Matthias Kiesler (Mitte) und Dr. Ralf Modlich (links) zu Gast in der WDA-Geschäftsstelle. Foto: WDA
An dem Hybrid-Gespräch nahmen die WDA-Vorsitzende Friederike Gribkowsky und ihre Stellvertreterin Heilke Daun per Webkonferenz teil. In der Geschäftsstelle empfing WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel Matthias Kiesler und Dr. Ralf Modlich vom Auswärtigen Amt. Es ging um aktuelle Entwicklungen bei der PASCH-Initiative mit Fokus auf die Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz anbieten. Beide fallen in die Zuständigkeit des Referats.
Mehr Durchlässigkeit durch Vernetzung
Der WDA machte deutlich, dass er sich für einen PASCH-Begriff stark macht, mit dem die verschiedenen Schultypen differenziert wahrgenommen werden. In Bezugnahme auf seine Stellungnahmen hob der WDA hervor, dass schlüssige Bildungsbiografien im Ausland besser zu realisieren seien, wenn die Abschlüsse und Bildungswege stärker integriert würden. So könne mehr Durchlässigkeit erreicht werden. Dafür sei eine konsequente Rollendefinition der Mittlerorganisationen sowie deren Abstimmung aufeinander notwendig. Die Deutschen Auslandsschulen sind dabei zentrale Partner und Ressourcenzentren.
Vom Botschafter zum Fachmann für das PASCH-Netz
Matthias Kiesler hat 2019 die Leitung des Referates 610 im Auswärtigen Amt übernommen. Dieses Referat beschäftigt sich mit der Förderung von Deutsch als Fremdsprache und der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, besser bekannt als PASCH. Sie vernetzt weltweit rund 2000 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Dazu gehören derzeit 135 Deutsche Auslandsschulen, 27 Deutsch-Profil-Schulen, 1.063 DSD-Schulen und 697 FIT-Schulen. Das Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Auslandsschulen ist dabei, dass sie ganzheitliche Bildung vom Kindergarten bis zum Abitur anbieten, inklusive weiterer Abschlüsse wie dem Gemischtsprachigen International Baccalaureate (GIB) mit Deutschschwerpunkt. Der Bundestag würdigte 2019 die Deutschen Auslandsschulen in seiner letzten Entschließung zum Thema, indem er hervorhob, dass die Deutschen Auslandsschulen eine besondere Vorbildfunktion im Netzwerk der PASCH-Initiative haben. Derzeit arbeitet das Auswärtige Amt unter Einbindung zahlreicher Partner und Stakeholder an einem Masterplan PASCH/Auslandsschulwesen. Dieser wurde von der Bundesregierung durch den vor gut einem Jahr geschlossenen Koalitionsvertrag angekündigt und soll eine übergeordnete Konzeption für die Deutschen Auslandsschulen und die weiteren PASCH-Schulen schaffen.
Bevor Kiesler Leiter des Referats 610 wurde, war er viele Jahre als Diplomat in verschiedenen Ländern tätig, darunter in Pakistan, in Jemen, in Ägypten und in Kosovo. Zuletzt war er deutscher Botschafter in Armenien. Während seiner diplomatischen Arbeit in Armenien und im Kosovo arbeitete er bereits mit den PASCH-Schulen und mit Vertretern der PASCH-Partner wie beispielsweise den ZfA-Fachberatungen zusammen.
