Wichtiges Kennlerntreffen mit Ralf Beste vom Auswärtigen Amt

Ralf Beste (Bildmitte) leitet seit März 2022 die Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt. Damit ist er ein zentraler Ansprechpartner für den WDA. Der Verband hat sich am 7. Oktober mit Beste getroffen und bei diesem ersten ausführlichen Kennlerntreffen in angenehmer Atmosphäre über den Schulfonds, öffentlich-rechtliche Partnerschaften und die Regeln zur Einwanderung von Fachkräften ausgetauscht.

Wichtiges Kennlerntreffen mit Ralf Beste vom Auswärtigen Amt cover

Mit dem Regierungswechsel nach der Bundestagswahl 2021 sind für den WDA auch neue Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ins politische Berlin gekommen. Katja Keul, die Nachfolgerin von Michelle Müntefering als neue Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, hatte die WDA-Spitze im März 2022 getroffen, um beim Austausch über die Krisenlage und die Besonderheiten der Deutschen Auslandsschulen auch den persönlichen Kontakt zu vertiefen. Das war noch vor der WDA-Tagung im Sommer und dem turnusgemäßen Vorstandswechsel im Weltverband der Deutschen Auslandsschulen, weswegen bei diesem Gespräch Dr. Peter Fornell und Gabriele Bunzel Khalil den Verband zusammen mit WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel vertraten.

Während Katja Keul ihre Position schon im Dezember 2021 antrat, gehört Ralf Beste zu denjenigen, die erst im Jahr nach der Wahl offiziell die Arbeit in ihrer neuen Rolle aufnahmen: Beste ist seit März 2022 Abteilungsleiter für Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt. Außenministerin Annalena Baerbock hatte ihn nach rund zweieinhalb Jahren als Deutscher Botschafter in Österreich nach Berlin zurückgeholt. Bestes Vorgänger Andreas Görgen wechselte ins Bundeskanzleramt zu Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Am 7. Oktober hatte nun die “neue” Spitze des Weltverbands der Deutschen Auslandsschulen Gelegenheit, sich mit dem “neuen” Abteilungsleiter auszutauschen: WDA-Vorsitzende Friederike Gribkowsky, Heilke Daun als stellvertrende Vorsitzende sowie WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel trafen Ralf Beste erstmalig zum Kennenlernen im kleinen Kreis.

Gespräche über Schulfonds und Fachkräfteeinwanderungsgesetz

In angenehmer und konzentrierter Atmosphäre besprach sich das WDA-Trio mit dem außenpolitisch versierten Beste über die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Allgemeinen und Aspekte wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz und den Schulfonds im Besonderen. Der WDA unterstrich, dass die öffentlich-private Partnerschaft im Auslandsschulwesen ein Erfolgsmodell sei. Mit relativ geringen staatlichen Investitionen könne Deutschland hier einen hohen und nachhaltigen Effekt erzielen. Im Durchschnitt erhalte jede Deutsche Auslandsschule eine öffentliche Förderung in Höhe von rund 28 Prozent der Gesamteinnahmen. 72 Prozent ihrer Mittel würden die gemeinnützigen Schulträger jedoch eigenständig generieren – rund 500 Mio. Euro. Die Förderung der Schulen wirke also als Katalysator für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik.

Was die Deutschen Auslandsschulen benötigen

Der WDA wies angesichts der laufenden Haushaltsdebatten noch einmal auf die geplante Absenkung des Schulfonds hin, der die Mittel zur Förderung für das deutsche Schulwesen im Ausland und die internationale Zusammenarbeit im schulischen Bereich umfasst. Die abschließende Beratung des Haushalts 2023 ist vom 22. bis 25. November 2022 vorgesehen. Der Entwurf des Bundeshaushaltsplans sieht eine Absenkung des Schulfonds im Haushalt des Auswärtigen Amts vor. Er soll 2023 nominell um 14,35 Millionen Euro auf 286,37 Millionen Euro sinken. Der Schulfonds ist 2022 mit 300,7 Millionen Euro ausgewiesen. Verglichen damit beträgt die geplante Absenkung rund 4,8 Prozent.

Das sei aus WDA-Sicht am falschen Ende gespart. Die Deutschen Auslandsschulen benötigen zum Erhalt ihrer Qualität stattdessen:

  • eine Erhöhung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, auch um auf Mehrkosten durch ein besseres Gehalt von Lehrkräften zu reagieren
  • zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen
  • einen Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie, zu der nun noch die Belastungen durch die Energiekrise kommen.

Unterstützung der Schulträger

Der WDA bringt kontinuierlich die Positionen der freien, gemeinnützigen Schulträger in die Diskussion ein. Er hat den Anspruch, ihre Einzelstimmen zu einer starken Stimme zusammenzufassen. Der Weltverband der Auslandsschulen hat sich das Ziel gesetzt, die Existenz aller Deutschen Auslandsschulen langfristig zu sichern.

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