Den Schüleraustausch stärken

Der weltweite Schüleraustausch liegt den Deutschen Auslandsschulen gleichsam im Blut. Der WDA hat untersucht, welchen Beitrag die Schulen hier leisten. Weitere Unterstützung ist notwendig, etwa bei den Einreisebestimmungen.

Weltweite Erfahrungen im Schüleraustausch: das WDA-Mitgliedernetzwerk (Grafik: WDA)

Für Deutsche Auslandsschulen ist der Schüleraustausch zentraler Bestandteil ihrer schulischen Kultur. In Eigeninitiative helfen die Schulen, unter Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen Toleranz zu stärken, Vertrauen zu schaffen und ein positives Deutschlandbild zu vermitteln. Diese Leistung benötigt jedoch noch weitere Unterstützung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen. Sie untermauert einen gemeinsamen Antrag, den die Fraktionen von Union und SPD 2015 in den Bundestag einbrachten

Entscheidung für Deutschland

An mehr als 90 Prozent der Deutschen Auslandsschulen gibt es ein Austauschprogramm, zeigt eine WDA-Umfrage. Mit verlässlichen Strukturen ermöglichen es die Schulen ihren Schülern, Deutschland kennenzulernen, Sprachbarrieren abzubauen und mit dem deutschen Bildungssystem in Kontakt zu kommen, heißt es in der Stellungnahme des Verbands. Diese Erfahrung kann später die Entscheidung für ein Studium und berufliche Karriere in Deutschland maßgeblich beeinflussen.

Die Deutsche Schule Managua beispielsweise bietet seit mehr als 20 Jahren Austauschprogramme mit Deutschland an. Jährlich besuchen Schüler der Begegnungsschule für drei Wochen Berlin, Hamburg und weitere Orte. Regelmäßig finden Gegenbesuche der deutschen Partnerschulen statt. „Das Programm ist etabliert und sehr beliebt in unserer Schulgemeinschaft“, berichtet Mathematiklehrerin Sonja Becker, die den Schüleraustausch koordiniert. „Für die meisten Schüler ist es die erste Möglichkeit, Deutschland kennenzulernen.“

Das Programm der Austauschschüler aus Managua ist bunt: In Berlin besuchen sie zum Beispiel den Fernsehturm und gemeinsam mit dem WDA den Bundesrat. Auch Schnuppertage an Universitäten sind eingeplant. Viele Schüler der Deutschen Schule Managua wollen nach dem Abschluss in Deutschland studieren.

Erleben Deutschland beim Schüleraustausch: Jugendliche der Deutschen Schule Managua in Berlin (Foto: WDA)

Mit ihrem Austauschprogramm leisten Schulen wie die Deutsche Schule Managua einen wichtigen Beitrag: zum interkulturellen Austausch, zur Sprachförderung, zur positiven Wahrnehmung Deutschlands in der Welt – und zur Stärkung des hiesigen Studien- und Wirtschaftsstandorts. Auf diesen Beitrag kann Deutschland bauen, muss ihn aber auch fördern, fordert der WDA in seiner Stellungnahme. Insbesondere ist es notwendig, die Einreisebestimmungen für Schüler und Absolventen Deutscher Auslandsschulen zu vereinfachen.

Bewährte Strukturen nutzen und fördern

Deutsche Auslandsschulen verfügen beim Schüleraustausch über große Erfahrung. „Darum sollte eine verstärkte Förderung des Schüleraustausches die vorhandenen Strukturen nutzen und fördern. Es liegt nahe, dass die Verantwortung der Gemeinschaft der Schulträger gestärkt wird“, unterstreicht der Weltverband in seiner Stellungnahme. In diesem Prozess bietet sich der WDA als Mittlerorganisation an.

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