Deutsche Auslandsschulen in Cuenca und Guayaquil besuchen die „UEi“ im Erdbebengebiet

Nach dem schweren Erdbeben im südamerikanischen Ecuador Mitte April ist die Suche nach langfristigen Hilfsprojekten gestartet.

Für die Begrüßung der deutschen Gäste hatten die Schüler der „UEi“ einige deutsche Worte gelernt und sich einen deutschen Sonnenschutz gebastelt.

Nach dem verheerenden Erdbeben Mitte April soll möglichst bald Hilfe für den Aufbau von Schulen bereitgestellt werden. Auf der Suche nach geeigneten Projekten besuchten die Schulleiter der Deutschen Schulen in Cuenca und Guayaquil (Ecuador) die „Unidad Educativa Interamericano“ (UEi). Die Schule hat fast 240 Schüler und 23 Lehrer und liegt am Rande von Bahía de Caráquez. Das Beben hat in der 20.000-Einwohner-Stadt starke Zerstörungen hinterlassen. Bis heute haben lediglich zwei Schulen die Arbeit wieder aufnehmen können. Eine davon ist die UEi. Seit dem Beben hat sie 60 weitere Schüler aufgenommen, deren Schulen zerstört wurden.

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Den Basketball-Platz hat das Beben um einen halben Meter verschoben und in der Mitte auseinander gesprengt. Sportunterricht ist hier kaum noch möglich.

„Wir suchen eine langfristige Zusammenarbeit mit Partnern der Region, um den Kindern wieder einen regulären Unterricht zu ermöglichen“, so die Schulleiterin der deutschen Schule Guayaquil, Katrin Alarcon. „Dabei haben wir besonders die Kinder im Blick, die aktuell überhaupt keinen Zugang zur Bildung haben“. Ihr Kollege aus Cuenca, Martin van Neerven, ergänzt: „Wir stellen uns ein Stipendien-System vor, das die Entwicklung dieser Kinder über viele Jahre sichert und nicht nur in der ersten Zeit, in der die Aufmerksamkeit wegen des Bebens besonders hoch ist.“

Initiative „Deutsche Schulen für Bildung“

Der Schulbesuch von Katrin Alarcon und Martin van Neerven ist Teil der Phase 3 der Initiative „Deutsche Schulen für Bildung“. Phase 1 beinhaltete Hilfslieferungen von Wasser, Essen und Kleidung. In Phase 2, die zur Zeit läuft, werden durch einen Spendenaufruf und einen Spendenlauf Geld für den Aufbau von Ersatzhäusern gesammelt. Bisher sind so fast 100.000 Dollar zusammengekommen (Stand 14.6.2016). Dabei wurde viel Geld direkt aus Deutschland gespendet. In der letzten Phase sollen Bildungsprojekte gefördert und betreut werden.

Ein Ort mit Zukunft

„Wir wollen der Region und den Kindern dadurch langfristig wieder eine Perspektive vor Ort geben“, betont Ramon Sonnenholzner, der Vorstandsvorsitzende der deutschen Schule Guayaquil. „Das Bildungssystem in der Region Bahía soll damit insgesamt aufgewertet werden, um die Land- und Stadtflucht einzudämmen. Denn das wird auf lange Sicht ein großes Problem sein.“ „Wir sind uns sehr sicher, dass Bahía ein Ort mit Zukunft ist und sich wieder positiv entwickeln wird“, so der Vorstandsvorsitzende aus Cuenca, Jorge Roca. Auch der Weltverband Deutscher Auslandsschulen möchte das Bildungsprojekt unterstützen.

Weitere Eindrücke vom herzlichen Empfang der Deutschen Auslandsschulen Cuenca und Guayaquil an der „UEi“:

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