GOVET Jubiläumstagung: 10 Jahre erfolgreiche internationale Berufsbildungszusammenarbeit

Im September war der WDA zur GOVET Jubiläumstagung in Berlin eingeladen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage nach dem Beitrag, den diese internationale Zusammenarbeit zu aktuellen und Zukunftsherausforderungen leisten kann.

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WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel im Austausch mit Oberstudiendirektor Stefan Nowatschin, Stv. Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V. (BvLB) (rechts). Foto: WDA

Am 12. September 2023 blickte GOVET auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. GOVET ist das German Office for International Cooperation in Vocational Education and Training (https://www.govet.international/de/) und die zentrale Anlaufstelle bei Fragen zur deutschen Berufsbildung und Deutschlands internationaler Berufsbildungszusammenarbeit.
Zentrale Akteure nahmen die internationale Berufsbildungszusammenarbeit anlässlich des Jubiläums in den Blick. WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel vertrat die Interessen der Deutschen Auslandsschulen.

Internationale Kooperationen in der Berufsbildung ohne Brain-Drain

Der hochaktuelle Themenkomplex der Fachkräfteeinwanderung war auf der GOVET Jubiläumstagung Teil der Paneldiskussion der Bundesressorts zu künftigen regionalen und thematischen Schwerpunkten. Vertretende des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz waren sich einig über den Stellenwert der internationalen Kooperationen in der Berufsbildung. Diese könne einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, dabei dürfe aber kein „Brain-Drain“ geschehen.

Berufliche Bildung zu entwickeln, ist ein Anliegen des WDA und der Deutschen Auslandsschulen, das zuletzt auch in der Allianzstellungnahme „Nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen priorisieren“ von WDA, Philologenverband, GEW AGAL, VDLiA sowie Schulleitungs-, Verwaltungs- und Vorständebeiräten formuliert wurde. Dr. Ralf Hermann, Leiter von GOVET, verdeutlichte im Rahmen der didacata 2022, dass berufliche Bildung an den Deutschen Auslandsschulen immer wichtiger werde. Der WDA organisierte damals, gemeinsam mit GOVET, einen Austausch mit Deutschen Auslandsschulen mit beruflicher Bildung.

Seit Jahrzehnten bietet das deutsche Auslandsschulwesen ein Spektrum beruflicher Bildungsgänge an und hat somit Bedeutung für die Gewinnung von Fachkräften.
Bei der aktuellen Veranstaltung unterstrich Klingebiel im Austausch mit Oberstudiendirektor Stefan Nowatschin, Stv. Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V. (BvLB), die Bedeutung der Lehrkräfte für Berufsbildung an den Deutschen Auslandsschulen. Die berufliche Bildung an den Deutschen Auslandsschulen werde immer wichtiger. Nowatschin stimmte dem zu und verwies auf den Beitrag zur Fachkräftesicherung durch die berufsbildenden Schulen.

Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen aus dem Juli 2021 nennt auch die berufliche Bildung als Teil der Weiterentwicklung des Auslandsschulwesens. Der WDA wird sich in seiner Interessenvertretung weiter dafür einsetzen, dass die Interessen der Deutschen Auslandsschulen, die Berufsausbildung anbieten, im angekündigten Masterplan berücksichtigt werden.

Internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (iBBZ) hat höchste Relevanz

Hochkarätige Teilnehmende hoben die Bedeutung der Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperationen im Bundesinstitut für Berufsausbildung hervor. Höchste Relevanz attestierte Staatssekretärin Prof. Dr. Sabine Döring (Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF) der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (iBBZ) bei der Jubiläumskonferenz anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Strategie der Bundesregierung, mit der auch die Gründung von GOVET einherging.

Die internationale Berufsbildungszusammenarbeit gehört seit 1994 explizit zum gesetzlichen Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Verabschiedung der Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit 2013 – als Reaktion auf die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008, die weltweit mit einem massiven Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit einherging – zeige, dass die gesamtgesellschaftliche Rolle der Berufsbildung im internationalen Kontext erkannt wurde, so BIBB-Forschungsdirektor Prof. Hubert Ertl.

Weitere Informationen

Jubiläumswebsite 10 Jahre GOVET

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