Schüleraustausch stärken, Einreise erleichtern

CDU/CSU und SPD im Bundestag wollen den internationalen Schüleraustausch stärker fördern. Sie fordern, die Einreisebedingungen für Teilnehmer von Austauschprogrammen zu erleichtern. Dafür setzt sich auch der WDA ein.

Union und SPD wollen Schüler und Jugendliche weltweit zusammenbringen. „Internationaler Jugend- und Schüleraustausch eröffnen jungen Menschen neue Horizonte für die Zukunft“, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Bundestagsfraktionen.

Der Jugend- und Schüleraustausch sei fester Bestandteil der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von Union und SPD. Das Ziel sei, unter Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen „Toleranz zu stärken, Vertrauen zu schaffen und ein positives Deutschlandbild zu vermitteln“. Der Antrag wurde am 18. Juni im Bundestag beraten und mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD sowie der Linken angenommen.

Deutsches Modell der dualen Berufsbildung vermitteln

Internationale Austauschprogramme für Jugendliche seien speziell auf die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik abzustimmen. Die der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zugrunde liegenden Werte wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit könnten so noch effektiver vermittelt werden, heißt es in dem Antrag weiter.

Union und SPD fordern die Bundesregierung in dem Antrag auf, auch junge Berufstätige für längerfristige Auslandsaufenthalte zu gewinnen. Um Jugendlichen weltweit das deutsche Modell der dualen beruflichen Bildung näherzubringen, schlagen die Abgeordneten vor, das deutsche Auslandsschulwesen und die Goethe-Institute einzubeziehen.

Forderungen bei Visavergabe kritisch prüfen

Weiterhin fordern die Fraktionen, „deutsche Auslandsvertretungen und Ausländerbehörden über die Besonderheit und die Bedeutung des kurz- und langfristigen Jugend- und Schüleraustausches zu informieren, um etwaigen Schwierigkeiten bei der Visumvergabe entgegenzuwirken sowie den Umfang der Forderungen von finanziellen Nachweisen kritisch zu prüfen“. Zwar bestünden bereits seit mehreren Jahren Sonderregelungen bei der Visavergabe für den internationalen Jugend- und Schüleraustausch; dennoch komme es immer wieder zu Schwierigkeiten bei der fristgerechten Erteilung von Einreisegenehmigungen.

Der WDA fordert seit Längerem, die Einreisebedingungen für Austauschschüler zu erleichtern. Dem Verband sind mehrere Fälle bekannt, in denen Schüler Deutscher Auslandsschulen – unter anderem in Kolumbien – nicht rechtzeitig nach Deutschland reisen konnten, da sie ihre Visa nicht erhalten hatten. Den Familien der Kinder entstanden dadurch hohe Zusatzkosten, da sie bereits gebuchte Flüge umbuchen mussten.

WDA-Mitglieder tauschen sich aus

Martina Spann, stellvertretende Vorsitzende des WDA, hat eine Arbeitsgemeinschaft „Schüleraustausch unter den Deutschen Auslandsschulen“ ins Leben gerufen. Ihr gehören Vorstände, Schulleiter sowie Verwaltungsleiter und Geschäftsführer an. Bei der Zukunftskonferenz des WDA im April in Berlin führte Frau Spann einen Workshop zum Thema Schüleraustausch durch.

Im Auslandsschulnetz, dem Webportal der Deutschen Auslandsschulen, gibt es seit 2014 ein „>Forum zum Thema Schüleraustausch. Walter Brand, Vorstand der Deutschen Schule Mailand, moderiert das Forum gemeinsam mit Martina Spann.

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