Gespräch mit dem Bundeskanzleramt über Migration und Fachkräfte

Der WDA hat am 15. Januar 2024 mit dem Referenten des Sonderbevollmächtigten der Bundesregierung zum Thema Migration und Fachkräfte gesprochen. Dabei wurden die Potenziale der Absolventinnen und Absolventen der Deutschen Auslandsschulen besprochen und Perspektiven zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz ausgetauscht.

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Joachim Stamp (FDP) ist seit 2023 Sonderbevollmächtigter der Bundesregierung für Migrationsabkommen. Foto: Joachim Stamp

Das Thema Fachkräfte spielt für die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen eine wichtige Rolle: An den 135 Auslandsschulen werden mit den Absolventinnen und Absolventen besondere Potenziale für die vernetzte Arbeitswelt von morgen ausgebildet.

Das Amt des Sonderbevollmächtigten der Bundesregierung für Migrationsabkommen wurde 2023 eingerichtet und im Bundesministerium des Innern und für Heimat angesiedelt. Seit dem 1. Februar 2023 führt Dr. Joachim Stamp dieses Amt aus.
Geschäftsführer Thilo Klingebiel vertrat den WDA im Gespräch mit seinem persönlichen Referenten Herrn Severin und hob die wachsende Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen hervor: Die vorhandene Struktur des Netzes der Auslandsschulen sollte stärker genutzt werden.

Absolventinnen und Absolventen Deutscher Auslandsschulen von großer Bedeutung

Klingebiel legte die wichtigsten Positionen und Erfahrungswerte des WDA dar. Die Absolventinnen und Absolventen Deutscher Auslandsschulen sind für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Ihr Potenzial sollte genutzt werden. Sie sprechen Deutsch, sind mit der deutschen Kultur vertraut und hoch qualifiziert. Eine von der Bertelsmann Stiftung geförderte Studie des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen unterstreicht dies. Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind weitverbreitet. Unter den Absolventinnen und Absolventen sind Technik und Ingenieurwissenschaften die beliebteste Fachrichtung. Auch Medizin/Gesundheitswesen und Naturwissenschaften/Mathematik werden häufig genannt.

Beide Seiten tauschten sich darüber aus, wie sie das Potenzial der hervorragend ausgebildeten, mehrsprachigen Schüler, die die deutsche Kultur leben, aktiv fördern und die Bindung an Deutschland weiter verbessern können.

WDA-Stellungnahme zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben Mitte Februar 2023 den Entwurf eines Gesetzes und einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt. Das Ziel ist es, die qualifizierte Zuwanderung von Fachkräften zu vereinfachen, um den Fach- und Arbeitskräftebedarf in Deutschland zu sichern. Der WDA wurde als Vertreter der Schulträger Deutscher Auslandsschulen in die Verbändeanhörung einbezogen. Er tritt dafür ein, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Potenziale der Absolventinnen und Absolventen bestmöglich nutzen zu können. Im März 2023 hat der WDA dazu die WDA-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vorgelegt, die unter anderem folgende Notwendigkeiten unterstreicht:

  1. In allen Verfahren soll das Kriterium „Verfügt über Abschluss nach Auslandsschulgesetzes § 2, Abs. 2“ als Vorteil für die Einwanderung gewertet werden.
  2. Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung soll erweiterte Grundlagen für die Stärkung von Schüleraustausch und Betriebspraktika von Schülerinnen und Schülern Deutscher Auslandsschulen gemäß § 2 ASchulG schaffen. Der WDA unterstreicht, dass die Dauer des Praktikums bis zu 3 Monate betragen können sollte.
  3. Die Zustimmungsfreiheit bei der Visumerstellung für Schülerinnen und Schüler deutscher Auslandsschulen ist zentral und muss erhalten bleiben. Diese vereinfachten Verfahren sollten nicht nur für alle Schülerinnen und Schüler mit Abschlüssen gemäß § 2 ASchulG gelten, sondern auch für Schüleraustausch und Betriebspraktika.
  4. Die Einrichtung zentraler Ausländerbehörden wird vom WDA weiterhin als notwendig angesehen, um eine Gleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen sowie effiziente Verfahren zu gewährleisten.

Regelmäßiger Austausch mit Politikern zum Thema Fachkräfte

Der WDA tauscht sich regelmäßig mit Politikern zum Thema Fachkräfte aus, etwa im März und April 2023. Durch diesen regelmäßigen Austausch wird sichergestellt, dass die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen angemessen durch den WDA vertreten wird.

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