Austausch mit MdB Inge Gräßle (CDU/CSU)

Dr. Inge Gräßle (CDU/CSU) ist eine erfahrene Unionspolitikerin aus Baden-Württemberg. Sie sitzt für die Union im Haushaltsausschuss und ist Berichterstatterin für den Haushalt des Auswärtigen Amts. Im persönlichen Gespräch mit dem WDA am 11. November kamen insbesondere der Schulfonds und die damit verbundenen Finanzierungsaspekte der Deutschen Auslandsschulen zur Sprache. Das Gespräch fand zwei Tage vor der Bereinigungssitzung, der letzten großen entscheidenden Sitzung zum Haushaltsentwurf 2026, statt.

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Erster persönlicher Austausch mit MdB Dr. Inge Gräßle (im Bild groß) und im Bild von rechts oben: Heilke Daun, WDA-Vorstandsvorsitzende; Ann Katrin Petersen Ramírez, WDA-Vorstandsmitglied; Ludwig Johannsen, stellv. WDA-Vorstandsvorsitzender; Walter Brand, WDA-Vorstandsmitglied, Marco Schlosser, Büro Dr. Gräßle; und Thilo Klingebiel, WDA-Geschäftsführer. Foto: WDA.

Das Gespräch zwischen Inge Gräßle und dem WDA fand nur zwei Tage vor der Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2026 statt. Entsprechend standen finanzpolitische Aspekte wie die eingeplanten Mittel für das Auslandsschulwesen im Mittelpunkt.

​​Viel Expertise in Haushaltsdebatten

Gräßle kennt sich mit Haushaltsdebatten und Finanzierungsfragen gut aus: Sie ist zuständige Berichterstatterin für den Haushalt des Auswärtigen Amts, ordentliches Mitglied im Haushaltsausschuss und gehört dem Rechnungsprüfungsausschuss an. In einer Rede am 24. September hatte sie in Bezug auf die Mittel, die für Deutschlands Entwicklungspolitik vorgesehen sind, gesagt: „Wir müssen zeigen, dass wir auch mit weniger es besser machen.“

Der WDA wiederum konnte beim persönlichen Austausch noch einmal unterstreichen, wo er positive Entwicklungen, aber auch langfristige Probleme für die Deutschen Auslandsschulen sieht.

Probleme beim Schulfonds angesprochen

Der Kabinettsentwurf für den Etat 2026 sieht knapp 10 Mio. Euro mehr für die Deutschen Auslandsschulen vor. Dies ist im Vergleich zum Haushaltsentwurf von 2025 insgesamt ein Plus von 3,4 %. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es aus WDA-Sicht Verbesserungsbedarf: Seit Anfang 2023 gibt es große Einschnitte bei der finanziellen Förderung aus Deutschland. 2025 fällt die freiwillige finanzielle Förderung durch den deutschen Schulfonds für die Deutschen Auslandsschulen zwar nicht völlig aus, ist jedoch nicht ausreichend. Eine anteilige freiwillige finanzielle Förderung für die Deutschen Auslandsschulen wurde auf der WDA-EMEA-Tagung in Kairo Ende Oktober vom Auswärtigen Amt und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen kommuniziert.

Der Schulfonds umfasst die Mittel zur Förderung für das deutsche Schulwesen im Ausland und die internationale Zusammenarbeit im schulischen Bereich. Der WDA weist wiederholt darauf hin, dass diese Mittelkürzungen viele Schulen hart treffen. Diese drastischen Einsparungen werden in der Planung für 2026 nicht kompensiert. Das spiegelt auch die aktuelle Umfrage des WDA unter seinen Mitgliedsschulen, der Auslandsschulkompass, wider: Demnach sind über 40 % der befragten Auslandsschulen in schlechter wirtschaftlicher Lage.

Laufende Etat-Verhandlungen

Der Mitte September verabschiedete Bundesetat für 2025 gilt nur bis zum Jahresende und gibt deswegen keine ausreichende Planungssicherheit für das Jahr 2026. Mit ihm wurden für die Deutschen Auslandsschulen insgesamt 289,6 Millionen Euro bestätigt – 3 Millionen mehr, als ursprünglich geplant. Die Erhöhung von 3 Mio. Euro fällt einerseits in den Bereich der freiwilligen Förderung mit 1 Mio. Euro. Der Titel „Erstattungen für die Versorgungslasten der Länder“ erhält 2 Mio. Euro mehr.

Der Haushaltsentwurf für 2026 wird aktuell im Haushaltsausschuss beraten:

  • Die letzten Entscheidungen werden am Donnerstag, 13. November 2025 in der sogenannten Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss getroffen.
  • Die mehrtägige Abschlussberatung des Haushalts 2026 findet ab dem 25. November statt.
  • Die dritte Lesung und Verabschiedung des Haushalts ist für Freitag, den 28. November geplant.

​In der aktuellen Berliner Erklärung betont die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen, dass ihr Bildungsauftrag langfristige Investitionen benötigt und daher eine stabile Finanzierung. Auch der Koalitionsvertrag vom 5. Mai 2025 hebt die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik hervor. Sie sei ein zentrales Element der deutschen Außenpolitik, Teil der Soft Power Deutschlands und damit ein wichtiges Instrument im weltweiten Wettbewerb um Ansehen, Ideen und Werte.

Über Inge Gräßle

​Gräßle gehört seit 2021 dem Deutschen Bundestag an, ist aber schon deutlich länger in der Politik aktiv. 1996 bis 2004 war sie Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, 2001 bis 2004 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Seit 1999 gehört sie auch dem CDU-Landesvorstand für Baden-Württemberg an. 2015 bis 2019 war sie zudem Landesvorsitzende der Frauenunion Baden-Württemberg.

Mit dem Treffen am 11. November bot sich dem WDA erstmalig die Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch mit der erfahrenen, aber auch gefragten Unionspolitikerin. Wegen ihrer Sachkenntnis in Haushaltsfragen, ihrer internationalen Vernetzung und ihrem Interesse an Bildungspolitik ist Inge Gräßle eine zentrale Gesprächspartnerin für die Deutschen Auslandsschulen. WDA-Vorstandsvorsitzende Heilke Daun und stellv. WDA-Vorstandsvorsitzender Ludwig Johannsen sowie WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel stellten die Werte, Leistungen und auch Herausforderungen der Deutschen Auslandsschulen und des WDA vor.

​Der weitere Austausch mit MdB Frau Gräßle wurde vereinbart.

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