Eine Momentaufnahme aus dem Projekt Aula, bei dem Grundschulkinder iPads und eine AR-Anwendung namens Play Osmo nutzen. Foto: Deutsche Schule Bogotá/Colegio Andino
In der Deutschen Schule Bogotá gibt es eine ganzheitliche Herangehensweise an die zunehmende Digitalisierung unserer Welt. In allen Klassen und Stufen werden systematisch digitale Lern- und Lehrformen eingesetzt. Die Nutzung von iPads und Laptops im Unterricht ist in dieser Auslandsschule in Kolumbiens Hauptstadt eingebettet in ein modernisiertes Mediencurriculum. Und digitale Kompetenzen werden bei den Fortbildungen mitgedacht. Die Schule verwendet selbst das Schlagwort Digitale Transformation für die Entwicklung, die sie in den vergangenen Jahren genommen hat. Was 2014 mit zwei „Laptopklassen“ in der 9. Klasse als Pilotprojekt begann, hat sich zu einem durchgehenden Digitalisierungsprogramm weiterentwickelt.
Von der Grundschule bis zur Oberstufe
In der Grundschulphase entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre Lese-, Schreib-, Zähl-, Rechen- und Problemlösungskompetenzen mithilfe von iPads und einer AR-Anwendung namens Play Osmo. Dieser Ansatz ermöglicht es den Kindern, mit realen Objekten zu interagieren, die dann von den technologischen Geräten erfasst und in eine digitale Umgebung integriert werden.
Die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe nutzen ein mobiles Klassenzimmer, wodurch sie gleichzeitig individuell und mit den anderen zusammen lernen. Die Lehrkräfte bereiten den Unterricht vorab vor und legen fest, welche iPad-Anwendungen für die Schüler in ihrem Unterricht in welcher Reihenfolge verwendet werden sollen. So werden die Modelle Blended Learning und 1:1-Unterricht eingeführt und gefestigt.
In der Oberstufe ersetzen die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte ihre Hefte und Bücher durch einen Hybrid-Laptop (Tablet-PC) mit aktivem Stift, eine Plattform für das Hosting von Inhalten (Microsoft OneNote Class Notebook), eine Kommunikationsplattform (Microsoft Teams) und verschiedene Online-Ressourcen, etwa E-Books.
Microsoft Showcase School
Außerdem gibt es eine Kooperation mit Microsoft, die die Schule insgesamt prägt: 2020 wurde die Deutsche Schule Bogotá als Microsoft Incubator Showcase School anerkannt, 2021 folgte das Upgrade zur Microsoft Showcase School. Das Colegio Andino hat diese Anerkennung erhalten, weil Microsoft das digitale Umfeld dort als vorbildlich für das Lernen und Lehren in der heutigen Welt einstuft.
Das bedeutet: Alle Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und auch die gesamte Verwaltung haben ein Office-365-Konto. Sie können mit der Plattform arbeiten und die damit verbundenen Anwendungen wie Teams, Outlook und OneDrive nutzen. Dass die Schule sich schon vor Corona mit Cloud-Lösungen und Videokonferenz auseinandergesetzt hat, hat die Umstellung auf Online-Unterricht und Hybrid-Unterricht in den ersten Monaten der Pandemie erleichtert und beschleunigt.
Das Ziel der Modernisierungen sei es, alle Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich auf ihre Zukunft vorzubereiten, erklärt die Schulleitung. Dazu gehöre auch, sie beim Erwerb der notwendigen digitalen Kompetenzen zu unterstützen. Für andere Schulen, denen eine ähnliche Transformation noch bevorsteht, hat das Colegio Andino eine Empfehlung: Das Zusammenspiel zwischen dem Curriculum, den Fortbildungen und der zur Verfügung gestellten Infrastruktur sei wichtig, reiche für sich allein jedoch noch nicht aus, um erfolgreich ein Medienkonzept umzusetzen. Der Einsatz der Technologie sollte für die Lehrkräfte im Unterricht einen Mehrwert darstellen: Was digital hinzukommt, muss den Lehr-Lern-Prozess unterstützen und den Lehrenden idealerweise auch die Arbeit zu erleichtern. Nur so werde im Kollegium die notwendige Bereitschaft entstehen, sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und sie im Unterricht systematisch zu implementieren.
Weitere Informationen
Link zum Projekt: https://www.colegioandino.edu.co/de/ausfluege-%20und%20talentfoerderung/digitale-projekte/