Der CDU/CSU-Politiker Carsten Körber und Mitarbeiter Christian Steil haben mit Friederike Gribkowsky, Heilke Daun und Thilo Klingebiel über die Finanzierung der Deutschen Auslandsschulen gesprochen. Foto: WDA
Körber ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags und im Haushaltsausschuss. Als Berichterstatter zum Einzelplan Auswärtiges Amt des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr ist Körber für den Weltverband der Deutschen Auslandsschulen ein wichtiger Ansprechpartner. Der WDA unterstrich in der Diskussion zum wiederholten Male die Notwendigkeit einer langfristigen, verlässlichen Förderung der Deutschen Auslandsschulen.
Finanzierung der Deutschen Auslandsschulen
Der WDA erklärte, wie die Finanzierung der Deutschen Auslandsschulen erfolgt und hob hervor, dass diese öffentlich-private Partnerschaft als Finanzierungsmodell ein Erfolg sei. Deutschland könne so mit relativ geringen Investitionen langfristig erfolgreich sein. Die öffentliche Förderung betrage circa 28 Prozent, während die gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen das Gros von über 70 Prozent selbst erwirtschaften und generieren.
Unterstützung der fördernden Stellen essenziell
Die Unterstützung der fördernden Stellen wie des Auswärtigen Amtes sei ein Katalysator für die Eigeneinnahmen der gemeinnützigen Schulträger und damit für die Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen. Gribkowsky hob als aktuelle Herausforderung die Entscheidung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamts für auswärtige Angelegenheiten hervor, die wichtigen Prozessbegleiterstellen an den Deutschen Auslandsschulen nicht zu verlängern – aufgrund zukünftiger Einsparungsmaßnahmen. Diese Stellen sind jedoch besonders wichtig bei der Qualitätsentwicklung der Schulen. Die Begründung, dass erhebliche Einsparungsmaßnahmen für die Deutschen Auslandsschulen bevorstehen würden, haben zu einer großen Verunsicherung bei den gemeinnützigen Schulträgern geführt. Klingebiel wies auf die letzten Befragungsergebnisse im Rahmen des Auslandsschulkompasses hin, wonach sich die Corona-Situation in Teilen der Welt zwar entspannt hat, sich jedoch wieder mehr Schulen in ihrer Existenz bedroht sehen. Dabei verschärft die Energiekrise die finanziellen Sorgen zum Teil dramatisch. Heilke Daun unterstrich das Potenzial der Deutschen Auslandsschulen im Hinblick auf die Fachkräftethematik. Körber stimmte dieser Aussage zu und verwies auf die frühe Phase der Haushaltsplanungen. Beide Seiten vereinbarten den weiteren Austausch zum Thema.
Körber: Gerade in Zeiten der Krise verunsichert es auch unsere Partner
Für 2023 wurde die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik wieder mit knapp einer Milliarde gestärkt, es gab jedoch deutliche Kritik am unzureichenden Entwurf. Die Deutschen Auslandsschulen erhielten 10 Millionen Euro mehr im Vergleich zum Plan. Damit wurden die geplanten Kürzungen abgemildert. Körber kritisierte damals den unzureichenden Entwurf des Haushaltes. Es sei dann wichtig gewesen, die Prioritäten auf die Bereiche zu setzen, wo es wirklich notwendig gewesen sei. Dies sei auch beim Auswärtigen Amt der Fall gewesen. Die CDU/CSU, aber auch Haushälter der Koalition hätten massive Nachbesserungen gefordert. Mit diesem Regierungsentwurf sei das Parlament „quasi gezwungen worden“, in die Bresche zu springen. „Ein solches Gebaren lässt uns auch im Ausland schlecht aussehen. Gerade in Zeiten der Krise verunsichert es auch unsere Partner“, so Körber.
Was die Deutschen Auslandsschulen benötigen
Der WDA vertritt die Interessen der Schulträger der Deutschen Auslandsschulen in der politischen Diskussion. Dabei bringt der Verband beharrlich die abgestimmten WDA-Positionen in die politischen Diskussionen ein. Im Gespräch mit Carsten Körber machte der Weltverband den Bedarf der Deutscher Auslandsschulen wieder sichtbar, damit es weiterhin international hochwertige Bildungsangebote gibt:
- eine Erhöhung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um Kostensteigerungen insbesondere durch Gehaltsanpassungen auffangen zu können
- einen Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der Coronapandemie und multiplen Krisen
- zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen
Weitere Informationen