Auch die globale Perspektive fehlte anlässlich des Tages der Bildung nicht.
2015 hat sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit dem Stifterverband und der Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit zusammengeschlossen, um einen Aktionstag für die Bildung ins Leben zu rufen. Seitdem gibt es einmal im Jahr am 8. Dezember eine Fachkonferenz mit einem besonderen Motto, zu der auch eine eigene Umfrage gehört. 2022 sollte diese Umfrage klären, wie die 14- bis 21-Jährigen auf Bildungschancen und in die Zukunft blicken. Der Fachtag in Berlin, den WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel besuchte, stand unter dem Motto „Gute Bildung in schwierigen Zeiten“.
Umfrage identifiziert gravierende Schwachstellen im Bildungssystem
Die Ergebnisse der aktuellen Forsa-Umfrage, die auf der zentralen Fachveranstaltung präsentiert wurden, offenbaren, dass die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem so schlecht wie noch nie (seit 2015) bewertet. Dennoch blicken junge Menschen größtenteils optimistisch in ihre persönliche und berufliche Zukunft.
Schwerpunkt auf Bildungsmacherinnen und -machern weltweit
Engagierte Bildungsmacherinnen und -macher gaben vor diesem Hintergrund Einblicke in ihre aktuellen Bildungsprojekte. So stellte beispielsweise Martin Schmid, Koordinator von Bildungsprogrammen bei SOS-Kinderdörfer International, die globale Perspektive mit dem Praxisbeispiel „YouthLinks" vor. Dahinter verbirgt sich eine virtuelle Plattform zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen im globalen Süden.
Frank Hinte, Geschäftsführer der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Sprecher der Initiatorengruppe hatte im Vorfeld noch einmal betont: „Mit dem Tag der Bildung am 8. Dezember möchten die Initiatoren großartige Bildungsmacherinnen und -macher feiern, Verantwortliche miteinander ins Gespräch bringen und mit guter Praxis inspirieren.” Der „Tag der Bildung” zeige Jahr für Jahr, wie wichtig es sei, faire Bildungschancen zu schaffen. Der Fokus liegt dann zwar primär auf dem föderalen Bildungssystem und den Schulen innerhalb Deutschlands, aber die Gespräche und Diskussionen beim Fachtag sind immer offen für Positionen und Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt. Auch deshalb ist der WDA der Einladung gerne gefolgt. Mit den Worten von Volker Meyer-Guckel aus dem Stifterverband: „Gute Bildung in schwierigen Zeiten gelingt nur, wenn Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen.” Dafür sei insbesondere eine bessere Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Bildungseinrichtungen und privaten Bildungsinitiativen wichtig.
Weitere Informationen
- Überblick zum Tag der Bildung von 2015 bis 2022
- Umfrage unter 14-21-Jährigen zum deutschen Bildungssystem und zu Zukunftsaussichten anlässlich des Bildungstages