450 Jahre Sankt Petri Schule in Kopenhagen – Eine Erfolgsgeschichte der Deutschen Auslandsschulen

Die Sankt Petri Schule in Kopenhagen in Dänemark feiert heute, am 31. März 2025 ihr 450-jähriges Bestehen und ist ein herausragendes Beispiel für die lange Tradition und Beständigkeit der Deutschen Auslandsschulen weltweit. Als älteste dieser Schulen verbindet sie seit Jahrhunderten Deutschland und Dänemark und baut Brücken zwischen Kulturen und Nationen. Doch gerade in diesem bedeutenden Jubiläumsjahr ist die Existenz der Deutschen Auslandsschulen aufgrund der Kürzungen in der Förderung bedroht. Die Deutschen Auslandsschulen benötigen zu ihrer Existenzsicherung einen auskömmlichen Schulfonds.

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Tradition und Moderne: Die Kinder und Jugendlichen lernen in einem historischen Gebäude nach den neuesten Erfolgsstandards. Foto: Deutsche Schule Sankt Petri.

Eine Deutsche Auslandsschule mit Geschichte, Tradition und Zukunft

Gegründet wurde die Sankt Petri Schule durch Theophilus Neovinus auf Geheiß des dänischen Königs. Ursprünglich war sie eine kleine Einrichtung zur Förderung des deutschen Kirchengesangs und hat sich über die Jahrhunderte zu einer der renommiertesten deutsch-dänischen Begegnungsschulen entwickelt. Heute lernen hier rund 630 Schülerinnen und Schüler aus 22 Nationen. Die Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark ist lebendig: Rund 60 Prozent der Lernenden kommen aus deutsch-dänischen Familien. „Unsere Schule steht für eine einzigartige Verbindung von Tradition und Moderne. Wir vermitteln unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Offenheit, Toleranz und europäische Zusammenarbeit“, betont Schulleiterin Dr. Svenja Kuhfuss.

Hinter den alten Mauern liegt eine moderne Schule

Die Sankt Petri Schule gehört zum Netzwerk der 136 Deutschen Auslandsschulen und ist Mitglied im Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA). Als Begegnungsschule pflegt sie sowohl deutsche als auch dänische Traditionen und ist eine wichtige Institution für den interkulturellen Dialog. „Deutsche Auslandsschulen wie die Sankt Petri Schule sind Orte der Völkerverständigung und des Friedens. Sie verbinden Deutschland mit der Welt und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur internationalen Bildungs- und Diplomatiearbeit“, unterstreicht die Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Heike Omerzu.

Dass die Vergangenheit wie die Zukunft für die Sankt Petri Schule eine besondere Rolle spielt, zeigt auch ihr Engagement in der historischen Aufarbeitung. Die Schule hat eine unabhängige dänische Forschungskommission berufen, um die Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus objektiv zu beleuchten. Die Ergebnisse dieser umfassenden Untersuchung wurden in einem Buch veröffentlicht. Damit setzt die Schule ein klares Zeichen für die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und die Verantwortung für die Zukunft.

Geografische Nähe zu Deutschland ermöglicht enge Verbindung

Alleine aufgrund der geografischen Nähe zu Deutschland besuchen die Schülerinnen und Schüler öfter deutsche Städte wie Hamburg oder Berlin und auch der Schüleraustausch mit Deutschland nimmt eine große Rolle ein. Auch deutsche Politikerinnen und Politiker würdigen die Schule regelmäßig mit Besuchen. Der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig waren in jüngster Vergangenheit an der Schule zu Gast. Die ehemalige Klima- und Energieministerin, dänische Politikerin und Wissenschaftlerin Lykke Friis, die 2009 für ihre Verdienste um die deutsch-dänischen Beziehungen das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt, lernte selbst an der Sankt Petri Schule, wie auch Dr. Richard von Weizsäcker, ehemaliger deutscher Bundespräsident, der dort in den 1930er Jahren zur Schule ging.

Deutsche Auslandsschulen – Schon immer eine unverzichtbare Ressource

Trotz ihrer jeweils individuellen Entstehungsgeschichte sind die Deutschen Auslandsschulen durch gemeinsame Ziele verbunden, allen voran die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur. Deutsche Auslandsschulen ermöglichen mit Deutschland verbundene Bildungsbiografien, die eine Basis für ein gegenseitiges Verständnis bilden. Sie sind offene Orte der Begegnung, die die soziale Durchmischung der Schülerschaft fördern. Ihre Absolventinnen und Absolventen sind hochqualifiziert, mehrsprachig und interkulturell versiert. Dadurch sind sie eine wertvolle Ressource in einer zunehmend vernetzten Welt – weltweit und für Deutschland. Viele von ihnen wirken in ihren Heimatländern und stärken dort wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen, während andere als dringend benötigte Fachkräfte qualifiziert nach Deutschland kommen.

Zukunftssicherung der Deutschen Auslandsschulen – auch in den nächsten Jahrhunderten

Angefangen mit der Sankt Petri Schule, nehmen die Deutschen Auslandsschulen seit ihrer fast 500-jährigen Geschichte eine tragende Rolle in der internationalen Bildung und Völkerverständigung ein. Doch diese besonderen Institutionen stehen heute vor der Herausforderung, ihre finanzielle Stabilität zu verlieren. Die Kürzungen im Förderbereich, die besonders seit Anfang 2023 in Deutschland vorgenommen wurden, und die sich voraussichtlich weiter fortsetzen laut dem Entwurf des Bundeshaushalts für 2025, gefährden nicht nur die Entwicklung und Qualität vieler Schulen, sondern grundlegend ihr Weiterbestehen. Zum Erhalt der Qualität der Deutschen Auslandsschulen wie der Sankt Petri Schule muss deswegen der Schulfonds, der die Förderung aus Deutschland enthält, nachhaltig ausgestattet und umstrukturiert werden. Durch die Einsparungen sehen sich einige Deutsche Auslandsschulen auch in ihrer Existenz und Offenheit für alle gefährdet.

Über den WDA

Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) vertritt die Interessen der freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen gegenüber der deutschen Politik und der Öffentlichkeit, bringt die Expertinnen und Experten aus den Schulen durch regelmäßige Veranstaltungen in einem globalen Netzwerk zusammen und unterstützt sie mit exklusiven Dienstleistungen. Der WDA wurde 2003 in Berlin gegründet. Der Vorstand des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen besteht satzungsgemäß aus sieben Mitgliedern und ist ehrenamtlich für den Verein tätig. Die Geschäftsstelle des WDA vertritt die Interessen der Verbandsmitglieder nach außen und betreut die Mitglieder nach innen.

Über die Sankt Petri Schule

Die Sankt Petri Schule wurde 1575 gegründet und ist damit die älteste Deutsche Auslandsschule und die zweitälteste Schule in Kopenhagen. Als Begegnungsschule pflegt sie sowohl deutsche als auch dänische Traditionen. Derzeit besuchen rund 630 Schülerinnen und Schüler aus 22 Nationen die im Zentrum von Kopenhagen gelegene Schule. 60 Prozent der Lernenden kommen aus deutsch-dänischen Familien

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