Abitur trotz Corona: erfolgreiche Prüfungen an der Deutschen Botschaftsschule Peking

An der Deutschen Botschaftsschule Peking wurden trotz Corona Pandemie gerade die Abiturzeugnisse 2020 verliehen. Der Bericht steht exemplarisch für viele Deutsche Auslandsschulen.

Videogestützte mündliche Abiturprüfung an der Dt. Botschaftsschule Peking

Die Deutsche Internationale Abiturprüfung (DIA) ist die Abschlussprüfung des zwölfjährigen Bildungsgangs an deutschen Schulen im Ausland und eine weltweit anerkannte allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Die Schüler der Abschlussklassen nehmen für gewöhnlich im Februar an den schriftlichen Prüfungen teil. Ende des Frühjahrs folgen zwei obligatorische mündliche Prüfungen.

Wie für viele andere Auslandsschulen in Asien hieß es auch für die Deutsche Botschaftsschule in Peking (DSP) Anfang Februar: Die Schule bleibt zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Unterricht findet ausschließlich online statt.

Unsicherheit verstärkte psychischen Stress

Höchste Priorität hatten in den folgenden Wochen die Absprachen mit der Erziehungskommission Peking, der Deutschen Botschaft sowie den Behörden in Deutschland, um die Abiturprüfungen des Abschlussjahrgangs sicherzustellen. Dann kam die ernüchternde Entscheidung: die schriftlichen Examensprüfungen Anfang Februar werden auf Mitte April verschoben.

Die Prüflinge absolvierten bis dahin den virtuellen Unterricht und schrieben die noch ausstehenden Klausuren erstmalig unter Online-Bedingungen. Ohne Zweifel waren es enorme psychische Belastungen, die diese Zeit für die Abiturklassen prägte. Die Ungewissheit, ob und wann die Abiturprüfungen gestattet werden, der Druck des eingeschränkten sozialen Lebens und die Angst vor einer Infektion kamen zur Prüfungsangst hinzu.

Schulleiter Dr. Andreas Merzhäuser übergibt die Abiturzeugnisse, Deutsche Botschaftsschule Peking.
Schulleiter Dr. Andreas Merzhäuser übergibt die Abiturzeugnisse.

Pragmatische Lösungen aller Beteiligten

Durch die Grenzschließung in China konnten drei Abiturienten der Deutschen Botschaftsschule Peking und eine Abiturientin der Deutschen Schule Shanghai nicht zeitnah nach China zurückkehren. Gemeinsam mit der Beauftragten der Kultusministerkonferenz (KMK) Eva Busse wurde intensiv nach Lösungen gesucht. Unterstützung kam auch von Frank Beckmann, Schulleiter des Gymnasiums in Marne und Vertreter Schleswig-Holsteins im Bund-Länder-Ausschuss für schulische Arbeit im Ausland. Er erklärte sich bereit, die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen für die in Deutschland verbliebenen Schüler sicherzustellen. In Abstimmung mit den Schulen Hongkong und Shanghai, der Deutschen Botschaft sowie den Behörden in Deutschland konnten die Abiturienten gemeinsam Mitte April die schriftlichen Abiturprüfungen absolvieren.

Fünf Wochen später folgten dann die mündlichen Prüfungen. Für die vier in Deutschland befindlichen Abiturienten wurde durch die KMK die Genehmigung für eine videogestützte mündliche Prüfung erteilt. Unter Sicherstellung der technischen Voraussetzungen konnten diese erfolgreich durchgeführt werden.

Gleiche Rahmenbedingungen konnten für eine ebenfalls in Deutschland befindliche Zehntklässlerin der Botschaftsschule Peking erwirkt werden, die durch die tatkräftige Unterstützung von Manuel Haß, Konrektor am Kopernikus-Gymnasium in Aalen-Wasseralfingen erfolgreich ihren Realschulabschluss erzielen konnte.

Dank der Unterstützung der KMK-Beauftragten Eva Busse, der Kooperation mit den zwei deutschen Gymnasien und den anderen Auslandsschulen konnte die Deutsche Botschaftsschule Peking alle deutschen Bildungsabschlüsse in diesem Schuljahr gültig und vollständig gewährleisten. Eine nennenswerte Gemeinschaftsleistung in dieser turbulenten Zeit. Die Leistung der Deutschen Botschaftsschule Peking steht stellvertretend für viele andere Deutsche Auslandsschulen, die die Prüfungen unter ähnlich schwierigen Bedingungen gewährleistet haben.

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