„Die anderen Botschafter“: Frankfurter Allgemeine berichtet über die Deutschen Auslandsschulen

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) betont in einem Artikel die große Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen als Botschafter Deutschlands - und weist auf aktuelle Probleme hin.

„Von der Qualität der Deutschen Auslandsschulen hängt mehr für das Ansehen unseres Landes ab, als mancher denkt“: Schüler der Deutschen Schule Pretoria (Foto: DS Pretoria)

„Von der Qualität der Deutschen Auslandsschulen hängt mehr für das Ansehen unseres Landes ab, als mancher denkt. Sie stehen nicht umsonst im Zentrum auswärtiger Politik“, schreibt Heike Schmoll in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (Ausgabe vom 22. Februar 2018). Für viele Schüler der 140 Deutschen Auslandsschulen und der rund 2.000 ergänzenden Partnerschulen weltweit sei das Deutschlernen ein „Türöffner für den Bildungsaufstieg, auch für Kinder aus armen Familien“, erläutert die FAZ-Redakteurin.

Hoffnung auf Rechtsanspruch auf Förderung für alle Schulen
Der ausführliche Artikel – er geht über eine halbe Zeitungsseite – liefert Hintergründe zu den Auslandsschulen und beleuchtet aktuelle Probleme. Die Autorin weist auf die teilweise schwierige Personalsuche und Unsicherheiten bei der Förderung hin. „Durch die Einführung des Auslandsschulgesetzes können einige, doch längst nicht alle Schulen langfristig planen.“ Etwa zwei Drittel der Schulen hätten einen Rechtsanspruch auf Förderung, die anderen seien auf „freiwillige Förderung nach Haushaltslage“ angewiesen, erklärt Schmoll. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulla Schmidt hoffe, dass sich in der neuen Legislaturperiode ein Rechtsanspruch auf Förderung für alle Schulen durchsetzen lasse, heißt es in dem FAZ-Artikel. Im Rahmen der Evaluierung des Auslandsschulgesetzes werde diese langjährige SPD-Forderung nach einem gesetzlichen Anspruch auf Förderung nun geprüft. „Sie wird mit erheblichen Mehrkosten verbunden sein, doch die Ungewissheit belastet den Schulalltag dort schon lange.“

Studie untersucht Verhältnis von Vorständen und Schulleitungen
Der FAZ-Bericht stützt sich auf eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des Auswärtigen Amtes. Die Untersuchung befasst sich unter anderem mit dem Verhältnis von ehrenamtlichen Schulvorständen und Schulleitungen. Neun Prozent der befragten Vorstände oder Schulleiter beschreiben es demnach als „angespannt oder zerrüttet“. Häufig entzündeten sich Konflikte an unklaren Zuständigkeiten. Überwiegend gelinge aber eine konfliktarme Zusammenarbeit, wie 70 Prozent der Befragten angeben. Die Studie bewertet dem Bericht zufolge die „Konstruktion eines ehrenamtlich wirkenden Vereins als durchaus zukunftsfähig“. Die Berater empfehlen, die zentrale Unterstützung der Schulen durch das Auswärtige Amt oder die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen zu verstärken, schreibt die FAZ. Den Vorschlag einer „Art mobilen Feuerwehr, die bei akutem Bedarf zur Beratung an die Schulen reist und Fachleute unterschiedlicher Bereiche umfasst“, wolle das Auswärtige Amt mit dem Weltverband Deutscher Auslandsschulen besprechen.

„Bürokratische Hindernisse“
Nicht überall gelinge eine reibungslose Gesamtfinanzierung des Schulbetriebs, zumal die Zuwendungen für die Auslandsschulen zwar zuverlässiger, aber geringer geworden seien, heißt es dem Artikel weiter. Eine sprunghafte Erhöhung des Schulgelds sei nicht möglich, da die Schulen sonst ihr Begegnungsprinzip verletzten. Zu den finanziellen kämen „bürokratische Hindernisse“ hinzu, etwa bei der Anerkennung von Abschlüssen sowie bei Visumsfragen für Absolventen. So sei an manchen Universitäten das IB (International Baccalaureate) wenig bekannt und werde nicht immer problemlos anerkannt. „Solche Hindernisse müssen in Zukunft eine geringere Rolle spielen“, urteilt die FAZ.

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