Auslandslehrer tagen in Leipzig

Anfang August fand in Leipzig die Hauptversammlung des Verbands Deutscher Lehrer im Ausland (VDLiA) statt. Thilo Klingebiel brachte die Perspektive des WDA ein.

Tauschten sich in Leipzig aus: Oliver Schramm (Auswärtiges Amt), Joachim Lauer (ZfA), Dorothée Bauni (BLASchA), Thilo Klingebiel (WDA), Karlheinz Wecht (VDLiA). (Foto: VDLiA/Constanze Geisler)

Vom 5. bis 7. August veranstaltete der Verband Deutscher Lehrer im Ausland (VDLiA) in Leipzig seine alle zwei Jahre stattfindende Hauptversammlung. Sie stand unter dem Motto „Vielfalt in der Einheit – Deutsche Auslandsschulen im Kulturraum Europa“. Bei der Podiumsdiskussion zu aktuellen Entwicklungen im Auslandsschulwesen brachte Geschäftsführer Thilo Klingebiel die Perspektive des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen ein.

Steinmeier würdigt Leistungen der Lehrkräfte

Mehr als 100 Mitglieder des VDLiA tauschten sich an den drei Veranstaltungstagen aus. Neben Podiumsdiskussionen fanden Netzwerkveranstaltungen und Arbeitskreise zu aktuellen Themen im Auslandschulwesen und zum Schwerpunkt der Veranstaltung statt. Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier würdigte die Arbeit der deutschen Auslandslehrer in seinem Vorwort zur Veranstaltungsbroschüre: Die Lehrkräfte leisteten einen entscheidenden Beitrag dazu, dass die Deutschen Auslandsschulen Orte seien, „an denen wir uns darüber verständigen können, wie wir die Welt, wie wir uns Europa vorstellen. Toleranz, Respekt und Offenheit gehören dabei so selbstverständlich zum Schulalltag wie die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur.“

Austausch zu neuen Entwicklungen

Am dritten Tag der Veranstaltung waren Oliver Schramm, Referatsleiter im Auswärtigen Amt für die Deutschen Auslandsschulen, Dorothee Bauni, Ländervorsitzende des Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland (BLASchA), Joachim Lauer, Leiter der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und Thilo Klingebiel, Geschäftsführer des WDA, eingeladen, gemeinsam mit dem VDLiA-Vorsitzenden Karlheinz Wecht die Standpunkte zu den neuen Entwicklungen im Auslandschulwesen auszutauschen.

Thilo Klingebiel (M.) brachte bei der VDLiA-Veranstaltung die Perspektive des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen ein. (Foto: VDLiA/Constanze Geisler)

Politik will Auslandsschuldienst attraktiver machen

Herr Schramm informierte, dass die Neuordnung der Lehrerbesoldung das zentrale Thema der Legislaturperiode sei. Es bestehe Handlungsbedarf, da die Attraktivität des Auslandsschuldienstes nachgelassen habe. Derzeit werde gemeinsam mit der ZfA eine neue Richtlinie ausgearbeitet. Herr Lauer unterstrich ergänzend die Herausforderungen bei der Lehrerversorgung; er wies darauf hin, dass mehr Mittel in den Fortbildungsbereich investiert werden sollen. Frau Bauni hob hervor, dass die Bundesländer ein Interesse daran hätten, die Kompetenzen der rückkehrenden Lehrer einzubinden. Sie empfahl Auslandslehrern, den direkten Kontakt zu den für sie verantwortlichen Stellen in den Bundesländern zu halten, da der Wissensstand dort sehr unterschiedlich sei.

VDLiA weist auf Nachteile für Auslandslehrkräfte hin

Herr Wecht unterstrich die Forderung der Lehrkräfte, die Besoldung neu zu ordnen und anzupassen. Er wies unter anderem darauf hin, dass die Gehälter der Auslandsdienstlehrkräfte vom Niveau der Beamtenbesoldung abgekoppelt seien; auch die Kürzungen beim Mietzuschuss, die Probleme beim Kindergeldbezug und das Risiko von Währungsschwankungen bestünden weiterhin. Schließlich betonte er insbesondere die Notwendigkeit eines angemessenen Status für die aus Deutschland vermittelten Lehrkräfte mit innerdeutschem Arbeitgeber.

WDA fordert konkurrenzfähige Besoldung für Lehrer

Herr Klingebiel verdeutlichte die Position des WDA anhand der Stellungnahme zur Evaluation des Auslandsschulgesetzes. Deutsche Auslandsschulen brauchten vor allem qualifizierte Lehrer. Dafür müssten Auslandseinsätze als karrierefördernd anerkannt, die Bedingungen für Rückkehrer verbessert und die Vorbereitung auf den Auslandsschuldienst ausgebaut werden. Die Besoldung sei auf ein konkurrenzfähiges Niveau anzupassen. Diese Anpassung der Besoldung sei allerdings an die Höhe der finanziellen Förderung nach dem Auslandsschulgesetz zu koppeln. Er wies schließlich darauf hin, dass der Versorgungszuschlag auch für beamtete, beurlaubte Ortslehrkräfte übernommen werden müsse.

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