Berlin, 25. Juli 2017. Die 140 Deutschen Auslandsschulen spielen eine zentrale Rolle in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik: Sie sollen insbesondere die Begegnung mit Kultur und Gesellschaft des Partnerlandes fördern, die schulische Versorgung von Kindern deutscher Staatsangehöriger im Ausland sicherstellen und das Interesse an der deutschen Sprache wecken. Seit 2014 ist die Förderung der Deutschen Auslandsschulen gesetzlich geregelt. In der Verwaltungsvereinbarung zum Auslandsschulgesetz einigten sich Bund und Länder insbesondere auf das Ziel, den Studien-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Studiengebühren für EU-Ausländer stehen diesen gemeinsamen Zielen in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) entgegen. Angesichts der gemeinsamen Investitionen von Bund und Ländern sowie der freien Schulträger in diese Ziele erscheint diese Maßnahme paradox.
Auslandsschulen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik verpflichtet
Alle Deutschen Auslandsschulen haben sich den Zielen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik verpflichtet. Alle Deutschen Auslandsschulen innerhalb und außerhalb der EU und unabhängig vom angebotenen Abschluss werden im 2013 verabschiedeten Auslandsschulgesetz und in der daran anknüpfenden Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung gewürdigt. Die Schulen stellen sich in der Bund-Länder-Inspektion regelmäßig der Qualitätsprüfung und erarbeiten sich so das durch den Bundespräsidenten unterzeichnete Zertifikat „Exzellente Deutsche Auslandsschule“.
Internationaler Wettbewerb um Studierende und Fachkräfte
Mit Blick auf den internationalen Wettbewerb um die besten Studierenden und Fachkräfte bieten die Auslandsschulabsolventen besonders großes Potenzial: Viele Absolventen der Deutschen Auslandsschulen aus mehr als 70 Ländern, in die Deutschland investiert hat, kommen nach Deutschland. Sie sind hervorragend ausgebildet, mehrsprachig und mit der deutschen Kultur vertraut, wie eine von der Bertelsmann Stiftung geförderte Studie des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen verdeutlicht.
Absolventen Deutscher Auslandsschulen von Studiengebühren ausnehmen
Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen fordert die Landesregierungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen auf, Absolventen aller Deutschen Schulen im Ausland ausdrücklich von Studiengebühren auszunehmen. Dabei sind nicht nur deutsche Abschlüsse zu berücksichtigen, sondern auch das Deutsche Gemischtsprachige International Baccalaureate (GIB) sowie das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD). All diese Abschlüsse werden auf der Grundlage des Auslandsschulgesetzes durch die Bundesrepublik gefördert.
Weitere Informationen:
www.auslandsschulnetz.de/triplewin
www.auslandsschulnetz.de/auslandsschulgesetz
Hintergrund
Über die Deutschen Auslandsschulen
In mehr als 70 Ländern weltweit vermitteln 140 Deutsche Auslandsschulen Bildung „made in Germany“. Gut 82.000 Schüler besuchen die Deutschen Auslandsschulen weltweit, drei Viertel von ihnen sind nichtdeutsch. Die Deutschen Auslandsschulen gelten als eines der ältesten und erfolgreichsten Beispiele für öffentlich-private Partnerschaften. Ehrenamtliche Vorstände gründen und führen die Schulen, Bund und Länder fördern sie. Die freien Träger erwirtschaften durchschnittlich rund 70 Prozent ihrer Schulhaushalte in Eigenverantwortung.
Über den Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA)
Der im Jahr 2003 gegründete Weltverband Deutscher Auslandsschulen vertritt die freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen und fasst ihre Einzelstimmen zu einer starken Stimme zusammen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder bei ihren Aufgaben und fördert ihre Projekte mit gezielten Dienstleistungen. Der WDA vertritt die gemeinsamen Interessen gegenüber der Politik und den fördernden Stellen. Er ist Ansprechpartner der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik und gestaltet diese zugleich aktiv mit. Der Weltverband hat 140 Mitglieder, davon 118 anerkannte Deutsche Auslandsschulen; rund 89 Prozent der Schüler Deutscher Auslandsschulen insgesamt besuchen WDA-Mitgliedsschulen.
Kontakt
Albrecht Wolfmeyer – Leiter Marketing und Kommunikation
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