„Der wichtigste Termin des Jahres“

Die Bildungsmesse didacta findet einmal im Jahr statt, wobei die Veranstaltungsorte wechseln (Köln, Stuttgart, Hannover). Bildungsforscher und Präsident des Didacta Verbands Wassilios E. Fthenakis erläutert im Interview, was die Besucher der Messe erwartet - und warum es sich gerade für Deutschen Auslandsschulen lohnt, dabei zu sein.

Wassilios E. Fthenakis
Bildungsforscher und Präsident des Didacta Verbands: Professor Wassilios E. Fthenakis (Foto: Frank Roesner)

Herr Professor Fthenakis, worauf freuen Sie sich besonders bei der didacta?

Die didacta ist für mich der wichtigste Termin des Jahres, sowohl in meiner Rolle als Verbandspräsident als auch als Bildungsforscher. Der fachliche Austausch mit Experten aus Praxis, Politik, Wissenschaft und Medien, über die Grenzen der einzelnen Bildungsbereiche hinaus, ist hier in wohl einzigartiger Weise möglich. Und es gibt jedes Jahr viel zu besprechen: die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft, der qualitative Ausbau der frühen Bildung, inklusive Bildung, die Ausgestaltung der Ganztagsschule oder der Übergang ins Berufsleben, um hier nur einige zentrale Themen zu nennen. Darüber diskutieren wir auf der didacta und suchen gemeinsam Wege, wie das Bildungssystem insgesamt weiterentwickelt werden kann. Auf diesen Diskurs, auf die hier entstehenden Ideen, darauf freue ich mich besonders.

Welche Highlights sind geplant, was sollte man nicht verpassen?

Die didacta bietet Informationen und Inspirationen in allen Bildungsbereichen, von der Kita bis zur beruflichen Qualifizierung. Die Aussteller präsentieren Angebote, die die Bildungsprozesse in allen Lebensphasen und auf allen Bildungsstufen unterstützen und so die Aufgaben der Fach- und Lehrkräfte erleichtern und ergänzen können. Wir möchten den Bildungsverantwortlichen viele fundierte und praktische Anregungen vermitteln. Nicht verpassen sollten die Besucher deshalb auch das umfangreiche Fortbildungsprogramm mit bis zu 2.000 Vorträgen, Workshops und Seminaren.

Warum lohnt es sich gerade für die Deutschen Auslandsschulen, dabei zu sein?

Die Entwicklung moderner Bildungssysteme kennt längst keine Grenzen mehr. Andere Länder dienen als gute Vorbilder, auch Deutschland, beispielsweise in der beruflichen Bildung. Für die Deutschen Auslandsschulen ist es ebenso von Bedeutung, die aktuellen Tendenzen aufzugreifen, die auf der didacta auch im internationalen Kontext aufgezeigt werden. Zugleich haben sie hier die Gelegenheit, die Besonderheiten aus „ihren“ Ländern in die Diskussion einzubringen.

Im Rahmen der didacta findet inzwischen traditionell die WDA-Fachtagung speziell für die Deutschen Auslandsschulen statt. Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden?

Die Deutschen Auslandsschulen sind sowohl als Inhaltsgeber als auch als Multiplikatoren für die Entwicklungen auf dem deutschen Bildungsmarkt für uns von großer Bedeutung. Deshalb freut sich der Didacta Verband sehr darüber, dass wir eine nachhaltige Zusammenarbeit etablieren konnten. Ein Ausdruck davon ist die WDA-Fachtagung, die wir gerne als festen Termin im Programm der didacta sehen und in der Zukunft beibehalten möchten.

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