesetzes. Rund 90 % der Deutschen Auslandsschulen hätten sich durch die Teilnahme an Befragungen an der Evaluation beteiligt. Diese sei nun fast abgeschlossen, gegenwärtig würden die Aussagen noch geschärft. Mit dem Ergebnisbericht sei im ersten Quartal 2020 zu rechnen. Auch der WDA hatte sich über eine Befragung und eine öffentliche Stellungnahme aktiv an der Evaluation beteiligt.

Die Schulleitertagung ist die Auftaktveranstaltung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) für die Schulleiterinnen und Schulleiter der 140 anerkannten Deutschen Auslandsschulen. „Mit unserer jährlichen Tagung bieten wir den teilnehmenden Schulleiterinnen und Schulleitern zum Jahresauftakt die Möglichkeiten zum intensiven fachlichen Austausch“, so Heike Toledo, Leiterin der ZfA. Schwerpunkt der diesjährigen Tagung war die Bedeutung der deutschen Sprache in der Auslandsschularbeit. Sie ergänzte, dass ihre Behörde zur Entwicklung der Dachmarke „Deutsche Auslandsschule“ rund 2.000 Rückmeldungen erhalten hat, die nun in die weiter Arbeit eingehen.

WDA knüpft Kontakte zum neu gewählten Direktorenbeirat

Den Weltverband Deutscher Auslandsschulen vertraten auf der Schulleitertagung Dr. Peter Fornell, Vorstandsvorsitzender, Gabriele Bunzel Khalil, stellv. Vorsitzende und Thilo Klingebiel, Geschäftsführer. Am Rande der Tagung knüpften sie auch erste Kontakte zum neu gewählten Direktorenbeirat der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Dessen drei Sprecher sind künftig:

• Lisa Schneider (Deutsche Schule Teneriffa)
• Dr. Jürgen Haist (Deutsche Schule Quito)
• Proccolino Antacido (Deutsche Schule New Delhi)

Der Direktorenbeirat die Vertretung der Schulleitungen und einer von drei Beiräten, den die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) zur Begleitung ihrer Arbeit ins Leben gerufen hat.

Der Vorstand des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen nimmt an der Schulleitertagung traditionell als Gast teil, um den Informationsfluss für die Schulträger vor Ort zu gewährleisten. Die Tagung fand am 7. und 8. Januar 2020 im Auswärtigen Amt und in den Räumlichkeiten der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Berlin statt.

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