WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel war vor Ort in Bonn bei Heike Toledo und Peter Dicke von der Zfa. Online waren Heilke Daun und Ludwig Johannsen vom WDA dabei. Foto. WDA
In dem Gespräch am 11. September 2024 zwischen Heike Toledo und Peter Dicke von der ZfA sowie Thilo Klingebiel, Heilke Daun und Ludwig Johannsen vom WDA wurde die bedrohliche Lage der Deutschen Auslandsschulen (DAS) durch den Entwurf des Bundeshaushalts 2025 intensiv diskutiert.
Kürzungen in der freiwilligen finanziellen Förderung gefährden Schulen
Der Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 vom 17. Juli zeigt die geplante Förderung der Deutschen Auslandsschulen im nächsten Jahr. Der Schulfonds sinkt insgesamt leicht um 1,5 %. Bei der gesetzlichen Förderung ist ein Anstieg zu verzeichnen, während die freiwillige finanzielle Förderung um über 65 % sinkt.
Sollte der Entwurf bestehen bleiben, würden die Kürzungen von 65 % bei der freiwilligen finanziellen Förderung der DAS faktisch als vollständige Streichung wirken. Denn die verbliebenen 10 Millionen Euro seien fest gebunden, so die ZfA. Betroffen sind nicht nur Schulen, die nur eine freiwillige finanzielle Förderung erhalten, sondern auch Schulen, die neben der gesetzlichen Förderung auch eine freiwillige erhalten.
Massive Auswirkungen für die soziale Durchlässigkeit
Durch angekündigten Einsparungen im Haushaltsentwurf 2025 droht das Prinzip der sozialen Durchlässigkeit zu kippen. Die Schulen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Mittel – rund 72 Prozent – selbst zu erwirtschaften und müssen durch die fehlenden finanziellen Mittel aus Deutschland die Schulgebühren erhöhen. Das erschwert den Zugang für Kinder aus sozial schwächeren Familien und die Schulen können diese nicht – wie oft bisher – durch interne Unterstützungsprogramme oder andere Maßnahmen auffangen.
Die Deutschen Auslandsschulen mit ihrem erstklassigen Bildungsangebot sind keine profitorientierten Schulen. Sie werden von gemeinnützigen Schulvereinen oder Stiftungen getragen. Die Förderung der Schulen wirkt somit als Katalysator für den Beitrag der Zivilgesellschaft zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.
Weiterer Austausch mit der ZfA geplant
Die Gesprächspartner betonten die Notwendigkeit, im ständigen Austausch zu bleiben und die Argumente für die Interessenvertretung zu schärfen. Der WDA vertritt die Interessen der freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen gegenüber der deutschen Politik und der Öffentlichkeit.
Heike Toledo und Peter Dicke kündigten an, ein Schreiben zur Aufklärung der aktuellen Situation an die Deutschen Auslandsschulen versenden zu wollen.
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