Auslands­schul­kompass

14.10.2025

WDA-Umfrage: über 40 % der befragten Auslandsschulen in schlechter wirtschaftlicher Lage
Schlechte wirtschaftliche Lage, erhöhte Existenzbedrohung, steigende Schulgebühren: Beim aktuellen WDA-Auslandsschulkompass aus September 2025 zeigen sich die Sorgen und Herausforderungen der freien gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen. Knapp 41 % der befragten Schulen beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als schlecht. Das ist beinahe der doppelte Wert wie vor zwei Jahren im Oktober 2023. Auch die meisten anderen Parameter zeigen eine negative Entwicklung.
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Schlüsselfakten

Quelle: ZfA, eigene Erhebung

Schlüsselfakten

Quelle: ZfA, eigene Erhebung

Schlüsselfakten

Quelle: ZfA, eigene Erhebung

Schlüsselfakten

Quelle: ZfA, eigene Erhebung

Abschlüsse im Überblick

An den deutschen Auslandsschulen werden je nach Standort unterschiedliche Abschlüsse vergeben:

Im Auslandsschulwesen gelten weltweit dieselben Standards für Unterricht und Abiturprüfungen am Ende der gymnasialen Oberstufe, betont die Kultusministerkonferenz.
Grundlage dafür sind die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe Ⅱ, die einheitlichen Prüfungsanforderungen für die Abiturprüfung und das 2010 in Kraft gesetzte Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe der Deutschen Schulen im Ausland. Aufbauend auf dieser einheitlichen Grundlage wird das Abitur im Ausland neben wenigen Ausnahmen seit dem Schuljahr 2016/2017 als Deutsches Internationales Abitur durchgeführt.
Seit 2016/2017 richten sich laut Kultusministerkonferenz Unterricht und Prüfungen der gymnasialen Oberstufe an mehr als 90 Schulen im Ausland nach der einheitlichen Ordnung für das Deutsche Internationale Abitur (DIA). Die ersten Abiturprüfungen nach dieser Ordnung wurden 2018 bzw. 2018/2019 durchgeführt. Mit dem Abiturzeugnis einer Deutschen Schule im Ausland erhalten die Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife bescheinigt.
Das GIB ist ein internationaler Schulabschluss mit weltweit gleichen Lehrplänen und Abschlussprüfungen. In den Klassen 11 und 12 müssen von den sechs zu belegenden Unterrichtsfächern, neben Deutsch, auch das Fach Geschichte und mindestens eines der beiden Fächer Biologie oder Chemie in deutscher Sprache unterrichtet werden. Obligatorisch sind eine weitere Sprache und Mathematik. Das sechste Fach können die Schülerinnen und Schüler frei wählen.
Neben den traditionellen Fächern stellen die Fächer TOK (theory of knowledge) und CAS (creativity, activity, service) eine für das GIB typische Erweiterung des Fächerkanons dar.
Ziel des Faches TOK, das auf einem interdisziplinären Ansatz beruht, ist es, tieferes Verständnis davon zu entwickeln, durch welche unterschiedlichen Methoden und Perspektiven „Wissen“ generiert wird. Insbesondere auch kritisches Denken soll dadurch gefördert werden. Das Fach CAS zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler zu einer kreativen, aktiven und sozialen Lebensweise anzuleiten. Sie sollen sich selbstständig in verschiedenen Projekten für die Gemeinschaft engagieren. Die entsprechenden Aktivitäten werden von den Schülerinnen und Schülern selbstständig geplant und durchgeführt. Ein eigens geschulten „CAS-Coordinator“ betreut sie dabei.
Der kostenpflichtige Abschluss der IB Organization berechtigt zum Studium an einer deutschen Hochschule und Hochschulen weltweit.
Das GIB wird mittlerweile an 36 Deutschen Auslandsschulen angeboten, davon 19 in Lateinamerika (Stand März 2025, Quelle: ZfA).
 

Als ersten allgemeinbildenden Schulabschluss können Schüler den Hauptschulabschluss erwerben. Je nach Leistung ist auch der Übergang in den Bildungsgang Realschule möglich. Hier ist der angestrebte Abschluss der mittlere Schulabschluss. Liegt ein bestimmter Notendurchschnitt im Abschlusszeugnis vor, kann die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe besucht werden. Gymnasiasten erwerben am Ende dieser Phase die Berechtigung zum Übergang in die Qualifikationsphase (mit dem Ziel Allgemeine Hochschulreife) sowie den mittleren Schulabschluss.

