Masterplan und Deutsche Auslandsschulen: WDA bringt Bedarfe der Schulträger ein

Auf Einladung des Auswärtigen Amtes vertraten WDA-Vorstandsvorsitzende Friederike Gribkowsky und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel die Interessen der gemeinnützigen Schulträger Deutscher Auslandsschulen bei einem mehrstündigen Austausch zum Masterplan am 23. Februar. Ziel war es, den im Koalitionsvertrag aus 2021 festgehaltenen Plan zur Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen bei diesem ersten Arbeitstreffen weiterzuentwickeln. Dabei brachte der WDA die Bedarfe der Mitgliedsschulen ein, machte konkrete Vorschläge für Maßnahmen zu deren Weiterentwicklung - wie bereits in dem WDA-Positionspapier zur nachhaltigen Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zur aktuellen Legislaturperiode festgehalten - und wies gleichzeitig auf die Problematik der angekündigten Einsparungsmaßnahmen hin. Im Anschluss an den Austausch fand noch eine ausführliche Abstimmung mit der ZfA zum Weltkongress Deutscher Auslandsschulen statt.

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Im aktuellen Koalitionsvertrag steht es festgeschrieben: „Wir wollen unser Auslandsschulnetz und das PASCH-Netzwerk durch einen Masterplan weiterentwickeln, einen Schulentwicklungsfonds auflegen, frühkindliche Bildung, Inklusion und die Schulleitungen stärken.“ Dieser Masterplan soll nun weiter ausgestaltet werden. Oliver Bientzle, Referat Auslandsschulen, und Matthias Kiesler, Referat PASCH, vom Auswärtigen Amt luden zu einer Beteiligungsveranstaltung ein.

Ziele des Masterplans

Das Auswärtige Amt informierte, dass das Ziel des zu finalisierenden Masterplans sei, das Potenzial von DAS und ausländischen PASCH-Schulen zur Bewältigung drängender politischer Anliegen herauszuarbeiten. Hierzu zähle neben der Vermittlung der politischen Grundüberzeugungen und eines differenzierten Deutschlandbilds insbesondere die Stärkung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Deutschland durch die Gewinnung von Fachkräften und internationalen Studierenden. Zudem gelte es, unsere Bildungsangebote bestmöglich aufeinander abzustimmen, die mit der verstärkten Verzahnung der geförderten Schulen entstehenden Synergieeffekte gewinnbringend zu nutzen und so deren Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mehr Bedeutung wolle man auch der Kooperation mit nichtschulischen Partnern, z. B. aus der Wirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit beimessen.

Verantwortung für die Deutschen Auslandsschulen

Gribkowsky erklärte, dass der im Koalitionsvertrag festgehaltene Masterplan eine notwendige Grundlage für die Weiterentwicklung sei. Insbesondere in Anbetracht der Einsparungen, die die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), die dem Auswärtigen Amt angehört, im Januar ankündigte, stelle sich jedoch die Frage, inwiefern eine Weiterentwicklung möglich wäre, wenn finanzielle und personelle Unterstützung derart gekappt werden. Gribkowsky und Klingebiel verwiesen ferner auf die bereits vorliegende Entschließung des Bundestages zur Stärkung der Deutschen Auslandsschulen und das Eckpunktepapier der Bundesregierung. Beide enthielten bereits detaillierte Listen auf der Grundlage zweier Evaluationen des Auslandsschulgesetzes und Anhörungen, die nun mit Mitteln unterlegt und umgesetzt werden sollten. Auf der Grundlage des mit den Mitgliedern abgestimmten WDA- Positionspapiers zur aktuellen Legislaturperiode hoben sie dabei die zentralen Punkte hervor und brachten diese in den Austausch ein:

  • Beendigung der Zweiklassengesellschaft. Alle geförderten Schulen – von der Abiturschule bis zur GIB-Schule – sollten von der gesetzlich abgesicherten Förderung im jeweiligen Zeitraum von 3 Jahren profitieren.
  • Haushaltsvorbehalt streichen
  • gesetzliche Verankerung eines Beteiligungsgremiums für die Teilhabe der Schulträger und weiterer Partner
  • Erhöhung der Pauschalen für Inklusion und Sozialermäßigungen
  • Frühkindliche Bildung fördern
  • Deutsche Auslandsschulen digitalisieren
  • berufliche Bildung entwickeln
  • bessere Förderung der GIB-Schulen
  • Attraktivität für Lehrkräfte und Schulleitungen steigern
  • Outputorientierung stärken, Inputorientierung reduzieren

In anschließenden Workshops tauschten sich die Beteiligten zu konkreten Fragestellungen aus der Vorlage zum Masterplan aus. Neben dem Auswärtigen Amt und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und dem WDA, nahmen Vertreter der Arbeitsgruppe AuslandslehrerInnen und des Goethe Instituts in der GEW, des Verband Deutscher Lehrer im Ausland, des Philologenverbands, des Goethe Instituts, der Deutschen Auslandsgesellschaft e. V. und des Internationalen Deutscherlehrerverbands am Austausch teil. Als besonders wichtiges Querschnittsthema wurde dabei die Vernetzung der Akteure im Hinblick auf das Ziel der Durchlässigkeit und durchgängiger Bildungsbiopgrafien diskutiert.

Treffen auch mit ZfA

Am Rande des Treffens fand auch eine separate Zusammenkunft zwischen WDA und Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, statt. Schwerpunkt des Gesprächs war die Abstimmung zum Weltkongress Deutscher Auslandsschulen im Allgemeinen und zur Beteiligung der ZfA im Speziellen. Dabei wurden für das Grobprogramm die Themen abgestimmt, die der ZfA wichtig sind und die sie in den Weltkongress einbringen möchte. Details zur Beteiligung der ZfA finden Sie im Programm des Weltkongresses.

Links und weitere Information

Unter dem Titel „Sicherheit ohne Vorbehalt: nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen“ hat der Weltverband Deutscher Auslandsschulen ein Positionspapier zur neuen Legislaturperiode veröffentlicht. Darin beschreibt der Verband die genannten zehn Reformen zur Sicherung der Existenz und Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen: WDA-Positionspapier “Sicherheit ohne Vorbehalt”: https://www.auslandsschulnetz.de/wp-content/uploads/2022/07/20211002_punktplan_naechste_legislaturperiode.pdf

Koalitionsvertrag: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/974430/1990812/1f422c60505b6a88f8f3b3b5b8720bd4/2021-12-10-koav2021-data.pdf?download=1

Weltkongress Deutscher Auslandsschulen: https://veranstaltungen.auslandsschulnetz.de/weltkongress2023

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