Berlin, 30. April 2012. Die Jahrestagung des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen (WDA) ging gestern Abend erfolgreich zu Ende. Der Verband zieht ein erstes positives Fazit: „Wir freuen uns über die fruchtbaren Diskussionsbeiträge aller Teilnehmer zu brisanten Fragen des Auslandsschulwesens“, sagt Detlef Ernst, Vorstandsvorsitzender des WDA. Im Rahmen der viertägigen Veranstaltung mit insgesamt rund 150 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und den Schulen konnte zudem ein Durchbruch erzielt werden: Der Entwurf eines Auslandsschulgesetzes soll noch bis zum Sommer vorliegen. „Ich sage Ihnen jetzt zu, dass es das Auslandsschulgesetz geben wird – in dieser Legislaturperiode“, erklärte Staatsministerin Cornelia Pieper vom Auswärtiges Amt am Freitag im Rahmen des 2. Symposiums des WDA in der Akademie der Künste in Berlin. Die gemeinnützigen Schulträger erhoffen sich durch die Initiative einen wesentlichen Schritt zu mehr finanzieller und personeller Planungssicherheit.
Fraktionsübergreifender Zuspruch
Die Initiative Auslandsschulgesetz traf auf positive Resonanz bei den anwesenden Vertretern der Fraktionen: Ein Gesetz müsse Planungssicherheit sowie eine klare, verlässliche und transparente Finanzierungsgrundlage bringen, sagte MdB Angelika Krüger-Leißner (SPD). Auch für MdB Kai Gehring von Bündnis 90/Die Grünen waren die Prioritäten klar – die Schuldenbremse im Bund dürfe nicht zur Investitionsbremse im Bildungsbereich werden. Die übrigen anwesenden Bundestagsabgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen (die Linke) und Harald Leibrecht (FDP) äußerten sich ebenfalls positiv zu einer gesetzlichen Regelung.
Kontinuität für das Netzwerk
In der Mitgliederversammlung am Samstag diskutierten die Schulträger dann die neusten Entwicklungen sowie die weitere Strategie des WDA und einigten sich auf weitere Maßnahmen. Konkret wird der WDA in den kommenden Monaten eigene Vorschläge für die Entwicklung des Auslandsschulgesetzes erarbeiten. Ferner wurde dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen: Die drei zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder Klaus Kundrat (Genua), Andreas Rüsch (Pretoria) und Peter Raute (Bogotá) des insgesamt siebenköpfigen Vorstands wurden in ihren Ämtern bestätigt. Schließlich führten die Schulträger am Sonntag den kritisch-konstruktiven Dialog zur Reform der Auslandsschulförderung mit den fördernden Stellen im Rahmen einer Veranstaltung auf Einladung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im Bundeshaus fort.