Tünde Havassy von Audi Hungaria im Interview mit dem WDA zu den Auslandsschulen

Das Unternehmen Audi Hungaria war Hauptsponsor des Weltkongresses Deutscher Auslandsschulen in Athen im Juni dieses Jahres. Tünde Havassy, Leiterin Steuern/Zölle/Staatliche Beihilfen bei Audi Hungaria, und Vorsitzende der Audi Hungaria Deutsche Schule Győr, war vor Ort in Athen dabei. In diesem kurzen Interview schildert Havassy ihre Eindrücke zum Weltkongress und zu den Auslandsschulen.

Tünde Havassy von Audi Hungaria im Interview mit dem WDA zu den Auslandsschulen cover

T. Erndl, stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag (3. v.l); M. Bremer, Vorsitzender DS Athen (Mitte), T. Havassy, Audi Hungaria (5. v. r), F. Gribkowsky, WDA-Vorsitzende (Mitte), Dr. E. Reichel, Dt. Botschafter in Athen (4. v.r) mit WDA-Vorstand und Geschäftsführer des WDA. Foto: WDA/exposeprod

Eindrücke zum Weltkongress, Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen für die Wirtschaft und Zukunft der Schulen – dazu gibt Tünde Havassy Antworten.

WDA: Frau Havassy, welche Eindrücke nehmen Sie vom Weltkongress Deutscher Auslandsschulen mit?

Havassy: Für mich persönlich war das die erste Teilnahme am Weltkongress und es bedeutete viele interessante Menschen, tolle, informative Diskussionen und Spaß während Abendveranstaltungen. Es war überraschend zu erleben, dass alle mit ähnlichen Fragestellungen/Problemen kämpfen, egal, woher sie kommen.

WDA: Welche Bedeutung haben Deutsche Auslandsschulen für die Wirtschaft im Allgemeinen und Audi Hungaria im Speziellen?

Havassy: Ich sehe hier drei große Themen für die Wirtschaft allgemein. Erstens: Die Sicherstellung der schulischen Versorgung deutscher Schülerinnen und Schüler im Ausland, inkl. Erwerb deutscher Abschlüsse (mittlerer Schulabschluss, deutsche Hochschulzugangsberechtigung). Zweitens, den Beitrag zum Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland und drittens, die Gewinnung von qualifiziertem, gut ausgebildeten, interkulturell gebildetem Nachwuchs.

Für Audi Hungaria bedeutet es eine Steigerung der Standortattraktivität. Aber nicht nur das, auch der Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung ist groß. Eine mögliche frühe Bindung an Audi Hungaria mit Fokus auf Kinder von lokalen Mitarbeitern, potenzielle Nachwuchsgewinnung in Zusammenarbeit mit der Universität in Győr. Und schließlich die Gewinnung von gut qualifizierten deutschsprachigen Fachkräften durch die duale Ausbildung zum fremdsprachigen Industriekaufmann/-kauffrau an der Audi Hungaria Schule (berufliches Profil).

WDA: Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Zukunftsthemen für die Deutschen Auslandsschulen?

Havassy: Da ist die Sicherstellung der finanziellen Förderung durch Deutschland in bisherigem Umfang, d.h. auch Inflationsausgleich bei den Fördermitteln. Aber auch die Sicherstellung der personellen Förderung gemäß Verwaltungsvereinbarung durch Vermittlung von Auslandsdienstlehrkräften (ADLK), die dem deutschen Qualitätsanspruch an die Deutschen Auslandsschulen (DAS) entsprechen sowie mehr Flexibilität bei der Vermittlungsdauer von ADLK. Dazu kommt die Sicherstellung von Anreizen für eine Tätigkeit im Ausland und dadurch Gewinnung von qualifiziertem Personal. Wichtig sind auch konstante und realistische Erwartungen an die qualitative Entwicklung der DAS im Bereich Auslandsschulqualitätsmanagement (AQM) und keine überzogenen Erwartungen an die DAS in Bezug auf ihre qualitative Weiterentwicklung im Rahmen von Bund-Länder-Inspektion (BLI) und Bilanzbesuch – gerade auch im Vergleich zu den deutschen Schulen im Inland. Und auch die Anerkennung der Leistungen der DAS durch Politik und Wirtschaft in Deutschland, also die Wertschätzung.

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