Soforthilfe für Deutsche Auslandsschulen genehmigt

Das Auswärtige Amt hat bekanntgegeben, dass für die Deutschen Auslandsschulen eine Soforthilfe in Höhe von 70 Mio. Euro genehmigt wurde.

Michelle Müntefering: „Wir lassen die Deutschen Auslandsschulen in dieser Krise nicht allein.“

Außenminister Heiko Maas erklärte: „Internationale Kulturpolitik ist unverzichtbar für eine Außenpolitik der Gesellschaften, die sich trotz der Corona Krise weiter begegnen und vernetzen sollen. Die wichtigsten Institutionen für diese internationale Vernetzung unserer Kulturlandschaft sind das Goethe-Institut mit seinem weltweiten Netzwerk von 145 Auslandsinstituten in 97 Ländern sowie die 140 Deutschen Auslandsschulen, die derzeit auch schwer unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Deswegen haben wir in der Bundesregierung ein Finanzpaket beschlossen und werden die Goethe-Institute und die deutschen Auslandsschulen mit je bis zu 70 Millionen Euro Soforthilfe ausstatten. Darüber freue ich mich sehr und danke ganz besonders auch dem deutschen Bundestag für die Unterstützung.“

Staatsministerin Müntefering hält Wort

Staatsministerin Müntefering hatte den WDA heute telefonisch informiert und ihre Freude über die Entscheidung ausgedrückt. Fördernde Stellen und WDA stehen insbesondere im Rahmen der aktuellen Krise in engem Austausch. Am 6. Mai 2020 hatte der WDA die erste WDA-Webkonferenz zur Lage der Deutschen Auslandsschulen in Zeiten der Corona Pandemie mit rund 300 Vertretern der Deutschen Auslandsschulen durchgeführt. Dabei hatte Müntefering angekündigt, dass die Bundesregierung bis Ende Mai 2020 über finanzielle Soforthilfen für die Deutschen Auslandsschulen entscheiden wollte und betonte: „Wir lassen die Deutschen Auslandsschulen in dieser Krise nicht allein.“

Wichtiger Meilenstein für das Überleben der Schulen

Der Vorsitzende des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen, Dr. Peter Fornell, erklärte zur Bewilligung der Mittel: „Die nun durch die Bundesregierung bereitgestellte Notfallhilfe für Deutsche Auslandsschulen ist ein wegweisender Beitrag zur Überwindung der Auswirkungen der Krise bei den Deutschen Auslandsschulen. Im Namen des WDA bedanke ich mich bei allen Beteiligten für diese wichtige Unterstützung. Der WDA wird sich nun weiter für eine pragmatische, gerechte und schnelle Verteilung der Mittel einsetzen.“ Der Bundestagsabgeordnete Thomas Erndl (CDU/CSU) sprach in einer ersten Reaktion von einem wichtigen Meilenstein. „Wir wollen in dieser schwierigen Zeit keine Struktur gefährden, keine Schule zurück lassen!“, so Erndl.

Ulla Schmidt (SPD) kommentiert: „Ich freue mich, dass die angekündigte Soforthilfe für die Deutschen Auslandsschulen jetzt so schnell da ist. Die Schulen sind einer der bedeutendsten Pfeiler unserer Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik und müssen erhalten werden. Diese Mittel sind ein wichtiger, erster Schritt dazu.“

WDA in Unterauschuss für auswärtige Kultur- und Bildungspolitik eingeladen

Am 25. Mai 2020 sind Fornell und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel in die Sitzung des Unterauschusses für auswärtige Kultur- und Bildungspolitik zum Thema „Bericht der Bundesregierung und Gespräch mit Vertreter/-innen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen über die personellen und finanziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie“ eingeladen, um dort die Perpektive der gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandschulen einzubringen.

Die Corona Pandemie ist eine weltumspannende Krise. Damit trifft sie das Netzwerk der Deutschen Auslandsschulen besonders stark, wie die aktuelle Mitgliderumfrage des WDA zeigt. Von den Schulen sehen sich fast zwei Drittel (62 Prozent) durch die Corona Pandemie in ihrer Existenz bedroht. Die Hälfte der Schulträger beurteilt die aktuelle wirtschaftliche Lage schon heute als schlecht. Bei fast zwei Dritteln der Schulen (63 Prozent) sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schon gefallen. Die Frage nach dem Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten drei Monaten zeichnet ein dramatisches Bild. Hier erwarten 91 Prozent der Schulen eine Verschlechterung.

Bei der 1. Webkonferenz des WDA zur Lage der Auslandsschulen in der Corona Pandemie waren alle fördernden Stellen prominent vertreten.
Bei der 1. Webkonferenz des WDA zur Lage der Auslandsschulen in der Corona Pandemie waren alle fördernden Stellen prominent vertreten.

Auf der vom Weltverband Deutscher Auslandsschulen organisierten Webkonferenz zur Lage der Deutsche Auslandsschulen in Zeiten der Corona Pandemie diskutierten die Führungskräfte aller fördernden Stellen zusammen mit Bundestagsabgeordneten und dem WDA-Vorstand Wege aus der aktuellen Notlage der Deutschen Auslandsschulen. Das Auswärtige Amt war mit Staatsministerin Michelle Müntefering prominent vertreten. Den Bundestag repräsentierten die Abgeordneten Ulla Schmidt (SPD) und Thomas Erndl (CDU/CSU). Erndl ist Vorsitzender des für die Deutschen Auslandsschulen maßgeblichen Unterausschusses für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Ulla Schmidt ist Obfrau für die SPD in diesem Ausschuss. Heike Toledo berichtete für die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Die Sicht der Kultusministerkonferenz brachte Generalsekretär Udo Michallik ein. Der WDA-Vorsitzende Dr. Peter Fornell vertrat die Interessen der Auslandsschulen. Geladen waren die Vorstände, Geschäftsführer, Verwaltungsleiter, Beauftragte des Vorstands und Schulleiter aller Deutschen Auslandsschulen. Moderiert wurde die Webkonferenz vom WDA-Vorstandsmitglied David Nescholta (Chiang Mai).

Weitere Informationen

Helpdesk