Dr. Fornell: „Dieser persönliche Austausch ist für mich zentral.“

Der neue Vorsitzende des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen, Dr. Peter Fornell, unterstreicht beim Antrittsbesuch in der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen die Wichtigkeit vertrauensvoller Gespräche.

Der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen (v.l.): Martin van Neerven, Thilo Klingebiel (WDA), Dr. Peter Fornell (WDA), Heike Toledo (Leiterin ZfA), Peter Dicke (stv. Leiter ZfA), Dr. Bettina Fischer.

Am 5. September 2019 besuchten Dr. Peter Fornell, WDA-Vorsitzender, und Thilo Klingebiel, WDA-Geschäftsführer, die Leitung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Bonn. Mit dem Antrittsbesuch setzte der neue Vorsitzende des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen (WDA) den regelmäßigen Austausch der Interessenvertretung der Schulträger mit der ZfA-Leiterin Heike Toledo fort. Dr. Fornell betonte, dass dieser Austausch für ihn zentral wichtig sei.

Bei diesem Antrittsbesuch ging es zunächst darum, alle derzeit wichtigen Themen zwischen Behörde und Weltverband anzusprechen. Im Zentrum stand der Austausch zum Allgemeinen Qualitätsmanagement an den Deutschen Auslandsschulen zusammen mit dem Schulleiterdienstvertrag.

Qualität verbessern geht nur miteinander

Dr. Fornell stellte dazu die entsprechenden Beschlüsse der WDA-Mitgliederversammlung vom Juni 2019 vor. Darin bekannten sich die Mitglieder ausdrücklich zur Erstellung eines erweiterten Qualitätsmanagements zur fortlaufend steigenden Qualität der Deutschen Auslandsschulen. Weiterhin wünschen sich die Mitglieder eine Förderung aller Maßnahmen, die ein modernes Schulmanagement ermöglichen.

Gleichzeitig gaben die Mitglieder dem WDA erneut das Mandat, sich für die Interessen der freien Schulträger einzusetzen. Ein zentraler Punkt war der Wunsch nach einer stärkeren Einbindung der Schulträger in den Erstellungsprozess des erweiterten Qualitätsmanagements. Gewünscht ist hier ein langfristiger, transparenter und formaler Prozess. Schließlich sind die Schulträger Vertragspartner des Bundes im Auslandsschulwesen. Auch die Antwort auf die Frage, inwiefern der Orientierungsrahmen Qualität bzw. das darauf aufbauende Qualitätsprofil künftig Grundlage der Bund-Länder-Inspektionen der Schulen sein wird, ist für die Schulträger sehr wichtig. Denn damit würde es zum Kriterium für die Förderung der Schulen erklärt werden.

Dr. Fornell: „In die gleiche Richtung blicken.“

Nach dem Besuch sagte Dr. Peter Fornell: „Wir haben gemeinsam alle wichtigen Punkte angesprochen und auch die Perspektiven beider Seiten dazu ausgetauscht. Hier gibt es aus meiner Sicht überwiegend einvernehmliche Positionen, die wir als WDA auch nutzen wollen, um das Deutsche Auslandsschulwesen zum Wohl der Schulen im politisch parlamentarischen Umfeld zu positionieren.“ Ziel sei es, die gemeinsame Arbeit, die ja letztlich immer auch von verfügbaren Fördermitteln abhängt, erfolgreich weiterzuführen.

Dr. Fornell betonte weiter, dass ihm das offene, vertrauensvollen Gespräch besonders wichtig ist, auch wenn beide Seiten in einigen sachlichen Fragen manchmal unterschiedliche Haltungen vertreten. „Wichtig ist für mich, dass sich ZfA und der Weltverband Deutscher Auslandsschulen gegenseitig in ihren Rollen voll akzeptieren und insgesamt in die gleiche Richtung blicken“, so Dr. Fornell weiter.

Heike Toledo äußerte sich ähnlich. Auch sie betonte die Notwendigkeit offener und vertrauensvoller Gespräche. Diese seien zielführend für die gemeinsame Sache der Auslandsschularbeit. Sie wertete das Gespräch als wichtigen Impuls für die Zusammenarbeit mit dem neuen WDA-Vorstand.

Evaluation des Auslandsschulgesetzes und Versorgungszuschlag

Zur Evaluation des Auslandsschulgesetzes sagte Heike Toledo, dass das Auswärtige Amt diese aktuell noch weiter vorbereite. Die Evaluation hat offiziell noch nicht begonnen. Der Start sei für Ende September 2019 geplant. Zu den darüber hinaus diskutierten Themen gehörten Lösung des Themas „Versorgungszuschlag“ und die bessere Förderung des gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureats. Auch über berufliche Bildung, die Lehrerversorgung, die internationale Lehrerbildung sowie die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen WDA und ZfA wurde gesprochen. Beim Gespräch waren auch die zuständigen Bereichsleiter der ZfA anwesend: Peter Dicke, stellv. Leitung ZfA, Dr. Bettina Fischer für das Pädagogische Qualitätsmanagement, Wiebke Gröhn, Personalmanagement und Leitungsqualifizierung (nicht auf dem Foto) und Martin van Neerven für das gemischtsprachige Internationale Baccalaureat.

Beide Seiten vereinbarten, den Austausch auf der Amerika- und Europatagung des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen im Oktober und November 2019 fortzuführen. Dort haben auch die Vertreter der WDA-Mitgliedsschulen die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen. Zudem ist für Dezember bereits ein Folgetermin bei der ZfA in Bonn vereinbart.

Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen vertritt die freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen und fasst ihre Einzelstimmen zu einer starken Stimme zusammen. Dazu bündelt der WDA das Wissen der vielen lokalen Experten zu einem globalen Netzwerk. Er vertritt gemeinsame Interessen gegenüber den fördernden Stellen.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen betreut die schulische Arbeit im Ausland. Weltweit werden circa 1.200 Schulen, darunter 140 Deutsche Auslandsschulen, die überwiegend in privater Trägerschaft geführt werden, personell und finanziell gefördert.

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