Berufliche Bildung an den Deutschen Schulen im Ausland wird an Berufsschulen und an Fachoberschulen angeboten. Schülerinnen und Schüler der Berufsschulen können nach erfolgreicher abgeschlossener Berufsausbildung eine Zusatzprüfung ablegen und so die deutsche Fachhochschulreife erwerben. Die Fachoberschulen schließen zum Ende der Jahrgangsstufe 12 mit der Fachhochschulreife ab. Beide Abschlüsse berechtigen zum Studium an einer Fachhochschule in Deutschland.
Duale Berufsausbildung
Im dualen System wird an den beiden Lernorten Betrieb und Berufsschule ausgebildet. Die betriebliche Ausbildung orientiert sich an den deutschen Ausbildungsordnungen, an denen Bund und Länder, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen wirken. Für die  Vergleichbarkeit der Abschlüsse sorgen die Deutschen Aussenhandelskammern.
Fachoberschule
Die Fachoberschule eröffnet entsprechend der Rahmenvereinbarung über die Fachoberschule Schulabgängerinnen und –abgängern mit Mittlerem Bildungsabschluss innerhalb von zwei Jahren den direkten Weg an eine Fachhochschule. An den Fachoberschulen werden fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisse im Vollzeitunterricht und durch Praktika in einem Betrieb entsprechend der gewählten Fachrichtung vermittelt.
Die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz sind Prüfungen für Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch als Fremdsprache an Schulen im Ausland sowie für den Einsatz im Rahmen der schulischen Erstintegration in Deutschland.
DSD Ⅰ oder oder erste Stufe für berufliche Schulen (DSD I PRO, Sprachkenntnisse auf B1-Niveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, GeR) befähigen zur Aufnahme in ein Studienkolleg. Das DSD Ⅱ, Sprachkenntnisse auf B2/C1-Niveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen GeR, dient als sprachliche Zugangsberechtigung zum Hochschulstudium in Verbindung mit dem anerkannten Sekundarabschluss.

Diese Abschlüsse dienen je nach Sitzland neben der Hochschulzugangsberechtigung für die nationalen Universitäten auch als Hochschulzugangsberechtigung für Deutschland. Für ein Studium in Deutschland ist zusätzlich der Nachweis deutscher Sprachkenntnisse (DSD Ⅱ) erforderlich, für ein Studium im Sitzland muss ggf. je nach Landesregierung eine Hochschulzulassungsprüfung abgelegt werden.

Bei dieser beruflichen Ausbildung an einer klassischen kaufmännischen Berufsschule (Teilzeitschule) wird Praxiserfahrung im Betrieb gesammelt und die Theorie in der Schule vermittelt. Der Unterricht in der Schule findet auf Deutsch, die Ausbildung in Unternehmen in der jeweiligen Landessprache statt. Diese Ausbildung ist an den Schulen in Alexandria, Brüssel, Buenos Aires, Bogota, Guatemala, Hong Kong, La Paz, Lima, Quito, Santiago, Sao Paulo, Barcelona und Madrid möglich.

Das IB ist ein internationaler Schulabschluss, der in vielen Ländern als Berechtigung zum Studium dient – u. a. auch in Deutschland, sofern ein bestimmtes Qualifikationsniveau vorhanden ist. Die Prüfungen werden zentral für alle IB-Schüler auf der Welt durchgeführt. Das IB zeichnet sich durch ein hohes Maß an Internationalität schon in der schulischen Ausbildung aus. An zahlreichen Deutschen Auslandsschulen ist es möglich, das Gemischtsprachige International Baccalaureate (GIB) zu erwerben. Der kostenpflichtige Abschluss wird von der in der Schweiz ansässigen gemeinnützigen International Baccalaureate-Stiftung (IBO) vergeben.

WErtschöpfung der DEutschen Auslandsschulen

Ehrenamtliche Vorstände gründen und führen die Schulen, Bund und Länder fördern sie. Die öffentlich-private Partnerschaft ermöglicht durch relativ geringe staatliche Investitionen maximalen und nachhaltigen Effekt

Eigeneinnahmen der gemeinnützigen Schulträger

Quelle: WiFOR, 2018; Erhebungsjahr 2017

Ökonomischer Impact

Studien über die Deutschen Auslandsschulen

wda-2014-wertbeitraege

Public Value Studie (2014): Ermittlung der Wertbeiträge

In der ersten Studie zum Public Value der Deutschen Auslandsschulen (2014) identifizierte die Universität St. Gallen die zentralen Wertbeiträge der Deutschen Auslandsschulen; die Siemens Stiftung unterstützte das Projekt.

wda-2017-triple-win-studie

“Deutsche Schulen, globale Bildung”: Triple Win Studie (2017)

In seiner Studie zum Triple Win in der Fachkräftemigration (2017) untersuchte der WDA, welchen Beitrag die Deutschen Auslandsschulen zu einer fairen qualifizierten Zuwanderung leisten.

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Public Value Studie (2018): Quantifizierung der Public Values

In der Studie zur Quantifizierung des Wertbeitrags Deutscher Auslandsschulen (2018) analysierte das Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR die Wertbeiträge der Deutschen Auslandsschulen, um sie mit Kennzahlen zu belegen.

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Studie zu Organisationsformen Deutscher Auslandsschulen (2018)

Deutsche Auslandsschulen sind zu vielfältig und individuell, als dass es nur die eine, richtige Organisationsform gibt. Vielmehr gilt es, alle wichtige Dinge klar zu regeln. Das zeigt eine explorative Studie des Verbandsmanagement Instituts der Universität Fribourg.

Bildschirmfoto 2022-08-16 um 17.57.14

Studie „Digitalisierung an den Deutschen Auslandsschulen“ (2022)

Deutsche Auslandsschulen  haben eine klare Vision für die Zukunft der digitalen Transformation haben. Die Deutschen Auslandsschulen sind im Durchschnitt weiter als Schulen in Deutschland. Das ist ein Ergebnis der  Studie von Bündnis für Bildung (BfB) und Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA).

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