Die weltweit 140 deutschen Auslandsschulen mit ihren 82.000 Schülern bewältigen ihre zeitweiligen Schulschließungen während der Corona-Krise mit Energie und Kreativität. Dabei helfen vielen Schulen ihre Erfahrungen mit dem digitalen Lernen und ihre vielseitige Nutzung innovativer Lernkonzepte und -methoden. An einigen Schulorten konnte bereits im April der Unterrichtsbetrieb zumindest teilweise wieder aufgenommen werden wie an den Deutschen Schulen in Taipei, Peking, Shanghai, Kopenhagen und Oslo.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) Eric Schweitzer dazu: „Für unsere Unternehmen sind die deutschen Auslandsschulen in ihrer Rolle als Türöffner und Visitenkarte Deutschlands auf Auslandsmärkten unverzichtbar. Sie bilden die erforderliche Bildungsinfrastruktur bei der notwendigen Wiederbelebung der deutschen Exporte und Auslandsgeschäfte in die ganze Welt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bewältigen zu können.“
Der siebte Auslandsschulwettbewerb der Industrie- und Handelskammern zeigt die besondere Qualität dieser Schulen sowie ihre große Vernetzungskraft vor Ort, die sich nicht zuletzt in einer engen Zusammenarbeit mit dem weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) niederschlagen. In dem von der IHK-Organisation unter der Schirmherrschaft des Bundesaußenministers durchgeführten Wettbewerb wurden 45 Beiträge eingereicht. Diese spiegeln eine große thematische und methodische Bandbreite der schulischen Aktivitäten wider. Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen unterstützt den Wettbewerb. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Fornell ist Mitglieder der Jury, Geschäftsführer Thilo Klingebiel ist Mitglied im Lenkungsausschuss.
Die Wettbewerbsjury hat die folgenden Preisträger ausgewählt:
1. Platz: Deutsche Schule Bogotá
Der 1. Platz und ein Preisgeld von 60.000 Euro gehen an die Deutsche Schule Bogotá für ihr großangelegtes Umweltprojekt „ZUKUNFT HEUTE. Ökologisch, gesund, nachhaltig.“ Schüler, Eltern, Lehrerschaft und Vorstand führen über einen Zeitraum von drei Jahren gemeinsam zahlreiche Umweltaktionen durch, um eine grüne und nachhaltige Schule zu werden. Die Schule hat damit frühzeitig eine eigene Antwort auf die Bewegung „Fridays for Future“ gefunden, wofür sie eine Vorbildfunktion nicht nur für das deutsche Auslandsschulnetz übernimmt.
2. Platz: Deutsche Europäische Schule Singapur
Den 2. Platz und ein Preisgeld von 40.000 Euro gewinnt die Deutsche Europäische Schule Singapur mit ihrem digitalen Lernprojekt „Auf digitalen Spuren“. Darin lernen die Schüler, sich über Projektarbeit und eigenständige Recherchen zum Thema „digital citizenship“ reflektiert, sicher und verantwortungsvoll in der digitalen Welt zu bewegen. Sie erwerben nicht nur Medienkompetenz, sondern werden auch für die Vor- und Nachteile beim Einsatz und im Umgang mit digitalen Medien sensibilisiert.
3. Platz: Deutsche Schule Guayaquil
Der 3. Platz und ein Preisgeld von 20.000 Euro geht an die Deutsche Schule Guayaquil für ihr Pilotprojekt eines beruflichen Ausbildungsangebot bereits auf Schulebene. Dazu hat die Schule in enger Kooperation mit der AHK und Unternehmen ein für Ecuador neuartiges betriebliches Ausbildungskonzept nach deutschem Modell geschaffen. Es hat das Potenzial, sich zusätzlich oder alternativ zu vorhandenen Auslandsschulangeboten im berufsbildenden Bereich auch in anderen Ländern zu etablieren.
Sonderpreis für Deutsche Botschaftsschule Peking
Die Deutsche Botschaftsschule Peking erhält für ihr soziales Begegnungsprojekt „Candlelight“ mit einer bedürftigen chinesischen Schule für die Kinder von Wanderarbeitnehmern einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro. Zusätzlich werden die Deutschen Schulen in Alexandria, Baja (Ungarn), Bratislava, Lima, Oslo und São Paulo mit einem Exzellenzpreis in Höhe von jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.