Außenministerin Annalena Baerbock spricht im Deutschen Bundestag. Foto: Deutscher Bundestag / Tobias Koch.
Im Bericht wird deutlich, dass sich die Rahmenbedingungen für die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik in den vergangenen Jahren erheblich verändert haben. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 war auch für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik eine Zäsur. Das macht der im Kabinett vorgestellte Bericht deutlich. Insgesamt war die Unterstützung der Ukraine eine zentrale Aufgabe 2022.
„Die Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) ist Gesellschaftsaußenpolitik. Sie richtet sich direkt an Zivilgesellschaften. Die Rahmenbedingungen für die AKBP haben sich dabei in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Deutschlands außenpolitisches Umfeld ist im Umbruch, wir erleben eine Zeitenwende“, so steht es zu Beginn des Berichts. Als dritte Säule deutscher Außenpolitik legt die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik eine Basis für stabile internationale Beziehungen.
Deutschen Schulen im Ausland: Leistungsfähige Mittlerorganisationen
Die deutsche Außenpolitik treibt den Austausch Deutschlands mit der Welt über Werte und Interessen voran und bedient sich dabei leistungsfähiger Mittlerorganisationen. Als beispielhaft dafür werden neben Goethe-Instituten, dem Deutsche Akademische Austauschdienst, viele Stiftungen auch die Deutschen Schulen im Ausland genannt.
Die Deutschen Auslandsschulen werden in dem 74-seitigen Bericht vorwiegend in Kapitel 8 zu Bildungsbiografien abgebildet. „Die Deutschen Auslandsschulen sind eine tragende Säule der AKBP und zentraler Ausgangspunkt für mit Deutschland verbundene Bildungsbiographien. Sie sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Sie legen nicht nur Wert auf hohe Unterrichtsqualität und eine fundierte Ausbildung der Schülerinnen und Schüler, sondern sie erziehen auch zu kritischem und sozialem Denken und vermitteln eine an demokratischen Werten wie Diversität, ökologische Nachhaltigkeit und der Stärkung von Mädchen und jungen Frauen orientierte Bildung“ (Bericht S. 42).
Themenschwerpunkte, die genannt werden, sind die Projektreihe unter dem Motto „Toleranz und Verantwortung“, Planspiele zu ökologischer Nachhaltigkeit, Diversität oder Sexismus, in denen Lernende schulübergreifend gemeinsam nach Lösungen für globale Herausforderungen gesucht haben, PASCH-Netzwerk und Ausbau der Digitalisierung.
Deutschen Auslandsschulen sind eine tragende Säule der AKBP
Der 26. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik für das Jahr 2022 hält die Wichtigkeit der Deutschen Auslandsschulen schriftlich fest: ”Die Deutschen Auslandsschulen sind eine tragende Säule der AKBP und zentraler Ausgangspunkt für mit Deutschland verbundene Bildungsbiographien“. Der Kabinettsbeschluss zu den Deutschen Auslandsschulen vom 16.07.2021 unterstreiche das zentrale Interesse der AKBP, die Deutschen Auslandsschulen kontinuierlich bei ihrer Weiterentwicklung im Kontext moderner, internationaler Bildung zu unterstützen. Er betone die Bereiche, die mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Auslandsschulen in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen werden – so z. B. wo sinnvoll, ein dichteres Knüpfen des Auslandsschulnetzes, ein Fokus auf frühkindliche und berufliche Bildung, Digitalisierung, Inklusion und die Vermittlung demokratischer Werte.
WDA als Interessenvertreter
Der WDA steht in ständigem, konstruktivem Austausch mit den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern. So werden auch in den kommenden Wochen und Monaten Gespräche zum Thema Finanzlage und Förderung stattfinden. Der WDA konnte seine Positionen und Anliegen bisher gut einbringen – besonders auch bei den Mitgliedern des Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik.
Weitere Informationen
26. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik für das Jahr 2022
Ziele auf Aufgaben der AKBP: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/kultur-und-gesellschaft/01-ziele-und-aufgaben