Allianz für Schüleraustausch

Der WDA intensiviert seinen Einsatz für die Verbesserung des Schüleraustausch durch die Unterstützung der Kampagne “Zurück in die Welt”. Der Zusammenschluss von Austauschorganisationen, Fach- und Förderstellen des internationalen Schüler- und Jugendaustausches fordert einen Neustart für den Jugendaustausch nach der Corona-Pandemie und die Verbesserung bildungspolitischer Rahmenbedingungen für Schüleraustausch in Deutschland.

Die Deutschen Auslandsschulen begrüßen die Verabschiedung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes durch den Deutschen Bundestag. Foto: Daniel Ernst

Die Kampagne setzt sich für mehr Bildungsgerechtigkeit und dafür ein, dem internationalen Schüleraustausch einen festen Platz in der Schule zu geben. Darüber hinaus fordert sie die Internationalisierung von Bildung als nationale Aufgabe zu verstehen und anzugehen. Kernpunkte sind hier:

“- Förderung des Internationalen Austauschs als Instrument zur Stärkung einer europäischen Identität und zur Förderung von Demokratie- und Friedenserziehung.
– Schüler- und Jugendaustausch als Instrument der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik wirkungsvoll nutzen, auch durch die Aufnahme von Gastschülerinnen und Gastschülern aus dem Ausland.
– Eine Enquete-Kommission zur Erfassung bisheriger Ansätze zum Thema „Interkultureller Austausch Internationalisierung der Bildung“ und zur Erarbeitung von Vorschlägen für eine nationale Strategie.”

“Schüleraustausch liegt in der DNA der Deutschen Auslandsschulen. Sie bauen Brücken, über die seit Generationen Schüleraustausch betrieben wird. Mit der Unterstützung der Initiative “Zurück in die Welt”, wollen wir gemeinsam dazu beitragen Schüleraustausch weiter nachhaltig zu verankern.”, so WDA-Geschäftführer Thilo Klingebiel. Der WDA setzt sich dafür ein, dass Absolventen durch Integrationsunterstützung, Austausch- und Stipendienprogramme sowie Alumniarbeit verstärkt gebunden werden, um die Bindung an Deutschland zu erhöhen. Insbesondere ist Schüleraustausch eine entscheidende Möglichkeit schon früh die Bindung der Schüler Deutscher Auslandsschulen an Deutschland zu vertiefen und damit später den Weg nach Deutschland zu vereinfachen. Deutsche Auslandsschulen betreiben schon seit geraumer Zeit Schüleraustausch und verfügen über die notwendige Erfahrung. Durch bewährte Prozesse ermöglichen die Schulen ihren Schülerinnen und Schülern Deutschland kennenzulernen, Sprachbarrieren abzubauen und mit dem deutschen Bildungssystem in Kontakt zu kommen. Hierbei wäre die frühe Bindung an deutsche Hochschulen durch eine systematische Förderung sinnvoll.

Darüber hinaus sollten Stipendienprogramme wie z.B. das BIDS-Programm (Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen) des DAAD ausgebaut werden, um Absolventen für ein Studium in Deutschland zu motivieren.

Ferner setzte sich der WDA erfolgreich für die Verankerung von Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler von Deutschen Auslandsschulen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz ein.
Auslandsschüler zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders gut mit Deutschland vertraut sind. Schüleraustausch, Sprachkurse und Praktika spielen dabei eine zentrale Rolle. Hier wäre eine Anpassung der gesetzlichen Regelungen im Aufenthaltsgesetz notwendig, sodass auch Schülerinnen und Schüler leichter eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.

2020 würdigte der deutsche Bundestag diese Forderungen in seiner Entschließung zur Stärkung der Auswärtigen Kultur und Bildungspolitik. Demnach “sollen die Voraussetzungen für die Stärkung des Schüleraustausches und der Betriebspraktika von Schülern deutscher Auslandsschulen geschaffen werden. Die Zustimmungsfreiheit bei der Visumerteilung für Absolventinnen und Absolventen deutscher Auslandsschulen (nach § 34 Satz 1 Nummer 5 der Aufenthaltsverordnung) sowie die Zustimmungsfreiheit durch die Bundesagentur für Arbeit (nach § 7 der Beschäftigungsverordnung) soll konsequent umgesetzt und nach Möglichkeit durch vereinfachte Verfahren auch für die von Deutschen Auslandschulen organisierte Schüleraustausche und Betriebspraktika ergänzt werden. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes für Schülerinnen und Schüler sowie für Absolventinnen und Absolventen der deutschen Auslandsschulen ausgeschöpft, Verfahrensabläufe – insbesondere Visumerteilungsprozesse – optimiert und eine zielgerichtete Integration in den deutschen Bildungs- und Arbeitssektor unterstützt werden; (…)”

Die Kampagne wurde angestoßen u.a. vom Deutschen Youth for Understanding Komitee e.V. (YFU) und »Austausch macht Schule«. Die Initiative setzt sich dafür ein, allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen – die Teilnahme an Austauschprogrammen zu ermöglichenden. Internationaler Schüleraustausch soll als wertvoller, wesentlicher „Bildungsort“ im Bildungssystem nachhaltig verankert werden.
Durch ihr Informationsangebot, Weiterbildungen und die Interessenvertretung für den internationalen Austausch engagieren sich Träger, Förderer und Unterstützer in der Initiative dafür, Austausch zu einem selbstverständlichen Teil der schulischen Bildung zu machen. „Austausch macht Schule“ wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Mercator. Kooperationspartner ist der Pädagogischer Austauschdienst (PAD) des Sekretariats KMK. Die Initiative wird unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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