Werkzeuge und Wissen für die Schulpraxis

Traditionell bietet der WDA bei der didacta eine Fachtagung für die Deutschen Auslandsschulen an. Mehr als 70 Vorstände, Führungs- und Lehrkräfte der Schulen nahmen 2017 teil.

Mit über 1.500 gut besuchten Veranstaltungen war die didacta 2017 in Stuttgart nicht nur Ausstellung für Bildung und Schulen, sondern auch eine der größten schulischen Fortbildungsplattformen. An der traditionellen WDA-Fachtagung im Rahmen der Messe nahmen 2017 mehr als 70 Vorstände, Führungs- und Lehrkräfte der Deutschen Auslandsschulen teil.

Andreas Hänssig, Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) der Goethe-Universität Frankfurt, betonte bei der WDA-Fachtagung, wie wertvoll internationale Praxiserfahrung für Lehrer ist. (Foto: WDA)

Schulbau und Management im Mittelpunkt

Schwerpunkte der WDA-Fachtagung 2017 waren der Schulbau, das Personalmanagement und das Management von gemeinnützigen Organisationen. Partner des WDA und Schulexperten referierten dazu, wie Auslandsschulen die richtigen Lehrkräfte finden können, worauf es bei der Personalführung ankommt und welche Anforderungen Bauprojekte an Schulen stellen. Für die Veranstaltung konnte der WDA zahlreiche renommierte Fachleute gewinnen: Daniel Heusser vom Architektenbüro Virtuarch stellte am Beispiel der Deutschen Schule Shanghai vor, wie sich innovative Schulbauprojekte erfolgreich umsetzen lassen. Dr. Thomas Riecke-Baulecke vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) erläuterte, wie Schulen das richtige Personal finden – und wie sie es führen und entwickeln.

Experte für Management und Führung in Kita und Schule: Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) (Foto: WDA)

Internationalisierung wird in der Lehrerbildung immer wichtiger

Andreas Hänssig von der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) der Goethe-Universität Frankfurt berichtete, warum die Internationalisierung für die Lehrerbildung immer wichtiger wird. Lehrkräfte müssten künftig besser darauf vorbereitet sein, ihre Schüler auf die Chancen und möglichen Unsicherheiten einer globalisierten Gesellschaft vorzubereiten. Die Goethe-Universität Frankfurt und der Weltverband Deutscher Auslandsschulen arbeiten zusammen, um Lehramtsstudierenden der Universität weltweit Praktika zu ermöglichen und künftige Lehrer für die Schulen zu gewinnen.

Vorträge, Diskussion, Vernetzung: An der WDA-Fachtagung 2017 in Stuttgart nahmen mehr als 70 Vorstände, Führungs- und Lehrkräfte der Deutschen Auslandsschulen teil. (Foto: WDA)

WDA stellt neues Webangebot vor

Wo finden Lehrkräfte und Erzieher Jobs im Ausland? Welche Erfahrungen machen Pädagogen weltweit? Wie läuft die Bewerbung an den Auslandsschulen ab? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt das neue Service- und Informationsportal lehrer-weltweit.de des WDA. Die Website bietet Lehrern, Erziehern und Fachkräften Stellenangebote, Länderprofile und Erfahrungsberichte von Kollegen aus aller Welt. WDA-Mitgliedsschulen können künftig auf dem Portal nicht nur Stellenanzeigen veröffentlichen, sondern auch ihre Schulprofile pflegen und Ansprechpartner nennen. Der Weltverband hat das innovative Angebot mit der Kreativagentur Cosmoto entwickelt. Thilo Klingebiel, Albrecht Wolfmeyer und Cosmoto-Geschäftsführer Florian Hauser stellten die Website gemeinsam in Stuttgart vor.

Wie lassen sich Deutsche Auslandsschulen strategisch und operativ steuern? Evelyn Diesterheft von der Deutschen Schule Toulouse stellte bei der WDA-Fachtagung ein Konzept aus der Praxis vor. (Foto: WDA)

Beim Schwerpunkt Management von gemeinnützigen Organisationen standen erprobte Ansätze für die Schulpraxis im Mittelpunkt. Die Grundlage dafür bildet das Freiburger Management-Modell für Nonprofit-Organisationen, das am Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsmanagement (VMI) im schweizerischen Fribourg entwickelt wurde. Das Freiburger Management-Modell, kurz FMM, bietet flexible Werkzeuge, die sich in der Praxis bewährt haben. Der WDA nutzt es deshalb seit Längerem für Weiterbildungen. Auch die Deutschen Auslandsschulen können vom Wissen und der Erfahrung profitieren, die im Freiburger Management-Modell stecken. Durch eine Kooperation zwischen VMI und WDA erhalten ehren- und hauptamtliche Führungskräftender WDA-Mitgliedsschulen exklusive Konditionen bei Lehrgängen.

Freiburger Management-Modell in der Schulpraxis

Die Deutsche Schule Toulouse nutzt das zugrundeliegende Modell bereits. Verwaltungsleiterin Evelyn Diesterheft erläuterte bei der WDA-Fachtagung, wie sie mithilfe des FMM ein ganzheitliches Controlling-Konzept für ihre Schule entwickelt hat. Klingebiel und Wolfmeyer stellten weitere Praxisbeispiele vor, wie sich das Modell für die Deutschen Auslandsschulen nutzen lässt – etwa im Marketing, dem Performance Management und bei der Besetzung ehrenamtlicher Positionen.

WDA ist Partner des Didacta-Verbands

Der WDA führt die jährliche Fachtagung in Kooperation mit dem Didacta-Verband der Bildungswirtschaft durch. Die Veranstaltungsorte wechseln: Nach Stuttgart 2017 findet die didacta und damit auch die Fachtagung im kommenden Jahr erneut in Hannover statt, im Jahr darauf dann wieder in Köln. Der WDA bot die Fachtagung in diesem Jahr zum fünften Mal an. Wie in den Vorjahren war die speziell für die Deutschen Auslandsschulen konzipierte Veranstaltung ausgebucht.

Vorträge und Präsentationen zum Herunterladen

Für registrierte Nutzer des Auslandsschulnetzes stehen alle Beiträge/Präsentationen der WDA-Fachtagung 2017 zum Download bereit.

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