Finanzierung sichern, Lehrer gewinnen

Zwischen dem 24. November und 1. Dezember 2020 tauschte sich der WDA-Vorstand mit dem Vorständebeirat, dem Direktorenbeirat und dem Verwaltungsleiterbeirat aus.

Der WDA-Vorstand im Gespräch mit dem Verwaltungsleiterbeirat.

Der Vorständebeirat, der Direktorenbeirat und der Verwaltungsleiterbeirat wurden in den letzten Jahren von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) berufen, um den Austausch mit diesen drei wichtigen Bezugsgruppen zu verbessern. Der Vorstand des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen (WDA) hatte die Videokonferenzen initiiert, um den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten zu verbessern. Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen vertritt die freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen insbesondere im Rahmen der politischen Interessenvertretung in Deutschland. Inhaltlich ging es in den drei Gesprächen hauptsächlich um den aktuellen Stand bei der Corona-Notfallhilfe, das Auslandsschulgesetz und die Gewinnung neuer Lehrerinnen und Lehrer.

Corona-Notfallhilfe: Restmittel von 2020 ins neue Jahr übertragen

Der WDA-Vorstand berichtete vom aktuellen Stand der Corona-Notfallhilfen für die Deutschen Auslandsschulen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags beschloss in seiner Bereinigungssitzung am 26. November zusätzliche 26 Mio. Euro für die Deutschen Auslandsschulen. Mit den Mitteln soll das Überleben der Auslandsschulen in Zeiten der Covid-19 Pandemie gesichert werden. Bereinigt um die 2020 zusätzlich verabschiedete Notfallhilfe ergab sich im Entwurf für die Planung 2021 bereits eine leichte Erhöhung des Schulfonds um 6 Mio. Euro.

Der WDA-Vorsitzende Dr. Peter Fornell erläuterte dazu: „Die Folgen der Pandemie werden 2021 noch stärker durchschlagen, da ein weiterer Einbruch der Schülerzahlen dieser frei getragenen Schulen absehbar ist. Um den gesamten Bedarf zu decken, ist es nun noch notwendig, die Restmittel der Notfallhilfe aus 2020 auf das nächste Jahr zu übertragen.“ Aus Sicht des WDA-Vorstands ist es auch notwendig, die Rücklagen der Schulen für existenzielle Aufgaben wie Pensionszahlungen oder dringend notwendige Neubauten nicht anzutasten. Auch sollte die Finanzhilfe für die Schulen nicht an deren Existenzgefährdung geknüpft werden. Auch Schulen, die noch nicht unmittelbar in ihrer Existenz bedroht sind, brauchen Unterstützung aus Deutschland, um den Schulunterricht adäquat aufrechterhalten zu können.

Weiterentwicklung des Auslandsschulgesetzes

Bei der Weiterentwicklung des Auslandsschulgesetzes liegt dem WDA ein Konzept des Auswärtigen Amts zur Auslandsschulförderung vor. Dieses Konzept zieht Schlussfolgerungen aus der Evaluation des Auslandsschulgesetzes, an der der WDA aktiv mitgewirkt hat. Der WDA setzt sich dafür ein, dass dieser Entwurf allen Deutschen Auslandsschulen durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen zur Verfügung gestellt wird. Danach kann eine WDA-Stellungnahme erarbeitet werden, die in der üblichen Form mit allen Mitgliedsschulen abgestimmt wird.

Gemeinsames Personalmarketing

Insbesondere in den Videokonferenzen mit dem Direktorenbeirat und dem Verwaltungsleiterbeirat wurde deutlich, dass die Gewinnung neuer Lehrer für die Schulen schwieriger wird. Die weltweiten Reisebeschränkungen spielen hier eine Rolle. Aber auch das Fehlen von Bildungsmessen wie der didacta macht sich bemerkbar. Hier hatten viele Deutsche Auslandsschulen erfolgreich für die Arbeit in ihren jeweiligen Ländern werben können. Die Deutsche Schule Moskau ist in dieser Frage an den WDA herangetreten. Sie brachte den Vorschlag ein, mit einem gemeinsamen Personalmarketing interessierter Auslandsschulen die Kräfte für die Gewinnung neuer Lehrkräfte zu bündeln. Hier soll verstärkt auf Onlineformate gesetzt werden, wenn Messen mit Publikumsverkehr auch 2021 nicht möglich sind. Dieser Vorschlag wurden mit den Beiräten besprochen. Als Ergebnis bietet der WDA Anfang des neuen Jahres ein Webinar zu den Möglichkeiten eines gemeinsamen Personalmarketings an. Genauere Informationen dazu folgen.

HPI Schul-Cloud für Auslandsschulen kostenlos

Schließlich warb der WDA-Vorstand in allen drei Beiräten auch für die Nutzung der Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Dank einer Vereinbarung zwischen dem HPI und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) können alle Deutsche Auslandsschulen die Schul-Cloud kostenfrei nutzen. Das ist eine wichtige Unterstützung für die bereits umgesetzten Aktivitäten zur Digitalisierung an den einzelnen Schulen. Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen ist zusammen mit der ZfA und dem HPI in der Steuergruppe des Projekts vertreten. Dort wird die Einführung der Schul-Cloud begleitet. Der WDA hatte 2018 den Kontakt zum Hasso-Plattner-Institut aufgebaut.

Dr. Peter Fornell, Vorsitzendes des WDA, sog ein positives Fazit dieser drei Gespräche. „Diese Videokonferenzen bestärken unsere Wahrnehmung, dass gerade in Zeiten der Corona Pandemie der direkte Austausch zwischen allen Beteiligten durch nichts zu ersetzen ist. Die Deutschen Auslandsschulen brauchen weiter alle Unterstützung aus Deutschland, um die gegenwärtig schwierige Lage erfolgreich zu bewältigen. Der WDA setzt sich im politisch-parlamentarischen Raum weiter für diese Unterstützung ein.“ Es wurde vereinbart, den Austausch mit allen drei Beiräten im kommenden Jahr fortzusetzen.

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