Vom 23. bis 24. Oktober fand im mexikanischen Puebla die WDA-Amerikatagung 2015 statt. Die Deutsche Schule Puebla richtete die Veranstaltung aus. Rund 70 Vorstände sowie Schul- und Verwaltungsleiter von 25 Schulen des gesamten Kontinents nahmen teil. Auch die Spitzen der fördernden Stellen in Deutschland, Oliver Schramm (Referatsleiter Auslandsschulen im Auswärtigen Amt), Joachim Lauer (Leiter der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) und Dorothée Bauni (Ländervorsitzende des Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland, BLASchA), waren der Einladung nach Puebla gefolgt. Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen war durch den Vorsitzenden Detlef Ernst, seine Stellvertreterin Martina Spann, die Vorstandsmitglieder Rudolf Kumbolder, Peter Raute und Nicholas Röhm sowie Geschäftsführer Thilo Klingebiel vertreten. Strategische Partner stellten ihre auf die Deutschen Auslandsschulen zugeschnittenen Angebote vor.
Aktuelle Entwicklungen im Blick
Die WDA-Amerikatagung bot erneut ein Forum für die Mitgliedsschulen, um sich untereinander und mit den Experten aus Deutschland auszutauschen. Am ersten Tag stand die Frage im Zentrum, wie die Schulen die besten Lehrkräfte gewinnen können – in Deutschland und vor Ort. Zugleich ging es darum, wie sich Ortskräfte erfolgreich weiterbilden lassen. Kurt Hellemann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Lehrerbildungsinstituts (LBI) in Santiago berichtete über eine Universitäts-Kooperation seines Instituts in der Lehrer-Ausbildung.
Anpassungsbedarf bei Lehrerbesoldung
Schramm, Lauer und Bauni gingen auf aktuelle politische und fachliche Entwicklungen ein. Schramm zufolge ist die Umsetzung des Auslandsschulgesetzes im Wesentlichen gelungen. Die geplante Evaluierung des Gesetzes werde nach dem derzeitigen Stand vorgezogen. Aktuell sei der Anpassungsbedarf bei der Besoldung von Auslandslehrkräften ein Kernthema zur Zukunftssicherung der Deutschen Auslandsschulen.
Verstärkte Netzwerkarbeit
Joachim Lauer betonte, eine höhere Besoldung sei entscheidend, um qualifizierte Lehrer für die Auslandsschulen zu gewinnen. Er verwies auf den „Aktionsplan 2016“ der ZfA, der aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen der Zentralstelle enthält. Neben der Lehrerversorgung stehen Inklusion und berufliche Bildung im Mittelpunkt. Lauer will die Netzwerkarbeit weiter ausbauen, in Abstimmung mit den freien Schulträgern. Ein Beispiel dafür sei der kürzlich gegründete Verwaltungsbeirat.
Laut der BLASchA-Vorsitzenden Dorothée Bauni versprechen sich die Länder von einer besseren Besoldung der Auslandslehrer die Erhöhung der Attraktivität des Auslandsschuldienstes. Über finanzielle Anreize hinaus, wird eine Abstimmung darüber notwendig sein, wie die Attraktivität zusätzlich gesteigert werden kann.
Reputation hochhalten
In den Debatten in Puebla bestand Einigkeit: Die Deutschen Auslandsschulen sollen ihre exzellente Reputation hochhalten und zugleich Krisenfälle verhindern. Hier soll aus Sicht der Teilnehmer der Best Practice-Austausch innerhalb des Netzwerks, aber auch Beratung von außen helfen. Der WDA-Vorsitzende Detlef Ernst empfahl vor diesem Hintergrund, den regionalen Austausch unter den Schulen weiter zu vertiefen.
Feierliche Zeremonie im Rathaus
Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstags fand eine feierliche Zeremonie im Rathaus der Stadt Puebla statt. Bürgermeister José Antonio Gali Fayad zeichnete die Deutsche Schule Puebla dafür aus, dass sie seit mehr als 100 Jahren exzellente Bildungsarbeit leistet. Ferner wurden Schramm, Bauni, Lauer, Ernst und der deutsche Botschafter in Mexiko, Viktor Elbling als Ehrenbesucher der Stadt Puebla ausgezeichnet.
Deutlich wurde, dass Alumni von Deutschen Auslandsschulen Brückenbauer sind und wichtige Partnerschaften für die Zukunft vermitteln: Der Bürgermeister und seine Frau, Dinorah López de Gali, sowie der Sekretär des Staates Puebla und ehemaliger Regierungspräsident, Mario Riestra Piña, sind Absolventen der Deutschen Schule Puebla. Der Deutsche Botschafter ist Alumnus der Deutschen Schule Bilbao.
Erfahrungen austauschen
Der zweite Tag der Tagung stand ganz im Zeichen des Erfahrungsaustauschs. Kernthemen waren die verschiedenen Abschlüsse und die Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Verwaltung und Schulleitung. WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel berichtete über neue Dienstleistungen für Mitglieder und stellte die Ergebnisse der Zukunftskonferenz vom April vor.
Die nächsten WDA-Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, diese wichtigen Debatten zu vertiefen. Im November findet das europäische Pendant zur Amerikatagung statt: die WDA-Europatagung 2015 in Mailand.
Mehr erfahren im Auslandsschulnetz
Für WDA-Mitglieder stehen die Unterlagen zur Amerikatagung 2015 unter auslandsschulnetz.de in der Gruppe Schulvorstand/WDA bereit.