Plattform für den Dialog – Regionale Vernetzung auf der WDA-Amerikatagung 2019

Vom 17. bis 20. Oktober 2019 fand an der Deutschen Schule Medellín, Kolumbien die diesjährige WDA-Amerikatagung statt. Im Zentrum standen dabei das Qualitätsmanagement an Deutschen Auslandsschulen, das Auslandsschulgesetz und Workshops von Digitalisierung bis berufliche Bildung.

Gruppenbild der Teilnehmer der WDA-Amerikatagung 2019 in Medellín.

An der Tagung nahmen über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Nord-, Süd- und Mittelamerika teil. Die Vertreter von 27 freien Schulträgern des amerikanischen Kontinents tauschten sich nicht nur untereinander, sondern ebenso mit den Vertretern der fördernden Stellen aus Deutschland aus und brachten ihre Perspektiven ein.

Dialog mit Bund, Ländern und Beiräten
Für die fördernden Stellen waren Dorothée Bauni, Ländervorsitzende des Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA), Peter Dicke, Ständiger Vertreter der Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und Christiane Drasdo, Regionale Betreuung Südamerika der ZfA, der Einladung des WDA gefolgt. Den Direktorenbeirat vertrat Sabine Trapp, Schulleiterin der Deutschen Schule St. Thomas Morus in Santiago de Chile, für den Vorständebeirat nahmen Dagmar Tawil, Deutsche Internationale Schule Washington D.C. und Silvia Dittler, Instituto Ballester Deutsche Schule Buenos Aires, teil.
WDA-Vorstand und Vorständebeirat hatten sich im Vorfeld der Veranstaltung in einer Sitzung entsprechend der Beschlüsse der Mitgliederversammlung 2019 eng abgestimmt.

Podiumsdiskussion zum Thema
Podiumsdiskussion zum Thema „Qualitätsmanagement an Deutschen Auslandsschulen“

Austausch zu Qualitätsmanagement und Evaluation des Auslandsschulgesetzes
Im Zentrum des Austausches stand die konstruktive Begleitung der Evaluation des Auslandsschulgesetzes und die Diskussion zum Qualitätsmanagement an Deutschen Auslandsschulen. Dr. Peter Fornell, Vorsitzender des WDA, betonte dass nur der konstruktive Austausch mit den fördernden Stellen und mit der Politik die gemeinsamen Anliegen zum Wohl der Deutschen Auslandsschulen voranbringen kann. Er hob hervor, „dass ein Qualitätsmanagementsystem in der öffentlich-privaten Partnerschaft nur dann erfolgreich und wirksam sein kann, wenn es die bestehenden vielfältigen Strukturen an den Deutschen Auslandsschulen berücksichtigt und von Schulträgern, Schulleitungen, Verwaltungsleitungen und fördernden Stellen gemeinsam akzeptiert wird und ein offener Austausch dazu stattfindet.“

Thilo Klingebiel, Geschäftsführer des WDA
Thilo Klingebiel, Geschäftsführer des WDA

Funktionendiagramm als Methode zur Organisationsbeschreibung
Ein weiterer Schwerpunkt war die Methode des „Funktionendiagramms“. Ein Funktionendiagramm zeigt in übersichtlicher Form (Matrix), welche Organe, Stellen oder Personen bei der Lösung einzelner Aufgaben oder Aufgabenkomplexe funktional mitwirken. Es veranschaulicht damit die Entscheidungs- und Mitwirkungs-Kompetenzen sowie die Rechte und Pflichten der beteiligten Organe und Stellen und kann damit wesentlich zur Entwicklung der reibungslosen Zusammenarbeit insbesondere von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Organen/Stellen eingesetzt werden. Das Funktionendiagramm als Methode ist Teil des Freiburger Management Modells für gemeinnützige Organisationen, dessen Träger das Verbandsmanagement Institut (VMI) in Fribourg/Schweiz ist. In Kooperation mit dem VMI hat der WDA das Freiburger Management Modell und das Funktionendiagramm anlässlich der vergangenen WDA-Fachtagungen und dem Weltkongress Deutscher Auslandsschulen 2018 als Methode eingebracht und ferner eine Studie zur Organisation an Deutschen Auslandsschulen veröffentlicht. Die Methode „Funktionendiagramm“ hat als Instrument Eingang in die aktuelle Version des Orientierungsrahmen für die Qualität Deutscher Auslandsschulen gefunden. Das Funktionendiagramm als Methode wurde am ersten Tag der Veranstaltung mit den fördernden Stellen und den Schulträgern diskutiert. Am zweiten Tag erhielten alle Teilnehmer noch eine theoretische Einführung und einen Einblick in die praktische Umsetzung. Dabei erläuterten die kolumbianischen Schulen aus Cali und Barranquilla, ihre Erfahrungen mit der Umsetzung.

Netzwerkentwicklung und Partizipation
Im zweiten Teil der Tagung hatten die Teilnehmer ferner die Gelegenheit, sich in die Verbandsentwicklung einzubringen. Zunächst stellte der WDA den Status der aktuellen Arbeit insbesondere im Bereich der Interessenvertretung dar.
Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen sehr intensiv an unterschiedlichen Themen wie z.B. der Evaluation des Auslandsschulgesetzes, berufliche Bildung, aktuelle Themen der GIB Schulen, Digitalisierung sowie Umwelt und Nachhaltigkeit. Es kam zu einem fruchtbaren Austausch bei dem Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten gemeinsam erörtert wurden, wobei die Arbeit der Gruppen auch über die Amerikatagung hinaus fortgeführt werden soll.

Der Gastgeber der WDA-Amerikatagung, die Deutsche Schule Medellín, feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum und veranstaltete zu diesem Zweck eine Jubiläumsfeier, die gleichzeitig den festlichen Rahmen für den Auftakt der Amerikatagung bot. Dabei kamen die Teilnehmer der Tagung in den Genuss eines beeindruckenden Konzertes der Iberacademy, das im Auditorium der Schule stattfand.

Auf die WDA-Amerikatagung folgt im November 2019 die WDA-Europatagung in Genua. Die nächste WDA-Amerikatagung findet im Oktober 2020 am Colegio Humboldt, der Deutschen Schule in Sao Paolo, Brasilien statt.

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